Ü65 – On Tour nach „Schlicktau“
Von Einheimischen und eingeweihten Auswärtigen wird Wilhelmshaven oft auch Schlicktau oder Schlicktown genannt.
Eine Anspielung sowohl auf den Schlick des Wilhelmshavener Watts, als auch auf das Wortende der Hauptstadt Tsingtau des ehemaligen Pachtgebietes in China in einem Wort vereinigten. In Tsingtau waren zur vor allem Wilhelmshavener Marinesoldaten stationiert.
Als traditioneller Standort für die schwimmenden Einheiten der Bundeswehr ist Wilhelmshaven immer ein Besuch bei der Marine wert. Auf der Pierlänge von über vier Kilometern sind Fregatten und Versorger der Deutschen Marine stationiert und warten auf schleusenunabhängigen Liegeplätzen auf ihren weltweiten Einsatz.
Während des Stützpunktbesuchs ertönten die Schiffstyphons der vor Ort liegenden schwimmenden Einheiten. Grund dafür waren Kommandeurs- bzw. Kommandantenwechsel.
Weitere Dienststellen der Bundeswehr am Standort Wilhelmshaven sind z.B. das Logistikzentrum der Bundeswehr, das neue Sanitätszentrum, das Wehrwissenschaftliche Institut für Materialuntersuchung oder das Marinearsenal (Instandsetzungswerft der Deutschen Marine). Es befindet sich im Bereich des Binnenhafens und kann von den Marineeinheiten über den Neuen Vorhafen und die Seeschleuse erreicht werden. Die Seeschleuse auch – „4. Einfahrt“ genannt – ist eine Doppelschleuse. In Deutschland ist sie die größte und war ehemals die zweitgrößte Schleuse der Welt.
Neben dem Besuch des Marinestandorts standen noch zwei Besuchspunkte auf dem Plan. So erfolgte nach dem Mittagessen in der UHG, der Besuch des Deutschen Marinemuseum am Südstrand. Es sammelt und bewahrt Exponate zur Geschichte aller deutschen Marinen seit 1848. Das Museum befindet sich im Gebäude der ehemaligen „Scheibenhofwerkstatt“, einem unter Denkmalschutz stehenden Rest des um 1888 erbauten Torpedohofes der Kaiserlichen Werft. Daran angeschlossen ist ein etwa 3000 m² großes Freigelände mit Liegeplätzen direkt am Verbindungshafen. Dort sind unter anderem das Minenjagdboot der Lindau-Klasse „Weilheim“, der Lenkwaffenzerstörer Mölders, das Schnellboot der Klasse 143A „S71 – Gepard” und das U-Boot der Klasse-205 „U-10“ zu besichtigen.
Als letzter Termin im „Besuchsprogramm WHV“ stand das Bunker-Museum Wilhelmshaven. Hier erwartete Holger Hiebner die Gruppe, um über die Entwicklung und Sammlung der Bunker in Wilhelmshaven zu erläutern. Der Besuch endete mit einem Rundgang im Turmbunker.
Die Tour organisierten Edmund Weidlich, der auch Erläuterungen innerhalb des Stützpunktes zu Schiffen, Booten und Gebäuden gab, und Axel Glander. Ein Großteil der 20 Reisenden waren diesmal selbst bei der Marine oder begeistern sich für dafür. Eine Barkassenfahrt oder der Besuch des Marinearsenals konnten pandemiebedingt nicht durchgeführt werden. Dieses ist nicht aufgehoben sondern nur aufgeschoben.
… zur Bildergalerie