Der frühere Arbeitskreis Führung im Gefecht und Einsatz (AKFü G/E) der Kreisgruppe Kurhessen ist zu neuem Leben erwacht. Unter der Leitung von Jörg Hildebrandt, OTL d.R. und „neuer“ Beauftragter Arbeitskreis Führung im Gefecht und Einsatz, hatte die Kreisgruppe zur Herbsttagung 2019 eingeladen. In den Räumen der Bundeswehr-Fachschule in Kassel (frühere Lüttichkaserne) wurde eine Weiterbildung zum Thema Militärische Symbole angeboten. Es fand sich ein gemischter Teilnehmerkreis von Offizieren, Unteroffizieren und Mannschaften der Reserve zusammen. Jörg Hildebrandt hatte seine Weiterbildung in einen erläuternden und praktischen Teil „verpackt“. Er erläuterte u.a. die Prinzipien der Führung sowie Merkmale und Grundlagen von militärischen Operationen.
Interessiert verfolgten die Teilnehmer seine Hinweise zur Ablösung der früheren Taktischen Zeichen zu den jetzigen Militärischen Symbolen, die der symbolischen Darstellung von Truppen, Waffen, Fahrzeugen, Befehlen oder Anweisungen in Darstellungen, Plänen und Karten dienen. Innerhalb der NATO sind die militärischen Symbole standardisiert. Die seit 1976 in der Bundeswehr geltende Zentrale Dienstvorschrift (ZDv) 1/11 („Taktische Zeichen“) wurde nach und nach durch die Allied Procedural Publication 6 (APP 6: „Military Symbols for Land Based Systems“ ) der NATO abgelöst.
Die ZDv 1/11 wurde zum 1. Januar 2015 endgültig außer Kraft gesetzt. Im April 2016 wurde in der Bundeswehr die aktuell gültige Zentralvorschrift A1-160/0-9200 „Militärische Symbole“ eingeführt. Sie setzt im Wesentlichen die APP6 in eine nationale, deutschsprachige Regelung für die Bundeswehr um.
Dr. Ulf Köster, Oberst d.R. und gespiegelter Referatsleiter im NATO-Hauptquartier, erläuterte in einem spontanen Vortrag Aufbau und Strukturen der NATO am Beispiel von Großübungen, z.B. Crising Management Exercise (in Analogie zu REFORGER in den 1980er Jahren) oder auch Trident Juncture, der großen NATO-Übung in Norwegen. Dabei gab er auch einen Ausblick auf DEFENDER 2020, bei der die komplette Verlegung einer US-Division nach Europa und ins Baltikum trainiert wird.
Die Teilnehmer hatten somit in zwei Vorträgen einen breiten Überblick zu Fragen Militärischer Symbole sowie zu aktuellen Fragestellen bei der Vorbereitung von NATO-Großübungen bekommen.