1. internationaler Point Alpha Marsch – unterwegs am heißesten Punkt des kalten Krieges
Das Leben auf der Seite der Freiheit direkt am Todesstreifen hat die Menschen in Osthessen jahrzehntelang geprägt. Einerseits gab es viele familiäre Verbindungen in die Nachbarortschaften auf DDR-Gebiet sodass die täglichen Repressalien dort bestens bekannt waren. Andererseits war der Begriff „Fulda-Gap“ ein fester Begriff für die Tatsache, dass hier der Angriff des Warschauer Paketes und der Einsatz von Atomwaffen befürchtet wurde.
Der Albtraum ist seit 30 Jahren Vergangenheit – die ständige Präsenz der US Truppen in Osthessen ebenfalls Geschichte. Umso offener war der Vorstand der Kreisgruppe Osthessen für die Idee von Kamerad Brehm (Leiter der Marschgruppe Osthessen), einen internationalen Point Alpha Marsch zu etablieren.
Die Idee: Die landschaftlich wunderschöne Strecke am „grünen Band“ (der ehemaligen Patroullienstreifen der Grenztruppen wurde durch ganz Deutschland unter Naturschutz gestellt und dient als naturbelassenes Mahnmal) wird verbunden mit der Gedenkstätte „Point Alpha“ wo sicherheitspolitische Bildung greifbar wird.
Ein Trupp Hobby-Darsteller führte das Leben der GIs in den Uniformen und Fahrzeugen der 80er Jahre plastisch vor Augen und ermöglichten eine kleine Zeitreise bzw. weckten Kindheitserinnerungen.
Die kurzen Ansprachen von Hr. Jost (Vorstand Point Alpha Stiftung), Hr. Hahn (Bürgermeister der Gemeinde Rasdorf und Schirmherr) und Hr. Fey (Vorstand Kreisgruppe Osthessen im Reservistenverband) bildeten den Auftakt.
Feierliche Stimmung kam dabei spätetens im Rahmen der Übergabe des neuen Wimpels der Marschgruppe und der US Flaggenparade von Point Alpha Veteranen auf.
Die Marschvarianten waren abwechslungsreich: Angeboten wurden Strecken von 10, 20 und 30 km sowie für Soldaten und Reservisten als weitere Möglichkeit den Leistungsmarsch mit 15 kg Gebäck mit Zeitwertung. Das Teilnehmerfeld bestand aus deutschem und verbündetem / befreundeten Militär und zivilen Wanderfreunde mit Interesse an diesem Aspekt der deutsch-deutschen Geschichte.
Nachdem alle Teilnehmer gesund zurückkehrten, bildete das Abschluss-Antretenf das würdige Ende des Marsches. Während einige Teilnehmer den Heimweg antraten, verblieben andere gemeinsam mit den osthessischen Reservisten und den Hobbyisten im US Camp Point Alpha für einen zünftigen Kameradschaftsabend mit guter
Verpflegung und freundschaftlichen Gesprächen.
Beste Voraussetzungen für den Anfang einer Tradition und den 2. IPAM in 2020!