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Loyal-Titelthema des Monats Juni 2010




Sie sind eine Elite, die unsichtbaren Augen und Ohren des Heeres: Sie operieren im feindlichen Gebiet, auch in Afghanistan. Wer Fernspäher werden will, muss Qualen ertragen können.

Nummer Zehn wird Fernspäher

Von Matthias Wyssuwa

Nummer Zehn stöhnt. Schweiß läuft ihm in die Augen. Auf den letzten Metern scheint die Puppe auf der Trage, die er mit anderen Soldaten schleppt, immer schwerer zu werden. Die mit gefüllten Sandsäcken präparierte Figur hat ein Gewicht von 80 Kilogramm und soll einen Verletzten darstellen. Verwundetentransport – das ist die wohl am meisten gehasste Herausforderung am Ende eines militärischen Auswahltests. Nummer Zehn muss sich ablösen lassen, er kann den Stamm nicht mehr halten. Ein Kamerad packt zu. Noch immer ist das Ziel nicht zu sehen. Nummer Zehn läuft der Trage hinterher, das Gewehr klappert über seiner Schulter. „Wenn ich so weit gekommen bin“, hat er vor dem finalen Anstieg gesagt, als die Sandsackpuppe noch im Schnee neben zwei Baumstämmen lag und die Bewerber mit zusammengekniffenen, müden Augen das Ziel auf dem Berg auszumachen suchten, „wenn ich soweit gekommen bin, dann gebe ich auch nicht mehr auf.“ Nummer Zehn will Fernspäher werden. Dieser Anstieg jetzt ist eine von zahlreichen Prüfungen auf dem mitunter qualvollen Weg dorthin, und für heute die letzte.