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100 Jahre Marineschule – Vereidigung am Freitag




Bundespräsident Christian Wulff ist Ehrengast. Unter den 250 jungen Soldaten sind 20 Reserveoffiziersanwärter. Nur geladene Gäste haben Zutritt.

Schöner kann eine Vereidigung eigentlich nicht sein: Der Bundespräsident kommt für eine Ansprache, das Segelschulschiff "Gorch Fock" macht im Bootshafen der Marineschule Mürwik an der Flensburger Förde fest, das Wachbataillon aus Berlin ist für das militärische Zeremoniell zuständig und das Marinemusikkorps Nordsee aus Wilhelmshaven spielt zu Ehren der Rekruten auf. Eine Fahnenabordnung wird von Angehörigen der polnischen Marineakademie aus Gdingen gestellt. Sie ist die Schwesterakademie der nun 100 Jahre alten deutschen Marinekaderschmiede, die von den Flensburgern auch das "rote Schloss am Meer" genannt wird. Jetzt muss nur noch Neptun für gutes Wetter sorgen.

Respekt vor Berufsentscheidung
250 Rekruten legen am Freitag vor den Augen von rund 2.000 Angehörigen und Besuchern ihren Eid ab. Sie werden schwören, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen, und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen. Dem zollt auch der Präsident des Reservistenverbandes, Gerd Höfer, Respekt. Er sagt: "Es ist erfreulich, dass junge Menschen auch heute noch Interesse an den Streitkräften haben und sich mit Leib und Leben für die Sicherheit unserer Bürger einsetzen wollen." Besonders freut Höfer, dass 20 Reserveoffiziersanwärter dabei sind. "Die Marine hat nach langer Zeit wieder die Möglichkeit geschaffen, dass sich junge Leute für zwei Jahre verpflichten können, um gezielt die Reserveoffizierslaufbahn einschlagen zu können. Ich hoffe stark, dass sie auch nach ihrer Verpflichtungszeit von der Marine eine echte Reserveoffizierslaufbahnperspektive erhalten, damit nicht nach der Beförderung zum Leutnant zur See Schluss ist."

Ein Jahr Ausbildung – dann Studium oder Truppenpraktikum
Tim Gabrys ist zuständiger Pressestabsoffizier der Marineschule im Flensburger Stadtteil Mürwik. Der Fregattenkapitän schildert den Ausbildungsgang der jungen Soldaten, die am 1. Juli dieses Jahres eingestellt wurden. "Nach der dreimonatigen Grundausbildung gehen die Offiziersanwärter in Teilausbildung in drei Abschnitten von je einem Monat: Segelschulschiff Gorch Fock, nautischer Basislehrgang an der Marineschule und infanteristischer Basislehrgang an der Marineunteroffizierschule Plön, heißen die drei Stationen. Dazu teilen wir die 250 Männer und Frauen in drei Gruppen auf, die dann die Lehrgänge abwechselnd durchlaufen." Am 22. Dezember treffen sich alle Marineoffiziersanwärter wieder auf der Burg – wie die Marineschule von den Soldaten auch genannt wird. Dann beginnt der Offizierslehrgang, der am 30. Juni kommenden Jahres feierlich beendet wird. Danach beginnen die Studiengänge. Die 20 Reserveoffiziersanwärter gehen als Seekadett in ein Truppenpraktikum, das bis zum Ende ihrer Dienstzeit dauert. Sie werden nach insgesamt zwei Jahren als Fähnrich zur See entlassen. Über Wehrübungen können sie bis zum Kapitän zur See aufsteigen.

"Diese Laufbahn kann eine echte Alternative für die jungen Männer und Frauen sein", sagt Manfred Soltwedel. Er ist Vizepräsident des Reservistenverbandes und der Beauftragte Marine. Er sagt weiter: "Vor allem die normale zivile Ausbildung der Reserveoffiziersanwärter nach ihrer Soldatendienstzeit macht sie für die Streitkräfte zu gefragten Leuten." Und die Arbeitgeber in der freien Wirtschaft profitieren von der Ausbildung zum Vorgesetzten, die es in der Form an keiner Universität zu erlernen gibt.

Sicherheit geht vor Öffentlichkeit
Doch zunächst steht der große Tag der Rekruten und der gesamten Marineschule an. Am Freitag beginnt die Vereidigung um 11 Uhr. Sie endet gegen 12 Uhr. "Aus Sicherheitsgründen mussten wir den Zugang zum Gelände auf 2.000 Gäste beschränken. 500 Einladungskarten gingen an Vertreter der Öffentlichkeit", sagt Gabrys von der Marineschule und rät von Spontanbesuchen ab, damit niemand an der Wache fortgeschickt werden muss.

Wer Reserveoffiziersanwärter werden will, muss eine Prüfung an der Offizierbewerberprüfzentrale in Köln ablegen. Alle Informationen hierzu können bei den Wehrdienstberatern – diese sind meist bei den Kreiswehrersatzämtern beheimatet – eingeholt werden.


Detlef Struckhof

Bild oben: Vereidigung an der
Marineschule Mürwik
(Archivfoto: Marine, Maik Herrmann)

Bild Mitte: Gerd Höfer, Präsident des
Reservistenverbandes
(Foto: Bernd Schoelzchen)

Bild unten: Manfred Soltwedel, Vizepräsident
des Reservistenverbandes, Beauftragter Marine
(Foto: VdRBw)

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