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12.150 junge Männer werden die Letzten sein




Die Einberufungsbescheide an die letzten Grundwehrdienstleistenden in der Geschichte der Bundeswehr sind – wie berichtet – seit einigen Wochen verschickt. "Die Einberufungen zum 3. Januar 2011 sind rechtsverbindlich", teilt das Verteidigungsministerium jetzt mit. Damit müssen genau 12.150 junge Männer ihren Dienst in den Kasernen der Bundeswehr antreten, ob sie es noch wollen, oder nicht. Wer nicht kommt, ist fahnenflüchtig und macht sich strafbar. Aber am 30. Juni kommenden Jahres können sie alle wieder nach Hause gehen – mit der Gewissheit, ein Stück Geschichte zu sein.

Ein Meinungsartikel von Detlef Struckhof

Auch wenn sie es nicht wollen, die Medien werden sich um sie reißen. Sie werden vor den Kasernentoren befragt werden, wie sie sich fühlen, die Letzten zu sein, die zu einem Zwangsdienst einrücken müssen. Sie werden auf dem Weg von zu Hause in die Kaserne mit Fernsehkameras begleitet. Sie werden ihre Einkleidung, ihr Feierliches Gelöbnis und die Ausbildung im Gelände nicht ohne Reporter machen können. Die ganze Nation wird ihre ersten und letzten Schritte als Soldaten der Bundeswehr miterleben.

Ein solch öffentliches Aufsehen haben zuletzt nur Frauen bei der Bundeswehr erlebt und mehr oder weniger genossen, wenn es darum ging, über die erste Ärztin, die erste Sanitätsoffiziersanwärterin, die erste Sanitätssoldatin, die erste Infanteristin, die erste Hubschrauberpilotin und so weiter zu berichten. Jetzt sind endlich wieder mal die Männer dran. 6.400 von ihnen gehen zum Heer, 1.400 zur Luftwaffe, 700 zur Marine. Zur Streitkräftebasis gehen 2.800 und zum Zentralen Sanitätsdienst 850 Wehrpflichtige.

Sie werden dort in sechs Monaten erleben, was es heißt, Soldat zu sein. Den meisten wird es trotz des Zwangs besser ergehen als Generationen von Grundwehrdienstleistenden zuvor, denn die Vorgesetzten haben ein neues Ausbildungsziel: Möglichst viele dieser Rekruten sollen bleiben – sich freiwillig für eine längere Dienstzeit verpflichten. Dazu muss die Bundeswehr attraktiver werden. Da gibt es keine Alternative. Das hat Verteidigungsminister Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg quasi als Tagesbefehl für den 3. Januar ausgegeben. Eine Entwicklung, die mit dem Einzug der ersten Frauen in die Kasernenstuben begann, wird nun sicher fortgeschrieben werden: ein noch freundlicherer Umgang mit den Rekruten. Jetzt kann sich zeigen, ob die jahrelange Ausbildung der Vorgesetzten zu modernen Menschenführern gefruchtet hat. Die Deutschen werden es im Fernsehen beobachten können.

Informationen der Bundeswehr zur Einberufung

Informationen der Bundeswehr zur Neugestaltung der Truppe

Informationen über den freiwilligen Wehrdienst bei der Bundeswehr

Der Autor ist der verantwortliche
Online-Redakteur des Reservistenverbandes

Archivbild oben: Rekruten – noch in Zivilkleidung –
füllen Fragebögen in der Kaserne aus.
(Foto: Eckhard Schwabe)

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