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Die Reserve

„Auch mal hervorheben, was gut läuft in der Truppe“




Symbolbild: Feierlicher Appell auf dem Paradeplatz des Verteidigungsministeriums in Berlin.

Foto: Bundeswehr/Wilke

Wehrbeauftragte

Seit knapp einem Jahr ist Dr. Eva Högl als Wehrbeauftragte im Amt. Sie ist die zweite Frau in dieser Position. Die Reservistenkameradschaft Siegburg hat die Wehrbeauftragte zu einem Online-Gespräch eingeladen, um sich aus erster Hand ein Bild von ihr und ihrem Amt zu machen. Diese Einladung wurde für Olaf Kortenhoff, den Vorsitzenden der RK, überraschend schnell angenommen. Und das, obwohl sich auf dem Schreibtisch der Wehrbeauftragten die Akten türmen. Gut 4.000 Eingaben erreichen das Amt der Wehrbeauftragten jedes Jahr – eine Zahl, die seit Jahren konstant ist. „Ich lese alle Akten persönlich“, betonte Högl in dem Gespräch.

Aktuell hat die Bundeswehr gut 183.000 Soldatinnen und Soldaten. Hinzu kommt die Reserve, für die Högl ebenfalls zuständig ist. Auch die Reservisten klagen über ihre unvollständige Ausrüstung. Ein Problem, das Eva Högl nur zu gut aus der aktiven Truppe kennt. Hinzu kommen sanierungsbedürftige Kasernen und die Mühlen der Bürokratie. „Viele Dinge dauern in der Bundeswehr zu lange“, mahnt die Wehrbeauftragte an. Ein kritisches Anliegen der Reservisten war die Frage, warum selbst Frauen und Männer mit ausgewiesener zivilberuflicher Expertise als beorderte Reservisten immer an allen langwierigen Lehrgängen vor einer Beförderung teilnehmen müssen. Dies ist zeitlich neben dem Beruf kaum zu bewerkstelligen, aber für die Truppe wären diese Kräfte im Ernstfall wichtig und können dann einen aktiven Soldaten ersetzen, der dann an anderer Stelle dringend benötigt wird.

Lesetipp: Die Reserve im Jahresbericht der Wehrbeauftragten

In ihrem virtuellen Gespräch machte sie den Mitgliedern der Reservistenkameradschaft Siegburg deutlich, dass sie mit Nachdruck für ein positives Bild der Bundeswehr in der Öffentlichkeit eintritt. Man müsse nicht nur über Probleme sprechen, sondern „auch einmal hervorheben, was gut läuft in der Truppe“, so Högl. Ganz besonders die Amtshilfe der Streitkräfte bei der Bewältigung der Corona-Pandemie ist hier ein sehr positives Beispiel.

Zivile Strukturen stärken

(Quelle: Screenshot)

Högl kommt in diesem Zusammenhang auch zu dem Schluss: „Aber jetzt geht ohne die Truppe an vielen Stellen nichts mehr.“ Sie ist daher der Ansicht, dass man diese Amtshilfe nach einem Jahr einer kritischen Bewertung unterziehen müsse. Die zivilen Strukturen in diesem Bereich müssen für die Zukunft gestärkt werden – siehe dazu auch den Namensartikel von Wolfgang Wehrend, Vizepräsident des Reservistenverbandes für Kommunikation. Diesen Aspekt hatte Högl bereits in der vergangenen Woche in einem Vortrag bei der Landesgruppe Niedersachsen unterstrichen, da ging es jedoch hauptsächlich um die Kampagne „Reserve und Demokratie – Wir gegen Extremismus“ – wir berichteten.

Besonderes Augenmerk richtet Eva Högl auf den Staatsbürger in Uniform. Dieses Leitbild legte sie auch den Siegburger Reservisten ans Herz. Es gehe darüber hinaus auch darum, bessere und mehr Anreize zu schaffen, Männer und Frauen für eine Verpflichtung in der Truppe zu gewinnen. Dafür müsse, so die Wehrbeauftragte, deutlich mehr getan werden. Anschließend sollen diese Soldatinnen und Soldaten nach ihrer Entlassung für die Reserve gewonnen werden. Um dies zu fördern ist eines ihrer Kernanliegen ein positives Bild der Bundeswehr in der Öffentlichkeit zu vermitteln. Högl betonte, dazu trage auch das Erscheinungsbild der Reserve bei.

Lob für unbürokratische Zusammenarbeit

Die Mitglieder der RK-Siegburg hatten mit Eva Högl einen anregenden Informationsaustausch, in dessen Verlauf sie auch ihren Tages- und Wochenablauf mit den Herausforderungen ihres Amtes darstellte. Dazu gehörten auch einige Bemerkungen, wie sie in die Aufarbeitung der Vorfälle im Kommando Spezialkräfte einbezogen ist.  Die Mitglieder der RK sind überzeugt: Eva Högl ist eine ausgezeichnete Anwältin für die Anliegen der Soldatinnen und Soldaten.

Der RK-Vorsitzende Olaf Kortenhoff hob die einfache unbürokratische Zusammenarbeit mit dem Team der Wehrbeauftragten hervor. Fragen wurden im Vorfeld formuliert, um einen zügigen Ablauf des Gesprächs zu gewährleisten. Weit weg von Siegburg an der Ostsee hat auch eine Marinesoldatin des Tenders Elbe, der gerade in Rostock liegt, am Bildschirm teilgenommen. Moderne Kommunikationstechnik macht eben auch vieles möglich. Die Reservisten halten ihre monatlichen Treffen mit militärischer Ausbildung und politischer Bildung schon seit einem Jahr virtuell ab.

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