DAS MAGAZIN

Monatlich informieren wir unsere Mitglieder mit der loyal über sicherheitspolitische Themen. Ab sofort können Mitglieder auch im Bereich Magazin die darin aufgeführten Artikel lesen!

Mehr dazu
DER VERBAND

Der Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr (VdRBw) hat mehr als 115.000 Mitglieder. Wir vertreten die Reservisten in allen militärischen Angelegenheiten.

Mehr dazu
MITGLIEDSCHAFT

Werden Sie Teil einer starken Gemeinschaft

Mehr dazu

BSH feiert 30-jähriges Bestehen




Annähernd so alt wie die meisten Hochschulabsolventen: Der Bundesverband Sicherheitspolitik an Hochschulen (BSH) hat sein 30-jähriges Bestehen gefeiert. 1985 wurde der BSH unter dem Namen Bundesarbeitsgemeinschaft Studierender Reservisten (BSR) gegründet. Heute ist der Verband mit seinen 25 Hochschulgruppen Netzwerk und Forum – und fördert die Debatte über Sicherheitspolitik an Universitäten in ganz Deutschland.

Das Jubiläum wurde in Berlin gefeiert, festlich aber ohne Prunk, stattdessen mit einer hochkarätigen sicherheitspolitischen Diskussion und kontroverser Debatte. Der BSH tat auch während seiner Jubiläumsfeier das, was er am besten kann: Sicherheitspolitik auf hohem Niveau erklären und diskutieren. Beim BSH geht es um Inhalte. Das Podium war auch an diesem Abend dementsprechend besetzt: Neben dem CDU-Außenpolitiker und Präsidenten des Reservistenverbandes Roderich Kiesewetter kamen auch Dr. Tobias Lindner, Mitglied im Verteidigungsausschuss für Bündnis 90/Die Grünen, Dr. Christian Mölling vom German Marshall Fund sowie Generalleutnant a.D. Ulf von Krause, um mit den rund 100 Gästen über aktuelle sicherheitspolitische Entwicklungen und Herausforderungen zu diskutieren. Dr. Karl-Heinz Kamp, Präsident der Bundesakademie für Sicherheitspolitik, leitete die Debatte mit einem Impulsvortrag zur Situation im Nahen Osten ein.

Den Debatten um Bundeswehreinsätze stellen
Junge Studierende, ehemalige Mitglieder sowie Gäste erlebten anlässlich des Jubiläums eine Diskussion, die ganz unter dem Eindruck der tagesaktuellen Ereignisse stand. Am Mittag hatte die Bundesregierung bekannt gegeben, dass Deutschland infolge der Terroranschläge von Paris die Ausbildungsmission im Nordirak personell verstärken und den Kampf gegen den sogenannten Islamischen Staat (IS) in Syrien mit Aufklärungstornados unterstützen will. "Uns muss bewusst sein, dass auch ohne dieses Mandat Deutschland bereits zur Zielscheibe des IS-Terrors geworden ist!", sagte Roderich Kiesewetter und appellierte: "Es werden Debatten darüber kommen, die wir führen müssen." Dass dies nicht leicht wird, machte die kontroverse Diskussion zum Umgang mit der Situation im Nahen Osten, aber auch zu den Konflikten in Teilen Afrikas sowie um Russland deutlich.

Der Staatenzerfall im Nahen Osten
Schon zu Beginn stellte Dr. Karl-Heinz Kamp die Besonderheit der Situation im Nahen Osten heraus: "Dabei handelt es sich nicht um bloße Krisen, sondern um eine dauerhafte Erosion von Staaten. Mit ihrem Zerfall wird eine Intervention immer schwieriger." Eine einfache, schnelle Lösung kann und wird es nicht geben, die Podiumsgäste diskutierten mögliche Ansätze. Einerseits könne der IS nicht ohne militärische Mittel bekämpft werden, andererseits könne eine Lösung der Gesamtsituation im Nahen Osten nur politischer Natur sein, erklärte Dr. Tobias Lindner. Ob diese dann mit oder ausschließlich ohne das Regime Assad erfolgen könne, blieb unter den Podiumsgästen bis zuletzt umstritten. Einig waren sie sich darüber, dass der Westen nur bedingt Einfluss nehmen könne. "Eine Lösung der Situation kann nur aus der Region selbst erfolgen", bewertet Dr. Christian Möllinger. Fest stehe jedoch auch, dass Deutschland den Begriff der Sicherheit nicht mehr länger nur für sich definieren könne.

Debatten am Puls der Zeit erreichen ein breites Publikum

Die Gleichzeitigkeit von Krisen, deren Erscheinungsbild und ihre Zusammenhänge stellen unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen. Die Mitglieder des BSH tragen die Debatte über unsere Außen- und Sicherheitspolitik in die Öffentlichkeit und tragen so zur Auseinandersetzung mit den aktuellen Entwicklungen bei. Sie diskutieren in unzähligen Veranstaltungen mit anderen Studenten, mit Hochschullehrern und Gästen über aktuelle Krisen, ihren Ursprung und Auswirkungen. Das große Interesse gibt ihnen Recht. Wenige Tage vor dem Jubiläum organisierte die Passauer Hochschulgruppe eine Veranstaltung zur Lage in Mali – mehr als 600 Gäste kamen ins Audimax der Universität. In Göttingen gab es eine Podiumsdiskussion zum Islamischen Staat mit rund 450 Gästen.

Hier geht es zum Internetauftritt des BSH.

Das wissenschaftliche Online-Magazin ADLAS genießt einen guten Ruf. Zur aktuellen Ausgabe geht es hier.


(red)

Bild oben – von links: Dr. Tobias Lindner MdB, Dr. Christian Möllinger,
Roderich Kiesewetter MdB, Moderator Marco Seliger und
Generalleutnant a.D. Ulf von Krause diskutierten auf dem Podium
Lösungsansätze aktueller Krisen. (Foto: Reservistenverband, Klöpping).

Bild unten: Dr. Karl-Heinz Kamp, Präsident der Bundesakademie
für Sicherheitspolitik, eröffnete den Abend mit einem Impulsvortrag
zur aktuellen sicherheitspolitischen Lage.
(Foto: Reservistenverband, Klöpping).

Verwandte Artikel
Die Reserve

Gefechtsstand: "Malen nach Zahlen" an der Lagekarte

Grundlagen in der Gefechtsstandsarbeit haben 26 Reservisten aller Teilstreitkräfte und Dienstgradgruppen Anfang April in Düsseldorf vermittelt bekommen. Schon die Vorstellungsrunde...

16.04.2024 Von Redaktion
Allgemein

Bundeswehr und Reserve - Newsblog KW 16

Was berichten die Medien in dieser Woche über die Bundeswehr und ihre Reserve? Welche Themen stehen auf der sicherheitspolitischen Agenda?...

16.04.2024 Von Sören Peters
Gesellschaft

Reserven schaffen, auch in der Zivilen Verteidigung

Krieg in der Ukraine, Naturkatastrophen und die Pandemie – die Bedrohungen der inneren und äußeren Sicherheit haben in den vergangenen...

12.04.2024 Von Wolfgang Wehrend