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Sicherheitspolitische Hochschularbeit

BSH-Vortrag: Hunger ist meist eine mehrschichtige Krise

Hunger ist eine Krise, die immer in Kombination mit anderen Faktoren auftritt. So stellt Maximilian Kallabis die Problematik der mangelnden Ernährungssicherheit in Afrika dar. Er ist Experte für Zivil-Militärische Zusammenarbeit (ZMZ) beim Multinationalen Kommando in Ulm.

Symbolbild: Kinder in Ruanda. Wie sich Ernährungsunsicherheit auch auf die Sicherheitspolitik auswirkt, erläuterte Maximilian Kallabis in einem Vortrag beim BSH.

Foto: Hanna Morris via unsplash.com

BSHsicherheitspolitik

In seinem Vortrag vor der Hochschulgruppe ASIUM zeigte Kallabis den Mitgliedern des Bundesverbands Sicherheitspolitik an Hochschulen (BSH), warum eine breit gefächerte Herangehensweise notwendig ist, um dieses Thema zu verstehen und weshalb zivile Perspektiven insbesondere für militärische Akteure von großer Bedeutung sind. Die Zivilbevölkerung wird in der Wahrnehmung von Konflikten oft übersehen, sagt Kallabis, obwohl sie sich meistens in der Mitte zwischen Konfliktparteien befindet. „Zivil-militärische Zusammenarbeit hat die Aufgabe, Zivilistinnen und Zivilisten sowie Kulturgüter zu schützen, Resilienz aufzubauen und eine Kommunikation mit militärischen Akteuren zu ermöglichen.“ Gleichzeitig dient die ZMZ auch der Unterstützung von militärischen Akteuren wie zum Beispiel der Bundeswehr, indem ein ziviles Lagebild erstellt wird, das Faktoren wie Good Governance, Rechtsstaatlichkeit und Korruption, Migration und auch Ernährungssicherheit in die Analyse miteinbezieht.

Der Zusammenhang zwischen Hunger und Migration

Hunger und Ernährungsunsicherheit in Afrika stellen hierbei einen zunehmend wichtigen Faktor dar, der durch den Klimawandel, Heuschreckenplagen, die Covid-19-Pandemie und durch bewaffnete Konflikte weiter verstärkt wird. In den vergangenen Jahren ist der Anteil der von Hunger betroffenen Bevölkerung in Afrika auf etwa 20 Prozent gestiegen und wird laut Prognosen bis 2030 sogar auf knapp ein Drittel steigen. Dazu trägt nach Kallabis‘ Einschätzung vor allem das starke Bevölkerungswachstum in einigen Ländern bei, sowie das sinkende Angebot an Nahrungsmitteln, das durch äußere und innere Faktoren weiter reduziert wird. Dies ist auch für Europa von großer Bedeutung, da die Ernährungsunsicherheit und damit einhergehende Konflikte zu den Hauptgründen für Migration zählen. „In einer globalisierten Welt ist es daher unverzichtbar, Probleme wie die Ernährungsunsicherheit in Afrika mit all den zusammenhängenden Faktoren zu analysieren und in einer globalen Perspektive zu betrachten“, sagt Kallabis. „Nur durch engen Informationsaustausch, Zusammenarbeit und Perspektivwechsel kann eine gemeinsame Lösung gefunden werden.“

Der Referent

Maximilian Kallabis ist Experte für Zivil-Militärische Zusammenarbeit, die sogenannte CIMIC (Civil Military Cooperation), beim Multinationalen Kommando Operative Führung in Ulm. Er ist darüber hinaus Teil von Joint Civil-Military Interaction (JCMI), einem Netzwerk von Experten zivil-militärischer Kooperation aus zahlreichen Ländern, das sich für Erfahrungs- und Ideenaustausch, Zusammenarbeit und die Entwicklung neuer Praktiken hinsichtlich zivil-militärischer Kooperation in Krisen- oder Konfliktregionen einsetzt.

Aktueller Bezug

Bereits jetzt hat der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine weitreichende Folgen für die Ernährungssituation in Afrika. Russland ist der weltweit größte Exporteur von Weizen, die Ukraine die Nummer 5. Doch seit Kriegsbeginn herrscht weitgehend Stillstand, und es droht laut der UN-Ernährungsorganisation FAO ein sprunghafter Anstieg der Zahl an hungernden Menschen – nicht nur in bereits bestehenden Krisenregionen – berichten unter anderem die Tagesschau und das RedaktionsNetzwerk Deutschland.

Weitere Informationen beim Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen

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