Deutscher Gesamtsieg bei CIOR-Wettkampf in Kopenhagen
Während die deutschen Olympioniken in London bisher weniger glänzen als erhofft, hat die deutsche CIOR-Mannschaft in Kopenhagen fette Beute gemacht: Fünf von acht möglichen Goldmedaillen heimste die Mannschaft ein. Die wertvollste Medaille veredelt den Gesamtsieg (Overall), der nach 2000 und 2006 wieder an ein deutsches Team ging. Die Disziplinen im Militärischen Fünfkampf sind Schießen, Hindernislauf, Hindernisschwimmen, Orientierungslauf und Handgranatenzielwerfen. Mehr über die deutsche Mannschaft erfahren Sie hier.
Einstimmige Entscheidung: Kongress 2014 in Deutschland
Der Wettkampf wird jeweils parallel zum Kongress der internationalen Reserveoffiziersvereinigung (Confédération Interalliée des Officiers de Réserve) ausgetragen. Auch dort gab es erfreuliche Nachrichten: Der Sommerkongress 2014 findet in Deutschland statt. Das hat das höchste CIOR-Gremium einstimmig entschieden.
"Das ist eine hervorragende Möglichkeit für die Bundeswehr und den Reservistenverband, sich als Gastgeber und Ausrichter einer herausragenden internationalen Veranstaltung zu präsentieren", sagte dazu der Leiter der deutschen Delegation, Fregattenkapitän der Reserve Jan Hörmann. "Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit der französischen Präsidentschaft den Kongress auszurichten." Das höchste CIOR-Gremium ist das "Council" (dt.: Rat). Die Präsidentschaft wechselt turnusgemäß alle zwei Jahre.
Cyber Defence zentrales Thema beim Kongress
Derzeit führen die Norweger die internationale Reserveoffiziersvereinigung, die 1,3 Millionen Reservisten aus 34 Ländern repräsentiert. So war es der amtierende Präsident Kapitän Jon Erling Tenvik, der den diesjährigen Sommerkongress in Kopenhagen eröffnete. Gleich in den beiden ersten Vorträgen gaben der Chief of Defence der dänischen Streitkräfte, General Peter Bartram, und Generalmajor Kjell-Ove Skare als Vertreter der Norwegens einen spannenden Einblick in die Rolle der Reserve in den jeweiligen Streitkräften sowie in den aktuellen Nato-Missionen. Das begleitende Symposium thematisierte die teilweise erheblichen Kürzungen in den Verteidigungshaushalten der Mitgliedsländer – wir berichteten. Die vor diesem Hintergrund entwickelte Smart-Defence-Strategie der Nato bietet ein hohes Potenzial für die Mitgliedsstaaten, Missionen zukünftig auch mit geringerem Budget zu bestreiten. Weitere zentrale Themen waren Cyber Defence und die Reintegration nach Auslandseinsätzen.
Besonders die Cyber-Defence ist ein Einsatzbereich bei dem die aktive Truppe auf Unterstützung durch Reservisten angewiesen ist, wie in kaum einen anderen. Ein Großteil der Soldaten der aktiven Truppe hat in ihrer Ausbildung bisher keine Berührungspunkte dazu gehabt. Aufgrund der hohen Komplexität ist diese Fähigkeit auch nicht kurzfristig in einem ausreichenden Maß aufzubauen. Hier können Reservisten ihre zivil erworbene IT-Expertise einbringen. Ein besonderer Schwerpunkt fällt hier dem Transfer von Kenntnissen und Erfahrungen zu. Hinzu kommt, dass viele IT-Sicherheitsexeperten in ihrem Zivilberuf in sensiblen Infrastruktureinrichtungen arbeiten. Diese stehen dann zwar im Falle eines Cyber-Angriffes nicht für einen Einsatz als Reservisten zur Verfügung, da sie dann in ihrem Zivilberuf gebraucht werden, allerdings bringen diese dann die Kontakte zu den militärischen Einrichtungen mit getreu dem Motto "In Krisen Köpfe kennen".
Jeweils parallel zum CIOR-Kongress tagt CIOMR (Confédération Interalliée des Officiers Médicaux de Réserve). Die Sanitäts-Reserveoffiziere widmeten sich verstärkt den Themen "Hals- und Kopfverletzungen". Zudem neigt sich die zweijährige deutsche Präsidentschaft an diesem Wochenende dem Ende zu: CIOMR- Präsident Oberstarzt d.R. Dr. Gunther H. Rütter übergibt die Präsidentschaft an den niederländischen Oberstarzt Prof. Olaf Penn.
Bild oben:
Die deutsche CIOR-Delegation
in Kopenhagen.
(Foto: CIOR)
Bild unten:
Die siegreichen deutschen Athleten (v.l.n.r.):
Falk Grundschok, Christian Fritzsche,
Dr. Antonio Ruzzu und Thomas Wernitz.
(Foto: privat)