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„Die besten Multiplikatoren für die Reserve“




Gelöbnis, Schießen, Gefechtsdienst – für neun Rekruten der Allgemeinen Grundausbildung (AGA) für Ungediente in Roding hat damit ihr Engagement bei der Bundeswehr begonnen. Der Regionalstab Territoriale Aufgaben Ost des Landeskommando Bayern bietet erstmals diese Ausbildung an, die bisher auch schon in den anderen Regionalstäben des Landeskommandos Bayern durchgeführt wird.

Qualifizierte und motivierte Reservisten sind für die Bundeswehr unverzichtbar. Wer sich als Reservist bei der Bundeswehr engagieren möchte, hat entweder bereits Wehrdienst geleistet – oder die AGA für Ungediente absolviert. Eine solche Ausbildung findet derzeit beim Regionalstab Territoriale Aufgaben Ost in drei Modulen statt. In insgesamt 178 Stunden werden dort Zivilisten zu Sicherungssoldaten ausgebildet. Die erfolgreiche Absolvierung der AGA für Ungediente ist die Einstiegsmöglichkeit für weiterführende Qualifikationen, eine Beorderung oder eine Reservelaufbahn.

Gleich zu Beginn der Ausbildung erfolgte nach dem Empfang der für die Rekruten noch unbekannten Bekleidung und Ausrüstung das Feierliche Gelöbnis in der Klostermühle in Cham. "Ich habe schon lange nicht mehr eine so emotionale Zeremonie erlebt, bei der mir persönlich erstmals bewusst wurde, was man eigentlich für einen Eid leistet", sagt die 43-jährige Michaela Höpfl aus Niederbayern. Die Sekretärin ist eine von neun Rekruten, die sich entschieden haben, die AGA in Roding zu absolvieren.

Voll motiviert gingen die Frauen und Männer schon im ersten Modul auf den Schießstand. Nach Trockenübungen und den ersten Übungen im Schießsimulator folgten die ersten scharfen Schüsse mit dem Gewehr G36 und der Pistole P8, den Standardwaffen der Bundeswehr. Das Schießen in Splitterschutzweste und Helm sei fordernd, schweißtreibend und spannend zugleich, äußerten die Frauen und Männer einstimmig. "Anfangs zittern die Hände und man hat Probleme mit dem Zielen", erzählt die 26-jährige Lisa Kaltenbacher, Studentin aus Landshut und derzeit Rekrutin in der AGA, und fügt hinzu: "Umso öfter man jedoch schießt, umso sicherer wird man."

Karoline Summa, Mutter von drei Kindern und jetzt Rekrutin, erzählt: "Man muss schon dafür brennen, wenn man das hier durchziehen will und an seine persönlichen Grenzen gehen möchte. Vor allem beeindruckte mich dieser intensive Teamgeist, der hier entwickelt wurde. Wie man sich gegenseitig hilft und unterstützt, ist einfach nur toll und habe ich so noch nicht erlebt. Am liebsten würde ich eine Reservedienstleistung für zehn Monate absolvieren, was als Dozentin zeitlich leider nicht möglich ist." Den Gefechtsdienst fanden die vier Frauen und fünf Männer, neben der Sanitätsausbildung, besonders spannend. "Den Morgenkaffee am Esbit-Kocher im Felde zuzubereiten, das hat was", schmunzelt die 50-jährige Summa. Der 25-jährige Studienabsolvent Lucas Klöpfer fügt hinzu: "Das geräuschlose Fortbewegen im Gelände und sich stetig dem Gelände mit einer Tarnung anzupassen, das hat mich fasziniert. Als ich aber dann einen voll getarnten Soldaten in meiner unmittelbareren Nähe nicht gesehen habe, war ich platt."


Die 24-Stunden-Abschlussübung
Oberstleutnant der Reserve Johann Saller, der Ausbildungsleiter der AGA, ist begeistert, mit welch großem Engagement und Einsatzwillen die Rekrutinnen und Rekruten die Ausbildung bewältigt und die verschiedensten Szenarien in der Gefechtsausbildung und in der Abschlussübung gemeistert haben. Saller: "Meist musste ich die Gruppe einbremsen, weil sie immer noch mehr machen wollte, als gefordert war. Es ist großartig, was die Teilnehmenden freiwillig leisten. Von der 26-jährigen Studentin über den 30-jährigen Vertriebsleiter bis zur 50-jährigen Mutter konnten alle profitieren. Mich faszinierte, wie jeder einzelne seine individuellen Fähigkeiten eingebracht hat. Diese Frauen und Männer sind die besten Multiplikatoren für die Reserve."

Der stellvertretende Kommandeur des Regionalstabes Ost, Oberstleutnant Thorsten Klapp, zog ebenfalls ein positives Resümee, sodass gleich die Planungen für 2019 begonnen wurden. Kommendes Jahr soll die Ausbildung in vier Modulen in Bogen geleistet werden können, denn, so Klapp: "Dies schafft noch mehr Flexibilität für alle Interessierten." Nach der Ausbildung können sich die Reservistinnen und Reservisten für den Heimatschutz in den Regionalen Sicherung- und Unterstützungskompanien des Landeskommando Bayern engagieren. Lisa Kaltenbacher möchte später im Kreisverbindungskommando Landshut eingesetzt werden. Dieses berät die zivilen Organisationen und Behörden, wie die Bundeswehr im Katastrophenschutz oder bei schweren Unglücksfällen unterstützen kann.


…und es geht weiter, die Planungen für 2019 laufen bereits
Alle Interessierten können sich bereits jetzt vormerken lassen. Ansprechpartner: Melanie Brosi unter 09422-808-3810.
Thomas Sauer / red

Bild oben: Die gesamte Gruppe bei der Gefechtsausbildung
mit dem Ausbildungsgerät Duellsimulator (AGDUS).
AGDUS ist ein taktisches, laserbasiertes Waffentrainingssystem
der Bundeswehr für die Direktsimulation bei Gefechtsübungen.
(Foto: Bundeswehr/Sauer)

Bild Mitte: Der Schießausbilder erörterte mit der
43-Jährigen Sekretärin Michaela Höpfl aus Niederbayern
die ersten scharfen Schüsse mit dem Gewehr G36.
(Foto: Bundeswehr/Sauer)

Bild unten: Karoline Summa, Mutter von drei Kindern,
bei der abschließenden Gefechtsübung.
(Foto: Bundeswehr/Sauer)

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