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„Die Territoriale Reserve wollen wir stärken”




Oktober 2019: Generalmajor Carsten Breuer (M.), verabschiedete Brigadegeneral Helmut Dotzler (r.) nach genau 2.129 Tagen als Kommandeur. Seitdem führt Brigadegeneral Thomas Hambach (l.) das Landeskommando Bayern.

Foto: SKB via Twitter

Landeskommando Bayern

Brigadegeneral Thomas Hambach ist Kommandeur des Landeskommandos Bayern. Er leitet diese Dienststelle der Streitkräftebasis seit Oktober 2019. Ungefähr zu diesem Zeitpunkt wurde auch die neue Strategie der Reserve in Kraft gesetzt. An deren Umsetzung arbeitet unter anderem das Landeskommando Bayern. Wie sich die Reserve in Zukunft weiterentwickeln wird, darüber sprach der Kommandeur im loyal-Interview.

Herr Brigadegeneral Hambach, inzwischen sind Sie den Reservistinnen und Reservisten als Kommandeur des Landeskommandos Bayern bekannt. Wo sehen Sie in der Zusammenarbeit für die Zukunft gemeinsame Aufgaben in engem Schulterschluss und Projekte?
Ich denke, dass wir mit der neuen Strategie der Reserve auf einem richtig guten Weg sind. Sie bietet alles, was die Reserve für die Zukunft braucht. Ein besonderes Element ist die Grundbeorderung, auf die wir ab dem nächsten Herbst bauen können. Sie wird viele neue Reservisten in unsere Reihen bringen, die es gemeinsam einzubinden und gewinnbringend einzusetzen gilt. Insgesamt bietet die Reserve in Bayern ein riesiges Spektrum an Möglichkeiten, allein schon in der Territorialen Reserve – ob das bei der Allgemeinen Streitkräftegemeinsamen Soldatischen Ausbildung ist, der Grundausbildung Ungedienter, in den Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskompanien (RSU) oder im Landesregiment Bayern. Für dessen Unterstützungs- sowie Stabs- und Versorgungskompanie sind wir auf der Suche nach Spezialisten, ebenso für die Aus- und Weiterbildung unserer RSU-Kompanien. Zudem gibt es Ergänzungstruppenteile, die innerhalb der Struktur der Bundeswehr neu aufgebaut werden – ob das nun bei den Feldjägern ist oder im Bereich ABC-Abwehr. Es eröffnen sich neue, attraktive Möglichkeiten für die Reserve.

Wie sind Ihre bisherigen Erfahrungen mit den Reservistinnen und Reservisten, und wo gibt es unter Umständen noch Aufholbedarf?
Über die hohe Motivation, Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit unserer Reservistinnen und Reservisten bin ich immer wieder begeistert. Das beziehe ich auf alle Bereiche, in denen ich ihre wertvolle Mitarbeit erleben durfte: ob zur Verstärkung in unseren Stäben, in den Verbindungskommandos, den RSU-Kompanien oder Ergänzungstruppenteilen. Ich sehe es als Herausforderung für uns, dass wir die Reservistinnen und Reservisten so einsetzen, dass sie ihre Fähigkeiten, Kenntnisse und besonderen Erfahrungen aus dem zivilen Berufsleben gewinnbringend in den Dienstbetrieb einbringen können. Ihr Potenzial spült so neue Ideen und kreative Ansätze in die Bundeswehr – das kann uns nur guttun. Wenn wir es darüber hinaus schaffen, sie etwa durch neue, attraktive und virtuelle Methoden noch stärker an unserer Aus- und Fortbildung teilhaben zu lassen, werden wir sicher noch mehr Reservistendienstleistende an uns binden können.

(Foto: Lkdo BY)

Herr General, sind Sie der Meinung, dass die Arbeit der Reservistinnen und Reservisten in der Gesellschaft genügend Wertschätzung erfährt?
Die Leistungen unserer Reservistinnen und Reservisten sind durchaus hoch anerkannt, wenn auch möglicherweise eher indirekt. Sie werden nach außen oft nicht als Reservisten wahrgenommen, sondern als regulärer Teil der Bundeswehr, der sie im Soldatenstatus ja auch sind. Sie sind gerade jetzt besonders aktiv – bei der Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie: In Gesundheitsämtern, in Alten- und Pflegeheimen, Testzentren und nicht zuletzt in den Kreis- und Verbindungskommandos der Territorialen Reserve als erste Berater der Verwaltungsbehörden. Dazu kommt die Wertschätzung von innen: Besonders innerhalb der Bundeswehr, von ihren Kameradinnen und Kameraden, sind sie hoch anerkannt. Auf keiner Seite, weder der Reservisten noch der aktiven Soldaten, habe ich je Zweifel an der Zugehörigkeit der Reserve zur Bundeswehr gespürt. Ganz im Gegenteil.

Wenn Sie für die Zukunft der Reservistinnen und Reservisten drei Wünsche frei hätten, welche wären das?
Ein erster Wunsch betrifft die Territoriale Reserve. Hier wünsche ich mir, dass die Reserve auch Investitionen, zum Beispiel in Infrastruktur, begründet. Dass wir ihr auch eine physische Heimat geben können. Das halte ich für besonders wichtig. Denn gerade die Territoriale Reserve wollen wir stärken, sie soll kräftig aufwachsen. Dann müssen wir natürlich auch alles, was dazugehört, dafür vorsehen. Der zweite Wunsch: Ich würde gerne jeden beorderten Reservisten so per E-Mail oder Telefon dienstlich ansprechen können, wie ich das bei jedem aktiven Soldaten auch kann. Das heißt, wir sollten beorderten Reservisten, die das gerne wollen, eine permanente Anbindung an die dienstliche IT ermöglichen. Wir sind angewiesen auf die Kommunikation mit ihnen. Und nicht zuletzt ist es ein Zeichen, dass sie dazugehören. Mein dritter Wunsch: Dass die Freistellung für den Reservistendienst so selbstverständlich ist, wie eine solche für Angehörige des Technischen Hilfswerks, der Freiwilligen Feuerwehren oder anderer Hilfsorganisationen.

Herr Brigadegeneral, vielen Dank für das Gespräch!

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