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Ein Anschlag ist nicht zu verhindern




Jan Jessen kennt sich aus. Er ist bei der Neuen Rhein Zeitung (NRZ) in Essen der Politikchef und Experte für den sogenannten Islamischen Staat (IS). Deshalb hat das Landeskommando Nordrhein-Westfalen der Bundeswehr den Redakteur eingeladen, in Emmerich über die Terrororganisation zu berichten.

"Es wird irgendwann einen Anschlag in Deutschland geben. Davon bin ich fest überzeugt. Wir werden das nicht verhindern können", sagte Jan Jessen vor rund 80 Zuhörern im beschaulichen Emmerich am Rhein. Die Stadt an der niederländischen Grenze hat rund 30.000 Einwohner. Viele Kurden leben dort. Und gerade die Kurden sind Opfer des Islamischen Staates. Einige kämpfen deshalb aktiv gegen die Terrororganisation, die sowohl Christen, Jesiden (Kurden), aber auch Muslime tötet – und alles aus dem Weg räumt, was ihrer wirren Religionsauslegung im Weg steht. Islamistische Hochburgen gibt es ebenfalls mehrere in Nordrhein-Westfalen, so in Dinslaken oder Bonn. Deshalb hat das Landeskommando aus Düsseldorf die Veranstaltung mit Jan Jessen organisiert. "Unser Ziel ist die Prävention und Aufklärung", sagt Oberstleutnant Joachim Sigmund vom Landeskommando, der in Emmerich mit seiner Familie lebt. "In Emmerich wollen wir auf die weltpolitischen Probleme hinweisen. Denn so weit weg sind diese Probleme gar nicht, auch wenn das manche denken." Allein die Flüchtlingsströme kämen irgendwann auch anteilig in Emmerich an. Dann werde die Weltpolitik zu einem kommunalen Problem, dem es angemessen zu begegnen sei.

650 Deutsche kämpften für den IS
In seinem etwa 90-minütigen Vortrag ging der Journalist Jan Jessen auf die Entwicklung des IS ein. "Der Westen hat mit zur Entstehung beigetragen", so seine Analyse. Dabei verwies er auf den Einfluss der Vereinigten Staaten von Amerika auf den Irak während des Krieges gegen den Iran, ebenso auf den Kampf der Taliban gegen die sowjetische Besatzungszeit in Afghanistan. Daraus entstanden das Netzwerk der Al-Kaida und eben auch der IS, die sich mittlerweile gegenseitig bekämpfen. Inzwischen seien rund 650 Deutsche für den IS im Kampfeinsatz gewesen, viele von ihnen gestorben oder traumatisiert zurückgekehrt. "Diese könnten eine Gefahr für uns darstellen", so Jessen.

Flüchtlinge brauchen Hilfe
Der Journalist will jedoch auch helfen. Deshalb sammelt er während seiner Vorträge Geld für die Caritas-Flüchtlingshilfe Essen, die sich gerade auch um die rund 1,8 Millionen Flüchtlinge aus den Kriegsgebieten Syriens und aus dem Irak kümmert. Informationen finden sich hier, Spenden sind willkommen. Nach der Veranstaltung sammelten die Reservisten der Kreisgruppe Rhein-Ruhr mit Spendendosen für die Flüchtlingshilfe. Sie hatten den Abend mitorganisiert.

Hier geht es zu einer Analyse der Zeitung "Welt Kompakt", warum es der IS nicht nach Rom schaffen wird.


Detlef Struckhof

Bild oben: Die Veranstalter des Informationsabends
über den sogenannten Islamischen Staat in
Emmerich (von links): Oberstleutnant Joachim Sigmund
vom Landeskommando Nordrhein-Westfalen,
Referent Jan Jessen von der Neuen Rhein Zeitung (NRZ),
Kreisvorsitzender des Reservistenverbandes Oberstabsfeldwebel
der Reserve Heinrich Angemeer (Foto: Detlef Struckhof).

Bild Mitte: Jan Jessen ist Politikchef bei der
Neuen Rhein Zeitung (NRZ) in Essen.
Er zeigte während seines Vortrags Bilder über den
sogenannten Islamischen Staat
(Foto: Detlef Struckhof).

Bild unten: Rund 80 Zuhörer kamen in das Emmericher
Plakatmuseum am Niederrhein (PAN), um sich den
Vortrag von Jan Jessen anzuhören (Foto: Detlef Struckhof).

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