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In den überregionalen Medien ist das Thema Hochwasser kaum noch präsent. Überschwemmungen, aufgeweichte Deiche, Geschichten über persönliche Schicksale – alles schon berichtet, alles schon erlebt. Doch während die Menschen im Süden und Osten Deutschlands die Folgen der Katastrophe beseitigen, steht den Bürgern im Norden ein banges Wochenende bevor. Auch wenn die Lage längst nicht mehr so dramatisch ist wie vor einer Woche. Die Bundeswehr hat nun erstmals die Bremische Regionale Sicherungs- und Unterstützungskompanie (RSUKp) mobilisiert, und am heutigen Donnerstag Richtung Lüneburg in Marsch gesetzt.

"Eigentlich war für dieses Wochenende eine Ausbildung geplant", sagt Kompaniechef Stephan Leupold. Der Major der Reserve ist seit einem Jahr der Chef der bundesweit ersten RSU-Einheit. Bereits seit 2009 trainieren die Reservisten auch den Hochwasserschutz in einem Pilotprojekt. "Deshalb sind wir nun für diesen ersten scharfen Einsatz gut vorbereitet", so Leupold. 46 Reservisten fuhren morgens um neun Uhr los, zehn weitere Kameraden folgen am morgigen Freitag. "Sie haben von ihrem Arbeitgeber keine Freistellung bekommen und machen das am Wochenende in einer sogenannten dienstlichen Veranstaltung (DVag). In Lüneburg werden die Bremischen Reservisten RSU-Soldaten aus Niedersachsen unterstützen. Dort ist aktuell erst eine von drei geplanten RSU-Kompanien aufgestellt.

Deutschlandweit sind jedoch nur noch 8.000 Soldaten im Hochwasser-Einsatz. In der Spitze waren es vergangenes Wochenende rund 19.000 Männer und Frauen in Flecktarnuniform. Die aktuelle Kräfteverteilung: Mehr als 4.000 sind in Sachsen-Anhalt, weitere 2.000 in Niedersachsen. Die restlichen 2.000 leisten Dienst in den anderen betroffenen Ländern – dort haben bereits die Aufräumarbeiten begonnen.

11.000 weitere Soldaten als Reserve
Die Hauptaufgaben für die im Einsatzgebiet befindlichen Soldaten bleiben die ständige Überprüfung der Deichanlagen und eine möglichst schnelle Deichverteidigung. Für diesen Fall hält die Bundeswehr 11.000 weitere Soldaten bereit.

Ist das Schlimmste also überstanden?
Nein. Auch wenn die Pegelstände in einigen vom Hochwasser betroffenen Bundesländern weiter leicht sinken, ist die Gefahr noch nicht vorbei. "Für die nächsten drei Tage besteht weiterhin die Gefahr von Deichdurchweichungen", teilt das Landeskommando Niedersachsen mit. Und die bei der Bundeswehr zuständige Streitkräftebasis erklärt in einer Pressemitteilung: "Je länger die hohen Wasserstände auf die Deiche wirken, desto eher können diese Schaden nehmen. Nur die Deichkontrolle durch die Deichläufer kann auftretende Sickerstellen frühzeitig erkennen."

Bundeswehr bringt 160 Menschen in Sicherheit
In Sachsen-Anhalt beispielsweise hat die Bundeswehr am Mittwoch mit bis zu acht Hubschraubern bei der Evakuierung des gefährdeten Bereichs Klietz unterstützt. 160 Personen wurden in Sicherheit gebracht. Die Scheitelwelle der Flut habe das Bundesland aber inzwischen verlassen, teilten die sachsen-anhaltinischen Behörden mit.

Sachsen steht Mückenplage bevor
Sachsen bereitet sich derweil auf die Folgen der Flut vor. Das Landesministerium für Verbraucherschutz warnt vor einer starken Vermehrung von Mücken und fordert Privatpersonen auf, kleinere Brutstätten trockenzulegen. Da der Stich in unseren Breitengraden keine Krankheiten überträgt, sieht das Ministerium von einem großflächigen Einsatz von Insektiziden ab.


Sören Peters / Detlef Struckhof

Bild oben:
Über die geflutete Straße trägt ein Soldat
die zivile Helferin zu ihrem Einsatz auf dem Deich.
(Foto: Bundeswehr/Neustadt via flickr.com)

Bild unten:
Soldat des Panzergrenadierlehrbataillons 92 aus Munster
bei der Deichverstärkung an der L256, westlich von Gartow.
Durch sein Körpergewicht komprimiert er die Sandsäcke
und schließt letzte Öffnungen.
(Foto: Bundeswehr/Vanselow via flickr.com)

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