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„Finger weg von der Wehrpflicht!“




Am 18. und 19. Juni trafen sich in Halle an der Saale 127 Stabsoffiziere im Dienstgrad Oberst zur vierten Streitkräftegemeinsamen Tagung – darunter 101 Reservisten. Im Mittelpunkt der Tagung standen der sechsmonatige Grundwehrdienst (W 6), eine mögliche Aussetzung der Wehrpflicht und die anstehende Neustrukturierung der Bundeswehr. Über eines waren sich die Teilnehmer am Ende der zweitägigen Zusammenkunft einig: Gründlichkeit geht vor Schnelligkeit!

Gerd Höfer, Präsident des Reservistenverbandes, betonte in seinem Redebeitrag: "Bundeswehr und Reservisten bilden eine Symbiose, die nicht getrennt werden darf. Deshalb haben wir eine Arbeitsgruppe gegründet, um unsere Ressourcen abschätzen zu können. Schön wäre es gewesen, wenn wir über die anstehenden Veränderungen etwas früher informiert gewesen wären, um als Reservistenverband adäquat reagieren zu können."

Reserve wird noch wichtiger
Als Oberst Ulrich Kirsch, Vorsitzender des Deutschen Bundeswehrverbandes, in seiner Rede einige junge Leute zitierte, die sich mit der Parole: "Finger weg von der Wehrpflicht!" gegen W 6 und vor allem gegen eine Aussetzung der Wehrpflicht gewandt hatten, sprach er allen übrigen Teilnehmern aus dem Herzen. "Wie", fragte Kirsch, "kann ich für die Aussetzung der Wehrpflicht sein, wenn ich nicht weiß, was danach kommt?"

Karin Strenz (MdB) und Mitglied des Verteidigungsausschusses, fand klare Worte zur Bedeutung der Streitkräfte und der Reservisten für die Politik. "Die Reserve ist nach einer möglichen Aussetzung der Wehrpflicht noch wichtiger", so die CDU-Frau. In der Tat seien aber noch viele die Reserve betreffenden Fragen zu lösen, räumte sie ein.

Gründlichkeit bei Planungen geht vor Schnelligkeit
Staatssekretär Rüdiger Wolf aus dem Verteidigungsministerium vertrat in seinen Ausführungen die offizielle Seite: "Von der Erarbeitung eines neuen strategischen Konzepts geht eine Signalwirkung aus". Jetzt gehe es darum, unter Berücksichtigung der Haushaltslage national und multinational die richtigen Weichen zu stellen. Die Aufgabenerfüllung müsse weiterhin auf hohem Niveau erfolgen, ebenso die Flexibilität, die nur durch die Reserve gewährleistet werden könne. Wolf bat die anwesenden Reserveoffiziere, weiterhin als Multiplikatoren in der Gesellschaft tätig zu werden. "Wie", fragte Wolf, "gehen wir mit den Strukturen um, damit sie auch über das Jahr 2014 hinaus nachhaltig bleiben?". Dabei gehe Gründlichkeit vor Schnelligkeit, forderte er. Zum Thema Wehrrecht sprach Ministerialrat Dr. Alexander Poretschkin und stand den Teilnehmern für juristische Fragen zur Verfügung.

Am frühen Morgen des zweiten Sitzungstags gab das Wehrbereichsmusikkorps III aus Erfurt unter Leitung von Oberstleutnant Roland Kahle mitreißende Musikstücke zum Besten. Nach dem beschwingten "Alexandermarsch" putzten einige Musiker zum "Sandpaper Ballet" von Leroy Anderson ihre Stiefel im Takt. Das Wehrbereichsmusikkorps spielte als Zugabe den Marsch "Gruß an Thüringen", aus der Feder Hermann Ludwig Blankenburgs.

Standing ovations für Dora
Am Samstagmittag verabschiedete General Ekkehard Richter den scheidenden Stellvertreter des Generalinspekteurs und gleichzeitig Beauftragter für Reservistenangelegenheiten, Johann-Georg Dora, der demnächst in den Ruhestand gehen wird. Richter hob die Herzlichkeit und das Verantwortungsbewusstsein Doras gegenüber den Reservisten hervor. "Sie haben immer ein offenes Ohr für Ihre Reservisten gehabt, und deren Probleme auch in der Öffentlichkeit vertreten." Die Teilnehmer der Tagung dankten Dora mit standing ovations für seine geleistete Arbeit.


Barbara Damm

Bild oben: Generalleutnant Johann-Georg Dora
(rechts) gab sich bei einer seiner letzten Tagungen
vor der Pensionierung locker (Foto: Barbara Damm)

Bild unten: Die Tagungsteilnehmer in Halle/Saale
(Foto: Barbara Damm)

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