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Frankreich übergibt Bulgarien die CIOR-Präsidentschaft




Mit der Award and Closing Ceremony ist am Freitagnachmittag der CIOR/CIOMR/NRFC-Kongress in Fulda zu Ende gegangen. Dabei übergab der bisherige französische CIOR-Präsident Richard Roll die Präsidentschaft für die nächsten zwei Jahre an den Bulgaren Dimitar Popov. Zudem erhielten die Militärischen Fünfkämpfer ihre Medaillen. In der Gesamtwertung der Military Competition siegte Team Deutschland 3 vor Finnland 2 und Deutschland 2.

"Ich wünsche dem Kameraden viel Glück und dass der Wind stets aus der richtigen Richtung bläst“, sagte Fregattenkapitän Roll bei der Amtsübergabe. Roll verabschiedete sich als ehemaliger CIOR-Präsident mit den Worten: "Vive la Cior!" CIOR ist die Interalliierte Vereinigung der Reserveoffiziere (Confédération Interalliée des Officiers de Réserve). Darüber hinaus wechselte die Präsidentschaft bei der Interalliierten Vereinigung der Sänitätsoffiziere der Reserve CIOMR (Confédération Interalliée des Officiers Médicaux de Réserve): Hier übernimmt der US-Amerikaner Robert Kasulke die Amtsgeschäfte von Olaf C.K.M. Penn aus den Niederlanden.

Den Lohn für hartes Training erhielten die Militärischen Fünfkämpfer: In der Gesamtwertung holte Team Deutschland 3 die Goldmedaille. Hinter Christian Fritzsche, Konstantin Ulrich und Peter Schroth holte Finnland 2 Silber. Bronze geht an Team Deutschland 2. Damit wiederholten die deutschen CIOR-Sportler ihren Erfolg aus dem vergangenen Jahr, zumindest in der Gesamtwertung. Nachdem sie in Tschechien zudem alle Einzelwertungen für sich entschieden hatten, mussten sie sich beispielsweise auf der Hindernisbahn oder im Schwimmen anderen Nationen geschlagen geben. Im Umkehrschluss ist dies aber auch ein Beweis für die Leistungsfähigkeit und für den Willen aller Wettkämpfer, die bei der Military Competition angetreten waren.

Der CIOR/CIOMR/NRFC-Sommerkongress war am Montagabend auf dem Fuldaer Domplatz offiziell eröffnet worden. Am 100. Jahrestag des deutschen Einmarsches in Belgien gedachten die 500 Reservisten aus 34 Nationen der Opfer des Ersten Weltkrieges. Frieden und Freiheit seien wertvolle, aber auch zerbrechliche Güter, die es zu schützen gelte, so der Haupttenor der Redner. Emotionaler Höhepunkt war der Vortrag dreier Gedichte auf Englisch, Französisch und Deutsch.

Einblick in die Arbeitsweise der befreundeten Streitkräfte
Bei den am Dienstag gestarteten Arbeitssitzungen ging es darum, einen Einblick in die Arbeitsweise der befreundeten Streitkräfte zu bekommen. Im Young Reserve Officers Workshop (YROW) beispielsweise erklärte Generalmajor Werner Weisenburger den internationalen Gästen das Konzept der Inneren Führung und das Prinzip des Staatsbürgers in Uniform. Das Recht, sich als Soldat einer politischen Partei anzuschließen, sei längst nicht in allen Ländern selbstverständlich, nannte der General als eines von vielen Beispielen. Mit einem deutschen Abend im Hof des Vonderaus-Museums ließen die Gäste den Tag ausklingen.

Wettkampf in Hammelburg und Medical Display in Wildflecken
Der Mittwoch stand ganz im Zeichen des Militärischen Fünfkampfes. Zwar war die Military Competition bereits am Dienstag mit den Schießwettbewerben und der Tactical Combat Casualty Care (TCCC), also Verwundetenversorgung im Gefecht, gestartet. Doch der Höhepunkt ist – zumindest aus Sicht des Zuschauers – der Wettkampf auf der Hindernisbahn und im Kleiderschwimmen.

Darüber hinaus gewährten die Sanitätsoffiziere der Reserve der CIOMR am traditionellen Tag des Gastgebers den internationalen Gästen einen Einblick in die Organisation und Leistungsfähigkeit des Sanitätsdienstes der Deutschen Bundeswehr. Unter der Federführung des Sanitätsregiments 22 "Westfalen" demonstrierten die Sanitäter in Wildflecken ihr Können. Die Soldaten stellten nach einem simulierten Feindkontakt einer Patrouille die Rettungskette dar: von der Selbst- und Kameradenhilfe, über die Rettungsstation bis hin zur Versorgung in einem Rettungszentrum. Am Nachmittag erfuhren die Teilnehmer in mehreren Vorträgen weitere Hintergründe über die Organisation und die Arbeitsweise des deutschen Sanitätsdienstes.

Empfang in der Orangerie
Der Tag endete mit dem gemeinsamen Empfang von Verteidigungsministerium und Reservistenverband in der Orangerie. Vor stimmungsvoller Kulisse betonten der Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundesministerin der Verteidigung, Markus Grübel, und der Präsident des Reservistenverbandes, Roderich Kiesewetter MdB, den Stellenwert der Reserve – nicht nur in Deutschland. "Wir sehen hier, was internationale Reservistenarbeit bedeuten kann: Männer und Frauen aus mehr als 25 Nationen, die vor nur 30 Jahren teils noch Feinde waren, stehen hier friedlich beieinander und arbeiten an unserer gemeinsamen Zukunft“, sagte Kiesewetter.

Symposium mit Schwerpunktthema Krisenmanagement
Den Donnerstag dominierte das CIOR/NRFC-Symposium. Schwerpunktthema in diesem Jahr war das Krisenmanagement. Reservisten bilden im Katastrophenfall die Schnittstelle zwischen ziviler Hilfe und dem Militär, Krisenmanagement ist deshalb ein zentraler Punkt der Reservistenarbeit. „Reservisten sind für die Bundeswehr unersetzlich", betonte der Stellvertreter des Generalinspekteurs, Generalleutnant Peter Schelzig. "Die Reserve verbessert und erweitert die Fähigkeiten der aktiven Truppe." Reservisten verfügten über Kenntnisse und Erfahrungen aus dem zivilen und militärischen Bereich, von denen die Bundeswehr sehr profitiere. Bereits im Vorfeld hatte sich das National Reserve Forces Committee (NRFC) mit der Ausbildung und Inübunghaltung von Reservisten auseinandergesetzt.

Beim wissenschaftlichen Teil im Rahmen des CIOMR-Kongresses sprach unter anderem Prof. Dr. Stephen J. M. Sollid aus Norwegen. Der Mediziner war am 22. Juli 2011 im Einsatz, als im Osloer Regierungsviertel eine 950 Kilo schwere Bombe explodierte und anschließend Anders Behring Breivik auf Utoya 77 Menschen erschoss und hunderte weitere verletzte. Anhand von Schaubildern erklärte er, wie die Verletzten versorgt werden konnten und welche Herausforderungen die Helfer zu bewältigen hatten.

Nächster Sommerkongress in US-Hauptstadt
Nach weiteren Arbeitssitzungen und Abschlussbesprechungen am Freitag endete der Kongess schließlich mit der Award and Closing Ceremony. Die CIOR-Präsidentschaft und die Ausrichtung des Kongresses sind unabhängig voneinander. Der nächste CIOR/CIOMR/NRFC-Sommerkongress findet unter bulgarischer Präsidentschaft vom 26. bis 30. Juli 2015 in Washington D.C. statt. Weitere Informationen dazu unter www.roa.org/events


Andelka Krizanovic / Nadja Klöpping / Sören Peters

Bild oben:
Der bisherige CIOR-Präsident Richard Roll (r.) aus Frankreich
übergibt die Amtsgeschäfte an den Bulgaren Dimitar Popov.
(Foto: Sören Peters)

Zweites Bild:
Feierliche Eröffnung des CIOR/CIOMR/NRFC-
Kongresses auf dem Domplatz in Fulda.
(Foto: Sören Peters)

Drittes Bild:
Der Lohn für harte Arbeit: Team Deutschland 3 holte im
Militärischen Fünfkampf die Goldmedaille. Finnland 2
und Deutschland 2 komplettieren das Treppchen.
(Foto: Sören Peters)

Viertes Bild:
Das dänische Damen-Team bei der Verwundeten-
versorgung unter Gefechtsbedingungen (TCCC).
(Foto: Andelka Krizanovic)

Fünftes Bild:
Stimmungsvolles Platzkonzert beim gemeinsamen Empfang
von Reservistenverband und Verteidigungsministerium.
(Foto: Sören Peters)

Sechstes Bild:
Oberstleutnant Dominique di Duca aus Belgien
setzt auf regelmäßige Übungen in Krisenszenarien.
(Foto: Nadja Klöpping)

Bild unten:
Werbung für den CIOR/CIOMR/NRFC-
Sommerkongress 2015 in Washington D.C.
(Foto: Sören Peters)

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