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General a.D. Egon Ramms wird Mitglied im Verband




Am Mittwoch hat der Vier-Sterne-General seine Mitgliedschaft beantragt. In Gegenwart von Präsident Gerd Höfer unterzeichnete der in Meckenheim wohnende Egon Ramms seinen Aufnahmeantrag. Damit ist nach Generalleutnant Johann Georg Dora – wie berichtet – binnen weniger Wochen erneut ein hochrangiger pensionierter Soldat in den Reservistenverband eingetreten.

Der 62-Jährige ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Seine Hobbys im frischen Ruhestand sind zuerst die Enkelkinder, dann klassische Musik, Golf und Literatur. Für reservistenverband.de beantwortet er drei Fragen.
 

reservistenverband.de: Herr General, wieso haben Sie Ihre Mitgliedschaft im Reservistenverband beantragt?

Egon Ramms: Das hat zwei Gründe. Der erste ist, dass die Bundeswehr nun bereits zum fünften Mal seit Ende des Kalten Krieges verkleinert wird. Meine Überzeugung ist, dass die Streitkräfte nur noch regenerations- und rekonstitutionsfähig – also aufwuchsfähig – sind, wenn es eine starke Reserve gibt. Der zweite Grund ist, dass ich von 1984 bis 1986 als G3 bei der Heimatschutzbrigade 51 in Eutin sehr positive Erfahrungen mit Reservisten gemacht habe. Damals bestand die Brigade 51 aus rund 2.200 aktiven Soldaten und 2.700 Reservisten, die nicht nur gerne zu den Truppenwehrübungen kamen, sondern auch zu Dienstlichen Veranstaltungen. Die Quote lag beim Jägerbataillon 714 damals durchweg bei 100 Prozent. Seinerzeit hatte ich zwei Fachdienstoffiziere im Verband, die Werbung für die Brigade machten und die Reservisten für uns auswählten. Damit haben wir durchweg gute Erfahrungen gemacht. Daran denke ich immer wieder positiv zurück.

reservistenverband.de: Wie wollen Sie sich in den Verband einbringen?

Ramms: Mit meinem Wissen und meinen Erfahrungen aus 42 Jahren aktiver Bundeswehrdienstzeit kann ich sicherlich eine breite Expertise aus der zweiten Reihe heraus einbringen. Ich will auch meine Kontakte einbringen, um zum Beispiel weiche Lösungen in Bezug auf die neue Reservistenkonzeption zu verhindern. Ich war unter Verteidigungsminister Rudolf Scharping und in der Anfangsphase von Minister Peter Struck ein Gegner der Freiwilligkeit von Wehrübungen. Wir sehen heute, dass dies keine gute Lösung ist. Die Arbeitgeber blockieren heute immer wieder das ernstgemeinte Engagement vieler Reservisten, die wir eigentlich gut in der Bundeswehr gebrauchen können.

reservistenverband.de: Welche Zukunft sehen Sie für die Reservisten der Bundeswehr?

Ramms: Das ist eine schwierige Ecke. Die Politik konzentriert sich auf die Auslandseinsätze der Bundeswehr. Künftig spielt sicherlich auch die neue Nato-Strategie bezüglich des Artikels 5 des Nato-Vertrages eine große Rolle. Das sind Nato-Bündnisfalleinsätze, wie jener nach dem Anschlag auf das World Trade Center in New York im September 2001. Noch aus dem Kalten Krieg kennen wir rechtlich nur die Aggregatzustände Frieden, Spannungs- und Verteidigungsfall. Der Einsatzfall – also kriegsähnliche Zustände im Einsatz, aber Frieden in der Heimat – als neue Konfliktform war und ist in allen Planungen und den rechtlichen Grundlagen noch nicht vorgesehen. Reservisten können in einem solchen Artikel-5-Fall und im Einsatzfall in der Heimat und draußen eine sehr wichtige Rolle übernehmen, wenn die Bundeswehr mit ihren aktiven Soldaten in diesen Fällen zu einem solchen Bündnisfall außerhalb unserer Grenzen zum Einsatz kommt. Das gilt auch in Katastrophenfällen. Deshalb brauchen wir gute und tragfähige Lösungen für Bundeswehr, Reservisten und Arbeitgeber.


Das Interview führte Detlef Struckhof

Bild oben: General a.D. Egon Ramms (links)
beantragt seine Mitgliedschaft im Reservistenverband.
Gerd Höfer (rechts) ist der Präsident des Verbandes
(Foto: dest)

Bild unten: General a.D. Egon Ramms (Foto: dest)

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