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Georg Missulia – einer von drei Gefallenen




Statistisch ist Hauptfeldwebel Georg Missulia der 46. deutsche Soldat, der sein Leben für das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes hingegeben hat. Er fiel am Freitag vor einer Woche einem afghanischen Attentäter zum Opfer – völlig unerwartet aus dem Hinterhalt im sicher geglaubten Feldlager. Er hatte keine Chance sich zu wehren. Er erlag sofort seinen tödlichen Verletzungen.

Missulia war ein pflichtbewusster Berufssoldat. Doch der 30-Jährige war vor allem  Ehemann und Vater einer kleinen Tochter. In seiner Freizeit engagierte er sich vielfältig – auch im Reservistenverband. Seit 2007 ist er sogenanntes außerordentliches Mitglied in der Reservistenkameradschaft (RK) Langdorf/Brandten, denn aktive Soldaten haben laut Satzung des Reservistenverbandes den Status eines außerordentlichen Mitgliedes.

"Alle RK-Mitglieder sind seit dem Erhalt der traurigen Nachricht völlig geschockt", sagt der Vorsitzende der Kameradschaft in Missulias Heimatort, Erich Probst. "Im Dorf herrscht große Trauer. Auf jeden Fall werden wir alle an der Beisetzung in Langdorf teilnehmen", so Probst bewegt. Er und die anderen Kameradschaftsmitglieder können es nicht fassen, dass ein junger Mensch so schlagartig aus dem Leben gerissen worden ist. Die Bürger des bayerischen Dorfes bei Regen erleben nun hautnah, wie gefährlich der Einsatz der Bundeswehrsoldaten in Afghanistan ist.

Panzergrenadierbataillon 112 war militärische Heimat
Am 15. September 1980 wurde Georg Missulia im russischen Krasnojarsk geboren. Der gelernte Zentralheizungs- und Lüftungsbauer ging am 1. Mai 2000 als Panzergrenadier zur Bundeswehr. Beim Panzergrenadierbataillon 112 wurde er zum Richtschützen an der Maschinenkanone des Schützenpanzers Marder ausgebildet – wurde Unteroffizier. Das Bataillon in Regen blieb bis zu seinem Tode seine militärische Heimat. Er fühlte sich dort wohl, war anerkannter Kamerad und Vorgesetzter. Er war einsatzerfahren. Vor seinem verhängnisvollen Einsatz in Afghanistan nahm er 2008 an einem Kfor-Einsatz im Kosovo teil. Er ist neben der entsprechenden Kfor-Einsatzmedaille Träger der Nato-Einsatzmedaille „Non Article 5“, der Fluthilfe-Einsatzmedaille 2002 in Bronze und des Ehrenkreuzes der Bundeswehr in Silber.

Hinterhältiger Anschlag im eigenen Feldlager
Am Freitag vor einer Woche hatte ein Angehöriger der Afghanischen Nationalarmee (ANA) unerwartet das Feuer auf Missulia und weitere deutsche Soldaten im Außenposten Nord eröffnet. Die Opfer waren gerade mit Instandsetzungsarbeiten beschäftigt. Der Afghane wurde bei dem Schusswechsel von deutschen Soldaten erschossen. Sieben weitere Deutsche wurden bei dem Anschlag verletzt – zwei von ihnen schwer. Inzwischen werden die Verwundeten in den Bundeswehrkrankenhäusern Ulm und Koblenz versorgt.

Trauer auch um Konstantin Menz und Georg Kurat
Neben Gregor Missulia kamen auch der 22-jährige Stabsgefreite Konstantin Menz und der 21-jährige Hauptgefreite Georg Kurat ums Leben. Alle drei sind am Freitag in Regen während einer zentralen Trauerfeier geehrt worden. An ihr nahmen unter anderen Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg und der Generalinspekteur der Bundeswehr General Volker Wieker teil. Das Präsidium des Reservistenverbandes entsandte Vizepräsident Michael Sauer nach Regen. Der Verband trauert um alle drei Gefallenen. (1. Nachricht des BR vom 25. Februar aus der ARD-Mediathek, 2. Nachricht der SWF vom 25. Februar aus der ARD-Mediathek.)

Seit 2002 sind insgesamt 48 deutsche Isaf-Soldaten gefallen. Zurzeit befinden sich laut offiziellen Zahlen der Bundeswehr aufgrund des laufenden Kontingentwechsels 5.030 Männer und Frauen im Einsatz bei der internationalen Schutztruppe Isaf. 350 von ihnen sind Reservisten, die überwiegend in der Verwaltung, im Feldpostdienst, bei der Feuerwehr oder in der sogenannten zivil-militärischen Zusammenarbeit (Cimic) eingesetzt werden.

Detlef Struckhof

Bild oben: Hauptfeldwebel Georg Missulia ist in Afghanistan gefallen
(Foto: Bundeswehr, Presse- und Informationszentrum des Heeres)

Bild Mitte: Die drei Gefallenen kommen auf dem Flughafen Nürnberg an
(Foto: Bundeswehr, Dana Kazda, flickr.com)

Bild unten: Verbandswappen des Reservistenverbandes
mit schwarzer Trauerschleife (Foto: VdRBw)

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