Hochwasser: Reservisten stehen bereit
Noch ist die Bundeswehr von den betroffenen Landratsämtern nicht angefordert worden. Sollte dies geschehen, stünden auch Reservisten bereit. Seit dem Jahr 2003 gibt es eine Reservistenkameradschaft (RK) "Katastrophenschutz Elbeland Nordsachsen" mit Sitz in Torgau. "Wir verfügen über 103 Männer und Frauen, aus denen wir sofort einen Zug mit 37 Mann zur Verfügung stellen könnten", sagt Jens Bräutigam. Er ist der Leiter der RK.
Die Reservisten sind Teil der sogenannten Regionalen Initiativen Unterstützungsleistung des Reservistenverbandes. Sie wurden speziell für den Katastrophenschutz gegründet. "Mit unserem ausgebildeten Personal können wir Sandsäcke fachgerecht verbauen, um Hochwasser abzuwehren und Gebäude zu sichern", sagt der 43-jährige Bräutigam. Bereits zweimal wurden die Reservisten aus Torgau eingesetzt: 2002 mit 120 Mann und 2006 mit 60 Mann.
Die Reservisten verfügen jedoch nur über ihre persönliche Ausrüstung, wie Bekleidung und Schlafsäcke. "Fahrzeuge und Material werden uns vom jeweiligen Landrat beziehungsweise von der Bundeswehr zur Verfügung gestellt. Da Torgau kein Bundeswehrstandort ist – die nächsten Kasernen sind zwischen 20 und 50 Kilometer entfernt, schließen die Reservisten eine Lücke, was die sogenannte Manpower vor Ort betrifft."
Zurzeit haben die Reservisten noch Ruhe. "Wir orientieren uns am Wasserstand der Elbe in Dresden. Dann haben wir hier noch 72 Stunden Zeit, bis das Hochwasser bei uns ist. Da muss also nichts überstürzt werden", sagt der Luftwaffenreservist Bräutigam im Range eines Oberfeldwebels gelassen.
Detlef Struckhof
Archivbild oben: Ein Hochwasser tritt aus
dem Flussbett (Foto: sanfamedia.com, flickr.com)
Bild unten: Jens Bräutigam (rechts) ist Leiter
der RK Katastrophenschutz Elbeland Nordsachsen
(Foto: VdRBw, Geschäftsstelle Leipzig)