DAS MAGAZIN

Monatlich informieren wir unsere Mitglieder mit der loyal über sicherheitspolitische Themen. Ab sofort können Mitglieder auch im Bereich Magazin die darin aufgeführten Artikel lesen!

Mehr dazu
DER VERBAND

Der Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr (VdRBw) hat mehr als 115.000 Mitglieder. Wir vertreten die Reservisten in allen militärischen Angelegenheiten.

Mehr dazu
MITGLIEDSCHAFT

Werden Sie Teil einer starken Gemeinschaft

Mehr dazu

Jahresbericht 2006 des Inspiz ResArbBw




Jedes Jahr legt der Inspizient für die beorderungsunabhängige, freiwillige Reservistenarbeit der Bundeswehr einen Jahresbericht vor. In einem Auszug stellt Oberst Anton M. Söllner die wichtigsten Ergebnisse vor.
Das Jahr 2006 war durch steigende Akzeptanz und beginnende Umsetzung neuer Vorgaben gekennzeichnet. Gleichzeitig setzte sich bei vielen engagierten Reservisten (Res) die Verunsicherung über ihre Zukunft und durch ganz individuell empfundene "bürokratische" Hemmnisse fort.
Grundsätzlich ist festzustellen, dass das übergeordnete Ziel und der herausragende Zweck der freiwilligen ResArb die Wahrnehmung der Mittlerrolle für die Bw in die Gesellschaft hinein ist. Dies ist in den Weisungen der Bw und den Vorgaben des VdRBw festgelegt und anerkannt. Hierfür sind die Reservisten in vielfältiger Weise zu motivieren, zu befähigen, auszubilden, zu fördern und zu betreuen. Dies rechtfertigt den hohen Einsatz von Ressourcen. Daher haben alle Aufgabenfelder der ResArb der Qualifizierung zur effektiven Ausfüllung dieser Rolle als "Mittler" zu dienen.
Dieser "Mittler" könnte wie folgt definiert werden (Versuch einer Definition):
Der "Mittler" ist Staatsbürger in Zivil und "mit Uniform", er ist engagiert, aus-, fort- und weiterbildungswillig, aufgeschlossen und für Veränderungen offen. Er ist als Teil der zivilen Gesellschaft ein glaubwürdiger Fürsprecher für die Bundeswehr in die Gesellschaft hinein. Als Zivilist steht er als "gestandener Kerl" fest im Leben, hat ein gesundes demokratisches Verständnis, ist gesellschaftspolitisch interessiert, aktiv und kommunikativ.
Als Reservist und "Staatsbürger mit Uniform" nimmt er den Auftrag, sicherheitspolitisches Desinteresse abzubauen, freiwillig an und kann, durch die SiPolArb qualifiziert, deutsche Sicherheitspolitik und die Aufgaben der Bw als Einsatzarmee auf seiner Ebene und in seiner Umgebung überzeugend vertreten. Durch Förderung militärischer Fähigkeiten ist er motiviert, kennt das Aufgabenspektrum der Bw aus eigener Ausbildung oder kann zumindest "Bilder" vermitteln. Je nach Vorkenntnissen und Verfügbarkeit nimmt er an militärischer Ausbildung teil, hält sich körperlich fit und ist "mit Uniform" sicher in Haltung und Auftreten.
SiPolArb:
Sicherheitspolitische Arbeit, Hauptauftrag und Kernaufgabe des VdRBw, gewinnt noch stärker an Bedeutung. Der Kampf gegen das "Desinteresse" an sicherheitspolitischen Themen und dem Auftrag der Bundeswehr ist von den Res als gesellschaftspolitische Mission anzunehmen.
Res sind jedoch ein Spiegel der Gesellschaft und an SiPol-Themen sehr unterschiedlich interessiert. Die Vorgaben des VdRBw sind eindeutig und schreiben sicherheitspolitischen Veranstaltungen und Seminare auf den verschiedenen Ebenen vor. Dies muss um- und durchgesetzt werden. Der Erfolg ist ein Maßstab für die Auftragserfüllung.
FMF:
Durch die Vermittlung von militärischen Kenntnissen und Fertigkeiten wird der Res als Mittler befähigt. Je nach militärischen Vorkenntnissen, zeitlicher Verfügbarkeit und möglichem Engagement wird er auf einen notwendigen Ausbildungsstand gebracht oder gehalten. Ohne FMF könnte er nicht mit eigener Erfahrung die aktuellen Anforderungen glaubwürdig vermitteln. In FMF sind die "neuen" Inhalte (Forderung seit 2003), besonders an der Basis, noch nicht überall akzeptiert, angenommen und umgesetzt.
Die traditionellen Angebote der FMF sind die Hauptmotivation für eine Teilnahme der Res und das Zugpferd. Hierbei entspricht jedoch die Gewichtung der Schießveranstaltungen bei weitem nicht der heutigen Ausbildung in den Streitkräften. Schießausbildung sollte in einen Patrouillen- oder Melderauftrag mit anderen Stationen, darunter auch eine SiPol-Station, eingebunden werden.
An der Ausbildungshöhe oberhalb der individuellen Grundfertigkeiten wird mit Nachdruck festgehalten, dennoch muss dies wegen der unterschiedlichen Kenntnisse/Fertigkeiten, Lebensalter, Verfügbarkeit u.a. differenziert und realistisch mit Augenmaß beurteilt werden. Ein Kennen, eine Vorstellung, ein "Bild" kann zur Erfüllung der Mittlerrolle ausreichend sein. Eine Ausbildung auf eine bestimmte Beorderungsstelle ist nicht zu leisten.
Der Erfolg der ResArb wird wesentlich davon abhängen, ob es noch mehr gelingt, die Wahrnehmung der Mittlerrolle für die Bw in die Gesellschaft hinein als gesellschaftspolitische Herausforderung zu vermitteln und die engagierten Reservisten – unabhängig von einer Beorderung – für diese Aufgabe zu gewinnen. Dazu sind alle Aufgabenfelder der ResArb einfallsreich und effektiv einzusetzen.

Verwandte Artikel
Die Reserve

Die neue loyal blickt auf 75 Jahre NATO

Mitglieder des Reservistenverbandes finden in diesen Tagen die neue Ausgabe der loyal in ihrem Briefkasten. Wer die Ausgabe noch nicht...

28.03.2024 Von Redaktion / spe
Allgemein

Bundeswehr und Reserve - Newsblog KW 13

Was berichten die Medien in dieser Woche über die Bundeswehr und ihre Reserve? Welche Themen stehen auf der sicherheitspolitischen Agenda?...

28.03.2024 Von Redaktion
Die Reserve

Das Heimatschutzregiment 4 – ein Verband der Territorialen Reserve

Ab dem 1. April 2024 will die Bundeswehr das Heimatschutzregiment Mecklenburg-Vorpommern aufstellen. Dessen Kommandeur, Brigadegeneral Uwe Nerger, wirbt in diesem...

27.03.2024 Von Brigadegeneral Uwe Nerger