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„Keine Gefangenen heute Nacht“




COL Wolverton Briefing

„No prisoners tonight – Keine Gefangenen heute Nacht.” Mit mulmigem Gefühl nach dem forsch vorgetragenen Briefing durch US-Colonel Robert Lee Wolverton steigen acht deutsche und zwei belgische Reservisten in die bereits wartende Douglas C-47 „Story Hora” der US Airforce. Kaum haben sie sich auf den harten Bänken links und rechts angeschnallt, dröhnen die Motoren und die Maschine hebt vom Airfield Exeter ab. Durch die Fenster kann man erkennen, dass ein ganzes Geschwader losfliegt – von Südengland über den Kanal Richtung Normandie. Es ist die Nacht zum 6. Juni 1944, dem D-Day, an dem die Invasion der Alliierten beginnt. Die Reservisten sehen durch die Wolkenfetzen eine Armada von Kriegsschiffen unter sich im Meer und hunderte von Flugzeuge links und rechts. Plötzlich gleißendes Licht von Flak-Scheinwerfern und ohrenbetäubendes Knallen und Zischen. Zwei Flugzeuge werden getroffen und fallen in einem Feuerball nach unten. Auch unsere Maschine bebt und torkelt durch die Wucht der Einschüsse und fängt Feuer, kann aber letztendlich auf französischem Boden notlanden.

Dieser Simulationsflug im Museum D-Day Experience war einer der Höhepunkte des Wochenendprogramms der Kameraden der Marsch- und Arbeitsgruppe NRW/Hessen während ihres 12-tägigen Volksbund-Einsatzes in der Normandie. Wie in den Vorjahren gehörten die Oberkasseler Carsten Fricke und Uwe Inhülsen zum Team. Außer dem überaus sehenswerten Museum besuchten die Reservisten unter anderem mehrere Widerstandnester der Wehrmacht an den Landungsstränden Utah- und Ohama-Beach, die deutschen Kriegsgräberstätten Orglandes und La Cambe und den eindrucksvollen amerikanischen Soldatenfriedhof Colleville-sur-Mer.

Eingesetzt war die Arbeitsgruppe eine Woche nach den Veranstaltungen zum 75. Jubiläum des D-Days auf dem deutschen Soldatenfriedhof Marigny westlich von Saint-Lô, wo ein Feld mit 360 Grabplatten neu gestaltet werden sollte. Tatkräftig unterstützt wurde sie von zwei belgischen Reservisten mit Französischkenntnissen. Die fast im Rasen versunkenen kleinen Sandsteinkreuze mit den Namen und Daten von einem oder zwei Gefallenen mussten ausgegraben und für jedes ein 40 x 40 cm großes Rasenstück 10 cm tief ausgestochen werden. Gefüllt wurden die viereckigen Löcher mit Vlies und Granulat und mit einer Betonplatte von 40 x 40 cm ebenerdig geschlossen. Zum Schluss mussten die gereinigten Sandsteinkreuze mittig auf die Betonplatte geklebt werden. Von den drei französischen Friedhofsgärtnern waren die Arbeiten vortrefflich vorbereitet worden.

An mehreren Abenden referierte der Leitende OTL d. R. Peter Weyers in der recht luxuriösen Unterkunft in Saint-Sauveur-Lendelin über den geschichtlichen Hintergrund der Invasion der Alliierten in der Normandie. Obwohl es an drei Tagen regnete und viele der ausgehobenen Löcher voll Wasser liefen, wurden alle Grabplatten am letzten Tag fertig. Neben der eigenen Gedenkfeier für die Gefallenen nahmen die Reservisten am Kameradengrab auch an der Zeremonie einer englischen Gruppe teil, die mit eigener Musikkapelle inklusive Dudelsackpfeifer anreiste und das Lied vom Guten Kameraden in einer englischen Übersetzung vortrug.

 

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