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Der Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr (VdRBw) hat mehr als 115.000 Mitglieder. Wir vertreten die Reservisten in allen militärischen Angelegenheiten.

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Nicht beorderte Reservisten bleiben für die Bundeswehr unverzichtbar. Sie übernehmen eine zentrale Aufgabe: Sie verbinden die Streitkräfte mit der Gesellschaft
Wir sind von Freunden umgeben. Durch den Fall des Eisernen Vorhangs haben sich die sicherheitspolitischen Rahmenbedingungen Deutschlands verändert. In Folge erließ der Verteidigungsminister auch 2004 die neue Konzeption für die Reservisten der Bundeswehr. Letztes Jahr verabschiedete der Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V. (VdRBw) seine "Konzeption 2015". Schwerpunkt für die nicht beorderten Reservisten ist die Mittlerrolle zwischen Bundeswehr und Gesellschaft. Sie werden unter anderem in sicherheitspolitischen Seminaren und auch im Rahmen der Förderung militärischer Fähigkeiten (FMF) für diese Aufgabe qualifiziert. Dafür hat sich der Verband hohe Ziele gesteckt.
Der für die sicherheitspolitische Arbeit zuständige Vizepräsident, Oberstleutnant d.R. Kai Uwe Petersen, weiß um die hohen Ziele: "Wir haben für die nächsten beiden Jahre drei Themenfelder vorgegeben: Streitkräfte und Aspekte der inneren und äußeren Sicherheit, Soldaten und Reservisten als aktive Bürger der Gesellschaft und – unser Kampagnenthema – Energiesicherheit als Teil der Außen- und Sicherheitspolitik."
Die sicherheitspolitische Arbeit wirkt in nahezu alle anderen Handlungsfelder der Reservistenarbeit hinein – zum Beispiel in Information der aktiven Truppe oder der Bevölkerung, als Sinnstifter und Motivationsgrundlage bei der FMF, bei der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, bei der Unterstützung für die Bundeswehr, bei der studentischen Reservistenarbeit für den akademischen Nachwuchs oder bei der Schulung der Mandatsträger.
Doch die Erfahrungen der Mitglieder zeigen vielfach, dass sicherheitspolitische Reservistenarbeit vor allem an der Basis bloß als graue Theorie wahrgenommen wird. "Der sicherheitspolitische Schwerpunkt des Verbands macht die Mitgliederwerbung in der Altersgruppe unter 40 praktisch unmöglich. Hier werden Mitglieder überwiegend über den Abenteueraspekt gewonnen", gibt Major d.R. Steffen Eube, Vorstandsmitglied der Reservistenkameradschaft (RK) Hochtaunus, zu bedenken. Hauptfeldwebel d.R. Dirk Kloppsch ergänzt: "Der Mitgliedergewinnung sollte unser besonderes Augenmerk gelten, ist diese Frage doch entscheidend für den mittel- und langfristigen Fortbestand der RKs."
Den erlebnisorientierten Aspekt erhält die Reservistenarbeit des Verbandes durch ihr Zugpferd, die Förderung militärischer Fähigkeiten. Zu diesen "grünen Themen" gehören zeitgemäße Inhalte wie Checkpoint und Patrouille, aber auch Bewährtes wie Sanitätsausbildung und Pionierdienst aller Truppen. Dafür gilt es nun, an der Basis zu werben.
Oberst d.R. Dietrich Achim Kluge, Vizepräsident FMF des Reservistenverbandes: "In Zeiten asymmetrischer Bedrohung haben viele die Auflösung der insgesamt rund 250 nichtaktiven Truppenteile und Heimatschutzbataillone nicht nachvollziehen können." Die neu geschaffenen territorialen Strukturen würden andererseits zum Teil in Richtung eines "Flecktarn-THW" fehlinterpretiert. Das zeige, wie wichtig neue Konzepte und Überzeugungsarbeit seien.
Der Ansicht Kluges stimmt Feldwebel d.R. Michael Linkenbach zu: "Die freiwillige Reservistenarbeit muss gerade für junge Soldaten wieder attraktiver werden. Wir brauchen geeignete Veranstaltungen, um das gelernte militärische Wissen zu erhalten, zu vertiefen und neues zu erlernen."
Dem versucht der Verband entgegenzukommen, indem er seinen Themenkatalog danach ausrichtet. "Dabei entspricht die Rückbesinnung auf die Grundlagen, eine ordentliche Beherrschung der individuellen Grundfertigkeiten Sanitätsausbildung, Pionierdienst aller Truppen, ABC-Abwehr, Fernmeldedienst oder Schießen mit Handwaffen genau der Erfahrung, die wir zurzeit auch in der aktiven Truppe machen", meint Kluge, der in einer Luftlandebrigade beordert ist. Auf diese Grundlagen können regionale Reservistenarbeitsgemeinschaften (RAG) auch ihre Expertise für freiwillige Hilfeleistungen aufbauen: Schutz vor Hochwasser an Donau und Elbe, vor Waldbränden in Brandenburg.
Weiterhin sollen die körperliche Leistungsfähigkeit und die Qualifikation als militärischer Führer und Ausbilder gesteigert werden. Eine besondere Rolle spielt dabei der Arbeitskreis der Taktiklehrer im VdRBw: Erfahrene Taktiklehrer unterrichten Reserveoffiziere und -unteroffiziere im Rahmen der freiwilligen Reservistenarbeit oder der Ausbildungsunterstützung für die Ausbildung aktiver und nichtaktiver Truppenteile in Taktik – und sogar Aktive auf dem Gebiet der Vernetzten Operationsführung (NetOpFü). Der Vorsitzende, Oberstleutnant d.R. Wolfram Jüttner: "Zu den angebotenen Ausbildungen gehören die Operation verbundener Kräfte, in deren Rahmen alle Operationsarten – Stabilisierung, Angriff, Verteidigung, Verzögerung – behandelt werden, oder auch Menschenführung im Einsatz und Gefecht."
Der vollständige Artikel ist erschienen im Y-Magazin der Bundeswehr (aktuelle Ausgabe).

Text: Jan-Phillipp Weisswange

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