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Laufend laufend helfen: Was steckt dahinter?




Symbolbild: Ein Mann läuft alleine an einem Kanal entlang. Auch beim Spendenlauf ist jeder für sich unterwegs, aber am Ende doch Teil eines großen Ganzen.

Quelle: pixabay

Laufteam

Das Laufteam Bundeswehr und Reservisten macht Spaß. Deren Mitglieder haben in den vergangenen drei Jahren an zahlreichen Spendenläufen teilgenommen. Wie es zur Gründung des Laufteams kam und wie viel Spenden bisher erlaufen worden sind, wollte die Redaktion im Interview wissen. Geantwortet haben Generalleutnant Gert Nultsch, Abteilungsleiter Planung im Bundesministerium der Verteidigung als Vorsitzender des Laufteams Bundeswehr und Reservisten, und Oberstleutnant Oliver Muhs, stellvertretender Vorsitzender des Laufteams.

Herr Generalleutnant, ist Laufen eines Ihrer Lieblingshobbys?
Tatsächlich nicht. Aber die zeitlichen Anforderungen lassen in unserem Beruf häufig nur Individualsportarten zu und für einen Lauf benötigt man nur die entsprechende Bekleidung und ausreichend Kraft, um den inneren Schweinehund von sich zu werfen.

Wie ist das Laufteam Bundeswehr und Reservisten entstanden?
Diese Frage muss Ihnen Oberstleutnant Muhs beantworten. Ich bin über ein Event auf Facebook auf die Initiative aufmerksam geworden und war gleich infiziert.

Oberstleutnant Oliver Muhs: Das Laufteam Bundeswehr und Reservisten ist durch eine Initative von mir im Jahr 2020 entstanden. Ich dachte mir damals, es muss doch möglich sein, bei der Menge an Soldaten und Reservisten eine gewisse Anzahl für den Wings for Life Worldrun zu mobilisieren. 2020 nahmen wir mit 34 Teilnehmerinnen und Teilnehmern an dem Lauf teil. Anschließend gab es einen regen Austausch zwischen mir und Fregattenkapitän Anke Mies, stellvertretende Vorsitzende des Laufteams.

Wir haben daraufhin gemeinsam die Initiative Laufteam Bundeswehr und Reservisten ins Leben gerufen. Dies führte erst zu einem lockeren Zusammenschluss von Läuferinnen und Läufern, die unter dem Namen Laufteam Bundeswehr und Reservisten an den verschiedensten Läufen teilgenommen haben, bis wir 2021 unseren ersten eigenen Spendenlauf organisiert, durchgeführt und uns offiziell als Verein gegründet haben.

Was ist das Besondere an dem Laufteam Bundeswehr und Reservisten?
Da sind verschiedene Komponenten. Zum einen ist das Laufteam Bundeswehr und Reservisten ein Zusammenschluss von unterschiedlichen Menschen aus verschiedenen Berufsgruppen innerhalb und außerhalb der Bundeswehr. Zum anderen haben wir eine Plattform, die insbesondere während der restriktiven Pandemie-Phasen eine Teilnahme an organisierten, – wenn auch virtuellen – Läufen ermöglichte. Letztlich können wir so auch helfen. So entstand dann auch der Leitsatz: „Laufend laufend helfen!“

Generalleutnant Gert Nultsch, Vorsitzender des Laufteams Bundeswehr und Reservisten. (Foto: Laufteam)

Was motiviert die Laufteam-Mitglieder?
Generalleutnant Nultsch: Nun schaue ich nicht in die Köpfe anderer und es machen ja nicht nur Mitglieder bei unseren Laufevents mit. Ich denke, wer läuft, kommt früher oder später zur Frage der Teilnahme an einem Event. Bei unseren Läufen kann man Helfen mit Laufen verbinden und das ist vielleicht noch einmal eine Besonderheit, die das „Mitlaufen“ als „Mithelfen“ attraktiv macht. Darüber hinaus ist es uns gelungen, mit Staatssekretärin Siemtje Möller eine Schirmherrin zu gewinnen, die das genauso vorlebt und ich denke, das macht in der Freisetzung der Motivation sicherlich noch einmal einen besonderen Aspekt.

Was sind die größten Erfolge der vergangenen drei Jahre?
Die größten Erfolge sind mit Sicherheit, dass wir inzwischen eigene Spendenläufe durchführen. 2020 hatten wir 1.901 Teilnehmer, die Spendensumme ging jeweils zur Hälfte an die Soldaten und Veteranen Stiftung sowie an den Verein Combat Veteran.

Für wen ist das Laufteam Bundeswehr und Reservisten noch gelaufen?
2021 haben wir einen Spendenlauf für die Opfer der Hochwasserkatastrophe absolviert. Dabei kamen rund 14.000 Euro zusammen. Außerdem haben wir in diesem Jahr einen weiteren Spendenlauf für das Patenschaftsnetzwerk Afganische Ortskräfte e.V. nach der Evakuierungsoperation der Bundeswehr mit 2.200 Euro Spenden durchgeführt. Danach kam unser eigener Spendenlauf 2021. Dabei konnten wir jeweils 10.000 Euro an die Wings for Life Stiftung und den Bund Deutscher Einsatzveteranen e.V. überreichen. Ebenso nahmen wir 2021 wieder am Wings for Life Worldrun teil und konnten eine Summe von knapp 5.000 Euro und einen sehr guten 34 Platz von mehr als 4.000 gemeldeten Teams erreichen. Dieses Jahr haben wir mit 61 Teilnehmern am Wings for Life Worldrun teilgenommen und erreichten den 78 Platz von mehr als 5.000 teilnehmenden Mannschaften. In diesem Jahr haben wir zudem einen Spendenlauf zu Gunsten der Stiftung RTL hilft Kindern für die Kinder aus der Ukraine durchgeführt. Dazu kam bei mehr als 700 Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine Spendensumme von mehr als 7.500 Euro zusammen.

Oberstleutnant Oliver Muhs, stellvertretender Vorsitzender des Laufteams (r.), bei der Übergabe eines Spendenschecks ans KSK. (Foto: Laufteam)

Außerdem haben wir spontan einen Spendenlauf zu Gunsten der Familie des während einer Übung tödlich verunglückten Soldaten des Kommandos Spezialkräfte durchgeführt. Dabei ist eine Spendensumme von 5.500 Euro zusammengekommen. Nun haben wir unseren dritten Spendenlauf abgeschlossen. Die Spenden gehen diesmal an die Deutsche Härtefall Stiftung, den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge sowie an die vom Hochwasser betroffenen Dienststellen des Technischen Hilfswerks. Es kam eine stolze Summe von knapp 15.000 Euro zusammen.

Wie hoch ist die Spendensumme, die das Laufteam insgesamt erzielt hat?
In den drei Jahren des Bestehens haben wir bis heute bei verschiedenen Läufen – nicht nur unseren eigenen – eine Spendensumme von knapp 97.000 Euro erlaufen können.

Wie erleben Sie die Kameradschaft in der Laufgruppe?
Ich bekomme sehr viel positive Rückkoppelung. Und ganz ehrlich: Wann kann man sich in meiner Dienstgradgruppe einmal entspannt mit Gleichgesinnten unterhalten. So treffe ich immer wieder Menschen, die sich uns angeschlossen haben und die ich teilweise nur virtuell kenne und genieße jedes persönliche Treffen. Das ist, wenn sie so wollen, die Innensicht. Was die Außensicht betrifft, ist für mich die Hilfe ein ganz wesentlicher Akt gelebter Kameradschaft.

Anna Rodekirch ist Markenbotschafterin. (Foto: Laufteam)

Mit wem würden Sie gern einmal einen (Spenden-)lauf gemeinsam absolvieren?
Wenn ich ehrlich bin, ist mir jede Kameradin und jeder Kamerad gleich willkommen. Ich laufe mit manchen virtuell und manchmal auch persönlich. Insofern habe ich hier keine Präferenzen und rufe denen zu, die meine Laufreviere kennen, lauft mit!

Vielen Dank für das Gespräch!


Wer bei einem Spendenlauf des Laufteams Bundeswehr und Reservisten mitmachen möchte, hat dazu bald wieder einige Gelegenheiten. Am 6. Dezember findet der Nikolauslauf statt. Anmeldung ist ab sofort über die Homepage des Laufteams möglich. Die Spenden gehen an den Deutscher Kinderverein. Das Laufteam nimmt auch wieder am Wings for Life Worldrun 2023 teil und ebenfalls im nächsten Jahr, vom 9. September bis 24. September 2023, findet der vierte Spendenlauf statt. Diesmal gehen die Spenden an die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger, dem Verein Soldaten in Not und der Invictus Games Foundation.

Siemtje Möller, Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin der Verteidigung, schnürt nicht nur die Schuhe zum Mitlaufen, sondern ist Schirmherrin des Spendenlaufs. (Foto: Laufteam)
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