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Loyal – Titelthema des Monats April 2015




Stündlich prasseln Nachrichtenmeldungen auf uns ein: ein Anschlag hier, Kämpfe da, ein Putsch dort. Die Welt scheint aus den Fugen zu geraten. Dabei den Überblick zu behalten, wird immer schwieriger. Die Gleichzeitigkeit der Krisen überfordert uns alle. Können unsere Politiker damit überhaupt noch umgehen?

24 Stunden Tod, Trauma und Terror

Von Christian Thiels

Der 15. Februar 2015 ist ein normaler Sonntag in dieser Welt der Krisen. Gegen sechs Uhr morgens melden Nachrichtenagenturen, dass die Polizei in Kopenhagen einen islamistischen Terroristen erschossen hat. Er soll am Vortag, bewaffnet mit einem Gewehr, zwei Anschläge in der dänischen Hauptstadt verübt haben. Sieben Stunden später berichtet die Nachrichtenagentur Reuters über einen Selbstmordanschlag in Nigeria mit mindestens 16 Toten. Als Drahtzieher wird die Terrororganisation Boko Haram vermutet. Weitere anderthalb Stunden später verbreitet erneut Reuters die Nachricht, dass die irakische Armee einen Angriff der Terrormilizen des Islamischen Staats auf einen Staudamm nördlich von Bagdad zurückgeschlagen hat. Um 14.44 Uhr meldet die Agence France Presse, dass die an jenem Tag in Kraft getretene Waffenruhe in der Ostukraine durch Schusswechsel bei Debalzewe gebrochen wurde. Kurz nach 17 Uhr berichtet Reuters von neuen alliierten Luftangriffen auf die Terrormilizen in Syrien. Und am Abend schließlich meldet die Nachrichtenagentur Associated Press, dass der UN-Sicherheitsrat wegen der angespannten Lage im Jemen kurzfristig eine Dringlichkeitssitzung anberaumt hat.

Ein Tag, sechs Krisen, allesamt in Europa oder nicht weit weg davon. "Im Moment erleben wir eine Kumulation von Krisen", sagt Hans-Peter Bartels (SPD), der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag. Die Welt sei eben deutlich ungeordneter als zur Zeit des Kalten Kriegs. Der "Cold War" unterteilte die Welt in Einflusssphären von Washington und Moskau. Die Supermächte trugen ihre Rivalitäten mit verbalem Säbelrasseln, mit Spionage und in Stellvertreterkonflikten in Asien und Afrika aus. Doch mit dem Fall des Eisernen Vorhangs endete diese Ordnung des Schreckens und der Abschreckung, die zwar als bedrohlich empfunden wurde, in der man es sich in Europa aber auch bequem eingerichtet hatte. Auch, weil sie einigermaßen verlässlich war. "Es ist ja nicht so, dass eine Ordnung von einer anderen abgelöst worden wäre, sondern wir erleben heute an vielen Stellen der Welt neue Konflikte, neue Bedrohungen", erklärt Bartels. Auf die Vielzahl der Krisen, die immer schneller und fast alle gleichzeitig entstehen und eskalieren, hat die Politik bislang keine Antwort gefunden – vielleicht auch, weil man sich nach dem Mauerfall und dem Ende des Kalten Kriegs am vermeintlichen Weltfrieden berauscht hatte und aufkommende Konflikte gar nicht sehen wollte.

"Worauf wir gehofft und wofür wir gearbeitet haben, das ist doch eine Welt, in der Krieg kein Mittel der Auseinandersetzung zwischen Staaten mehr ist und in der Menschen immer sicherer leben können", sagt Bartels. "Aber das haben wir nicht allein zu bestimmen. Andere nehmen ihr Schicksal selbst in die Hand und wenn sie ihr Schicksal darin sehen, dominieren zu wollen, andere, Andersgläubige, diejenigen, die sich ihnen nicht anschließen wollen, umzubringen, dann haben wir hier neue Konflikte, die nicht deshalb entstanden sind, weil wir alles falsch gemacht haben, sondern deshalb, weil andere in Ausübung ihres Selbstbestimmungsrechts zu anderen Entscheidungen gekommen sind."

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