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Die Bundesregierung schickt immer mehr Soldaten nach Mali. Sie sollen für die Friedensmission der Vereinten Nationen einen brüchigen Frieden überwachen. Doch der Einsatz wird immer gefährlicher. Einige Soldaten zweifeln bereits an seinem Sinn.

Mission impossible?

aus Gao von Julia Egleder  

Einmal in der Woche räumt Oberstleutnant Michael Hoppstädter mit Gerüchten auf. Das tut er auch jetzt wieder. Der Führer des deutschen Einsatzkontingents in Gao hat seine Soldaten in den Raum befohlen, in dem sie sonst ihre spärliche Freizeit verbringen. An den Wänden stehen Regale mit Spielfilmen, die Tischtennisplatte ist extra für die Besprechung zur Seite gerückt worden. Die Klimaanlage kühlt den Raum auf 20 Grad, draußen flirrt die Wüstenluft bei doppelt so hohen Temperaturen. "Also", setzt Hoppstädter an, "ich will hier mal etwas klarstellen. Der Vorfall bei der Ortschaft Ber war kein Selbstmordanschlag". Hoppstädter spricht deutlich, er setzt jedes Wort mit Bedacht. "Der Mann wollte ein IED vergraben." Das ist offensichtlich gründlich schief gegangen.

Hoppstädter hält eine Fernbedienung und drückt einen Knopf. Die Powerpoint-Präsentation springt eine Folie weiter. Der Beamer projiziert Bilder an die Wand. Grässliche Bilder. Eines von ihnen zeigt Teile von Gedärm, die in den Ästen eines Baumes hängen. Auf einem anderen ist ein Fuß zu sehen, der abgerissen auf einer Straße liegt. Die Gesichter der Soldaten zeigen keine Regungen. Der Vorfall war weit weg, er berührt die Soldaten nicht. Hoppstädter berichtet fast jede Woche von Vorfällen wie diesem.

Bei der nächsten Nachricht fällt die Reaktion der Soldaten anders aus. "Ich habe Neuigkeiten zu den Raketen, die auf unser Feldlager geschossen wurden", sagt Hoppstädter. Jetzt hat er alle Aufmerksamkeit. Die Raketen waren in der vergangenen Woche ein großes Thema. Fast jeder Soldat kannte eine andere Story. "Es waren nicht fünf Raketen, wie zunächst angenommen, sondern drei", sagt Hoppstädter. Zwei seien weit vom Lager entfernt eingeschlagen, die dritte aber habe das Camp nur knapp verfehlt. "Es ist wichtig, dass wir uns auf Raketenbeschuss vorbereiten", sagt Hoppstädter und kündigt zum Abschluss des improvisierten Appells für die folgende Woche eine Übung zum Verhalten bei Raketenalarm an.    

Selbstmordattentäter, IEDs und Mörsergranaten auf das Feldlager – damit begann der Krieg für die Bundeswehr in Afghanistan. Geht es jetzt auch in Mali los? Das fragen sich die deutschen Soldaten. Und die Zahlen lassen nur einen Schluss zu: Ja. Im Jahr 2016 wurden mehr als doppelt so viele UN-Soldaten getötet wie im Jahr zuvor: 26. Die Ursache: immer professioneller verlegte Sprengsätze. Die Minusma in Mali gilt als die gefährlichste UN-Mission überhaupt. Im Land gibt es fünf verschiedene Islamistenorganisationen, darunter Al Qaida im islamischen Maghreb (AQIM) und Ansar Dine. Sie kooperieren häufig mit kriminellen Banden, die den Menschen- und Drogenhandel durch die Sahara organisieren. Und sie verüben Anschläge auf die UN-Truppen.  

Aber das ist noch nicht alles: Vor vier Jahren hatten Tuareg-Rebellen mithilfe der Islamisten große Teile Malis erobert. Französische Soldaten stoppten ihren Vormarsch auf die Hauptstadt Bamako. Jetzt gibt es einen Friedenvertrag zwischen der malischen Regierung und den Aufständischen. Die UN-Friedensmission Minusma soll überwachen, ob er auch eingehalten wird.  Das ist ein schwieriges Unterfangen, denn die Rebellengruppen zersplittern zusehends. Einige Milizen fühlen sich nicht an den Vertrag mit der Regierung in Bamako gebunden. Sie errichten illegale Checkpoints oder bekriegen sich gegenseitig. So geht das seit Jahren, vor allem in Kidal, dem Hotspot des Landes schlechthin. Dort bekämpfen sich zwei Tuareggruppen aufs Blut. Die Konfliktlage in Mali ist ein schwer zu entflechtendes Knäuel.

[…]

Den kompletten Text lesen Sie in der Januar-Ausgabe unseres sicherheitspolitischen Magazins "loyal". Hier Mitglied werden und die "loyal" elf Mal im Jahr kostenlos erhalten.

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