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Sie beschützten Menschen und Orte, bewachten Klöster und Kirchen, kontrollierten Straßen und Wege. 20 Jahre nach dem Einmarsch im Kosovo ziehen die Bundeswehrsoldaten aus Prizren ab. Gutes hat sich entwickelt, doch viele Probleme sind noch ungelöst

Ende eines Einsatzes

von Julia Egleder

Ronny Kleber schwitzt. Er sitzt im Führerhaus seines Krans, die Sonne über Prizren scheint von einem wolkenlosen Spätsommerhimmel. Am Ausleger des Krans hängt ein  Container, der vor allem mit Werkzeug beladen ist. Kleber (Name zum Schutz des Soldaten geändert) muss die Metallbox auf der Ladefläche eines Sattelschleppers platzieren. Das ist Millimeterarbeit. Auf seinem hellbraunen Shirt bilden sich dunkle Flecken. Dann sitzt der Container endlich in den Verankerungen. Der Lkw-Fahrer steigt in sein Fahrzeug und steuert das Gespann zum Feldlagertor. Ronny Kleber ist zufrieden. Wieder steht ein Container weniger auf dem Hof. Wieder ein Container mehr, der die Bundeswehr ihrem Abzug aus dem längsten Einsatz ihrer Geschichte näher bringt. Nur noch ein paar Wochen, dann ist das Feldlager Prizren Geschichte. Gut 20 Jahre nach dem Einmarsch im Juni 1999 zieht sich die Bundeswehr aus dem Süden Kosovos zurück. Damit geht ein Einsatz  zu Ende, der eine ganze Soldatengeneration geprägt hat.

Was war das für eine Begeisterung, als die deutschen Soldaten vor zwanzig Jahren in einer schier endlosen Kolonne auf ihren Panzern in Prizren ankamen. Sie hatten damit gerechnet, in den Straßen der Stadt auf Widerstandskommandos der geschlagenen Serben zu stoßen. Stattdessen säumten zehntausende Kosovo-Albaner die Wege und jubelten den deutschen Truppen zu. Blumen auf Schützenpanzern, Soldaten, die von den Einwohnern umarmt wurden – diese Bilder gingen um die Welt. Heute wirken sie wie aus einer fernen Zeit. Die Bundeswehrsoldaten sind aus dem Straßenbild Prizrens verschwunden. Nur das Feldlager am Rand der Stadt zeugt noch davon, dass sie noch da sind.

"Camp Prizren" ist im Lauf der Zeit zu einer Kleinstadt angewachsen. Es gibt ein Krankenhaus, eine Kirche, einen Sportplatz, eine Bar und zwei Restaurants. Doch nun herrscht Abbruchsstimmung. Alles, was in der Heimat oder in künftigen Einsätzen gebraucht werden kann, wird abgebaut und verpackt. Zehn bis 15 Lkw machen sich wöchentlich mit Containern beladen auf die Fahrt nach Deutschland. Die 23 festen Gebäude aber bleiben. Sie sollten ursprünglich zehn Jahre lang halten, erweisen sich aber als robuster als gedacht. Tennis- und Sportplatz rechts von der Lagerstraße gehen ebenso an die Kosovaren über wie der Glas-Beton-Bau der Kantine. Die 250 Soldaten, die hier noch stationiert sind, leben zunehmend in einem Provisorium. Nicht einmal die Milleniumbar hat noch geöffnet. Hier haben Tausende Soldaten einst ihr Feierabendbier getrunken. Jetzt zerlegen einheimische Handwerker das Gebäude.

[…]

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