Militärseelsorge: Balsam für unsichtbare Verwundungen
"Nirgends sonst sind Pfarrer so nah an ihrer Gemeinde", berichtete Dutzmann. "Sie leben vier Monate unter den Soldaten am gleichen Ort und hielten dabei direkten Kontakt zu ihnen – in allen Lebenslagen. Gerade dann, wenn nach einem Einsatzerleben die Soldatenseelen schreien, weil die Bilder immer wieder ins Gedächtnis kommen, sind die Seelsorger gefragt."
Während der Einsatzzeit sorgen sich Militärpfarrer und ihre Teams zudem gemeinsam mit der Familienbetreuungsorganisation an den Heimatstandorten um die Angehörigen der Soldaten. Nach der Rückkehr werden dann Wochenend- und Wochenseminare für Soldatenfamilien durchgeführt, darüber hinaus gibt es auch spezielle Angebote für körperlich und seelisch Verwundete sowie für Hinterbliebene. Alle diese Veranstaltungen würden gut angenommen, sagte der Landessuperintendent der Lippischen Landeskirche.
Eine Gesamtbewertung der Sicherheitslage in Afghanistan fällt dem Geistlichen schwer. Einerseits gehe der Aufbau des Landes schleppender voran als erhofft, und die allgemeine Sicherheitslage habe sich eher verschlechtert. Andererseits gebe es Fortschritte in der Selbstorganisation befriedeter Regionen. Erst gestern hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel den Abzugstermin 2014 kritisch hinterfragt – wir berichteten.
Ausführlicher Bericht der Lippischen Landes-Zeitung
Bild oben:
Militärbischof Dr. Martin Dutzmann beleuchtete den
Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr aus kirchlicher Sicht.
(Foto: Militärseelsorge/EKA)