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Ministerin setzt neuen Traditionserlass in Kraft




Einem Denkprozess, der beim Parlamentarischen Abend des Reservistenverbandes im vergangenen Jahr begann, folgen nun Taten. Die Bundesministerin der Verteidigung, Ursula von der Leyen, hat in Hannover den neuen Traditionserlass der Bundeswehr unterzeichnet. Parallel wurde die "Emmich-Cambrai-Kaserne" in "Hauptfeldwebel-Lagenstein-Kaserne" umbenannt.

Die Initiative zur Umbenennung der Kaserne stammt von Angehörigen der Schule für Feldjäger und Stabsdienst der Bundeswehr. Als betroffene Kommune war auch die Stadt Hannover am Diskussions- und Meinungsbildungsprozess beteiligt. Darüber hinaus wurden die Familienangehörigen des im Einsatz gefallenen Soldaten um ihr Einverständnis gebeten.

Hauptfeldwebel Tobias Lagenstein war im Rahmen des 25. Deutschen Einsatzkontingentes der International Security Afghanistan Forces (ISAF) als Personenschützer des damaligen Kommandeurs des Regionalkommandos Nord Generalmajor Markus Kneip eingesetzt. Am 28. Mai 2011 kam es in der Provinz Tachar zu einem Sprengstoffanschlag, bei dem Hauptfeldwebel Lagenstein getötet wurde. Seine Schutzperson überlebte schwer verwundet.

Hauptfeldwebel Lagenstein war Angehöriger der Schule für Feldjäger und Stabsdienst der Bundeswehr. Daher besteht eine besondere Beziehung zwischen ihm als künftigen Namensgeber und der zu benennenden Liegenschaft. Die Erinnerung an Tobias Lagenstein ist insbesondere für die jungen auszubildenden Soldatinnen und Soldaten identifikationsstiftend. Der zentrale Bezugspunkt der Tradition der Bundeswehr ist ihre eigene Geschichte. Die Umbenennung der "Emmich-Cambrai-Kaserne" in "Hauptfeldwebel-Lagenstein-Kaserne" ist hierfür ein deutliches Signal, teilt das Verteidigungsministerium mit.

Veith: Fortschreibung des Traditionserlasses war notwendig
"Tradition ist für alle Streitkräfte der Welt essentiell. Sie bietet Identifikation, Orientierung und stiftet Gemeinschaft. Deshalb ist es wichtig, dass sich die junge Generation mit der Tradition der Bundeswehr identifizieren kann. Diese Tradition spiegelt sich auch in der Benennung von Kasernen wie der Hauptfeldwebel-Lagenstein-Kaserne wieder, die auf eine Initiative der Soldatinnen und Soldaten vor Ort zurückgeht", sagte Oberst d.R. Oswin Veith MdB, Präsident des Reservistenverbandes. "Die Fortschreibung des Traditionserlasses war notwendig und wird in Zukunft sinnstiftend das Tun aller Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr sein."

Hintergrund zum neuen Traditionserlass der Bundeswehr
Die bisher gültigen "Richtlinien zum Traditionsverständnis und zur Traditionspflege in der Bundeswehr" stammten aus dem Jahr 1982. Wesentliche Rahmenbedingungen haben sich seither in einem Maße verändert, die eine Überarbeitung notwendig machten.

Der zentrale Bezugspunkt der Tradition der Bundeswehr im nun vorgelegten Erlass ist ihre eigene Geschichte. Er gewährt aber auch die Freiheit, aus allen Epochen der deutschen Militärgeschichte Vorbildliches in das Traditionserbe der Bundeswehr zu übernehmen, so lange es für die Bundeswehr sinnstiftend ist und ihren Werten entspricht. Darüber hinaus schafft der neue Erlass auch Freiräume, etwa für regionale Besonderheiten oder für besondere Bedürfnisse des jeweiligen Verbandes. Maßstab für Traditionsverständnis und Traditionspflege in der Bundeswehr sind das Grundgesetz mit seinen zentralen und universellen Werten wie Menschenwürde, Freiheit, Demokratie und Rechtstaatlichkeit sowie die der Bundeswehr übertragenen Aufgaben und Pflichten.

Die bisherige Regelung wird damit wie beabsichtigt aktualisiert, modernisiert und erweitert. Der neue Erlass zielt auf eine kritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und erläutert, was im 21. Jahrhundert für Soldatinnen und Soldaten sowie alle Angehörigen der Bundeswehr traditionswürdig ist.

Die Überarbeitung des Traditionserlasses von 1982 hatte von der Leyen im vergangenen Jahr beim Parlamentarischen Abend des Reservistenverbandes angekündigt – wir berichteten.

Traditionserlass hier als PDF herunterladen

Mehr zur Erarbeitung des Traditionserlasses: loyal-Titelthema im November 2017: Vorbilder gesucht


(red)

Bild oben:
Gemeinsam mit Oberst Dirk Waldau, Kommandeur der
Schule für Feldjäger und Stabsdienst der Bundeswehr in
Hannover, zeigt Ursula von der Leyen die Urkunde zur Umbenennung.
(Foto: Bundeswehr/Sebastian Wilke)

Bild unten:
Oswin Veith MdB, Präsident des Reservistenverbandes.
(Foto: Deutscher Bundestag / von Saldern)

 

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