DAS MAGAZIN

Monatlich informieren wir unsere Mitglieder mit der loyal über sicherheitspolitische Themen. Ab sofort können Mitglieder auch im Bereich Magazin die darin aufgeführten Artikel lesen!

Mehr dazu
DER VERBAND

Der Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr (VdRBw) hat mehr als 115.000 Mitglieder. Wir vertreten die Reservisten in allen militärischen Angelegenheiten.

Mehr dazu
MITGLIEDSCHAFT

Werden Sie Teil einer starken Gemeinschaft

Mehr dazu

Aus der Truppe

Motivationstag bei den Brandenburger Reservisten




Kraft und Geschick waren gefordert beim Pkw-Parcours.

Foto: Detlef Schachel

Reservisten beim Aufbau des Schwimmstegs.

Foto: Detlef Schachel

Klare Ansagen beim Aufbau des Schwimmstegs.

Foto: Detlef Schachel

MG-Sicherung beim Überqueren des Schwimmstegs.

Foto: Detlef Schachel

Unterwegs beim Orientierungsmarsch.

Foto: Detlef Schachel

Stationsausbildung: Waffenkiste.

Foto: Detlef Schachel

Hochkonzentiert arbeiteten die Reservisten an den Waffen.

Foto: Detlef Schachel

Stabsfeldwebel Heinz erklärt den Schützenpanzer Marder.

Foto: Detlef Schachel

Kommunikation ist alles: Leitender Schiller und Durchführender Glauer stimmten sich immer wieder ab.

Foto: Detlef Schachel

Einmal im Jahr führt die Landesgruppe Brandenburg des Reservistenverbandes einen sogenannten Motivationstag für ihre Mitglieder durch. „Es handelt sich um eine Wochenendveranstaltung ‘von der Landesgruppe, für die Landesgruppe’, bei der wir uns immer etwas Neues einfallen lassen, um unseren Mitgliedern etwas zu bieten“, skizziert der Landesvorsitzende, Oberstleutnant d.R. Jörg Schiller, die Ausrichtung des Tages. So sollen mit einer möglichst erlebnisorientierten Ausbildung der Teamgeist und die Kameradschaft gefördert und den Reservisten neue Erfahrungen nähergebracht werden. Zudem werden militärhistorische oder sicherheitspolitische Themen präsentiert.

In diesem Jahr entschied man sich für den Truppenübungsplatz Klietz in Sachsen-Anhalt. „Wir wollten etwas in Verbindung mit Wasser machen und wurden hier schnell fündig“, erläutert Stabsfeldwebel Marcel Glauer. Er ist als aktiver Soldat Stellvertretender Landesvorsitzender und im Vorstand für die Ausbildung der Reservisten zuständig. In Klietz steht er seinem Vorsitzenden als Durchführender der Ausbildung zur Seite. Kernstück bildete der Bau eines Schützenschwimmsteges. Dabei handelt es sich um eine Behelfsbrücke, über die Soldaten zu Fuß ein Gewässer überqueren können. Sowohl ein Gewässer als auch die Bauteile des Stegs sind in Klietz verfügbar. Was normalerweise eine Sache der Pioniere ist, müssen die Reservisten hier jedoch selbstständig bewältigen.

Fachwissen geht vor Dienstgrad

Zum Ablauf: Die zwanzig Teilnehmer des Motivationstages werden in zwei Gruppen geteilt. Beide Gruppen treten an verschiedenen Stationen gegeneinander an. Die Gruppeneinteilung erfolgte per Los und bildete somit beste Voraussetzungen für gruppendynamische Prozesse. So entscheidet man sich in der einen Gruppe, unmittelbar nach der Vorausbildung zum Aufbau des Schwimmsteges, für einen Pionier als Gruppenführer. „Fachwissen geht vor Dienstgrad“, fasste der nominelle Gruppenführer, Stabsunteroffizier René Tangermann, die Überlegungen der Gruppe kurz zusammen. Da der 47-Jährige als Zeitsoldat in der Panzertruppe aufwuchs, fiel die Wahl auf den Hauptgefreiten Torsten Schatz, der seine aktive Dienstzeit als Pionier in Holzminden verbrachte.

Drillmäßige Ausbildung hilft

Schatz hatte vor nunmehr rund achtzehn Jahren im Rahmen seiner damaligen Spezialpionierausbildung den Aufbau eines Schützenschwimmsteges gelernt. „Der Drill von damals hilft mir heute“, bekannte der Hauptgefreite dann auch. Seine Kommandos zum Stegbau waren kurz und knapp, die Angehörigen seiner Gruppe folgten widerspruchslos. Sie wussten, der Mann weiß wie es geht. So hatten sie die rund 60 Meter bis zum gegenüberliegenden Ufer in weniger als 46 Minuten aufgebaut. Auch wenn das bereits eine sehr akzeptable Leistung war, wurde diese Zeit später von der zweiten Gruppe sogar noch einmal unterboten.

Grund genug für Stabsunteroffizier Tangermann und sein Team, sich an den anderen Stationen kräftig ins Zeug zu legen. Da galt es zunächst, einen ausgedienten Pkw mit vereinten Kräften um einen austrassierten Parcours zu schieben. Das Fahrzeug war eine Leihgabe der Klietzer Übungsplatzfeuerwehr, die es zu Übungszwecken nutzt. Am Steuer saß ein Soldat der Gruppe mit verbundenen Augen. Die Gruppe musste ihn mit möglichst klaren Lenk-Kommandos durch die vielfältigen Kurven des Parcours führen. Und es gab noch weitere Herausforderungen. Immer wieder galt es anzuhalten und Fragen, zum Beispiel aus der militärischen Ausbildung und der Politik, zu beantworten oder auch Worträtsel zu lösen. Danach ging es auf einen Orientierungsmarsch, den die Gruppen so rasch wie möglich zurücklegen mussten.

Waffenkisten mit Hindernissen

Drei Holzkisten mit Waffenteilen verschiedener Waffen bildeten eine weitere Station. Jeweils drei Angehörige einer Gruppe waren gleichzeitig gefordert. Nicht benötigte Waffenteile durften nur im Uhrzeigersinn weitergereicht werden, es herrschte absolutes Sprechverbot. So dauerte es einige Zeit, bis alle Waffen zusammengesetzt waren und die Aufgabe damit gelöst war. Eine ganz andere Dynamik herrscht beim Sommer-Biathlon. Die einzelnen Gruppenmitglieder legten eine Laufstecke zurück, bevor sie mit Lasergewehren ihre Treffsicherheit unter Belastung beweisen mussten. Jeder Fehlschuss bedeutete eine Strafrunde für die gesamte Gruppe – eine ziemlich fordernde Aufgabe.

Gewissermaßen als Zugabe erhielten alle Teilnehmer des Motivationstages eine sachkundige Einweisung in den Schützenpanzer Marder. Soldaten des Marienberger Panzergrenadierbataillons 371 hatten Marder für die in der darauffolgenden Woche startende Richtschützenausbildung nach Klietz gebracht. Stabsfeldwebel Andreas Heinz, heute Feldwebel für Reservistenangelegenheiten in Cottbus, war früher Angehöriger des Bataillons. Er vereinbarte mit seinen ehemaligen Kameraden vor Ort die Möglichkeit, den Reservisten einen der Marder vorzustellen. Zudem konnte der Schützenpanzer die Übersetzstelle während des Schwimmstegbaus überwachen.

Im nächsten Jahr wieder dabei

Am Ende des Tages war es fast schon egal, welche Gruppe den Gesamtsieg davonträgt. Spaß hatten sie alle und sie konnten sich in bisher eher noch nicht bekannten Disziplinen beweisen. Am Abend schauten die Reservisten dann noch voraus. Die Landesgruppe informierte über eine im kommenden Jahr beabsichtigte Fahrt in die Normandie. Dort will man an geschichtsträchtigen Orten einen Eindruck von den Kämpfen im Zusammenhang mit der Landung der Alliierten im 2. Weltkrieg erhalten. Zudem wurden die Ausbildungsvorhaben der Landesgruppe im kommenden Kalenderjahr vorgestellt. So können die Reservisten ihre Teilnahmen bereits langfristig planen. Mit Blick auf den Motivationstag im Jahr 2020 waren sich die Teilnehmer einig: „Da werden wir wieder dabei sein.“

Verwandte Artikel
Die Reserve

Die Strahlkraft einer Brigade

Corporate Identity und Markenkern: Hat das die Panzergrenadierbrigade 41 „Vorpommern“ nötig? Unbedingt, meint deren bisheriger Kommandeur Christian Nawrat. Der Brigadegeneral...

19.04.2024 Von Benjamin Vorhölter
Allgemein

Bundeswehr und Reserve - Newsblog KW 16

Was berichten die Medien in dieser Woche über die Bundeswehr und ihre Reserve? Welche Themen stehen auf der sicherheitspolitischen Agenda?...

19.04.2024 Von Sören Peters
Die Reserve

Am 5.5. zum 5. Mal dabei, um 5.000 Euro zu sammeln

Zum fünften Mal nimmt das Laufteam Bundeswehr und Reservisten am Wings for Life Worldrun teil. Der Startschuss fällt am Sonntag,...

18.04.2024 Von Redaktion / spe