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Nachwuchsgewinnung und Nachwuchsbindung von Reservisten




Foto: Volker Jungk.Mit einer Rede hatte sich der ehemalige NATO Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer im Mai an die CIOR-Mitglieder gewendet. "Ihr Engagement und ihr Beitrag als Reservisten verhelfen ihren Streitkräften zu einer gesteigerten Effizienz, um ihre heutigen Aufträge erfüllen zu können. Dies führt letztendlich zum Erfolg der NATO." Am 7. August 2009 kamen die Teilnehmer des CIOR-Kongresses zusammen, um über ein entscheidendes Thema zu diskutieren, mit dem sich Gesellschaften auf der ganzen Welt auseinander setzten: Nachwuchsgewinnung und Nachwuchsbindung von Reservisten.
Der CIOR Verband hatte dazu erneut ein Symposium organisiert, um nationale Entscheidungsträger aus Militär, Politik und Wirtschaft sowie Wissenschaftler zusammenzubringen. Dabei ging es um den Austausch von Erfahrungen und Konzeptionen. Viele Mitgliedsstaaten der NATO durchlaufen seit einigen Jahren einen Transformationsprozess. Im Zuge der Umstrukturierung haben einige Staaten die Wehrpflicht ausgesetzt und die Streitkräfte in eine Berufsarmee umgewandelt. Diese fundamentale Veränderung, einhergehend mit einer gestiegenen Anzahl von Auslandseinsätzen, führt zu einer Entzweiung der Gesellschaft und ihrer Sicherheit. Gleichzeitig wird in den Streitkräften erkannt, dass Reservisten in erheblichem Maße zur Einsatzbereitschaft der Streitkräfte beitragen. Darüber hinaus tragen Reservisten die Sicherheitspolitik in die Gesellschaft hinein. Vor dem sich abzeichnenden Bundestagswahlkampf im September eine nicht unwesentliche Debatte, die auch für Deutschland zunehmend wichtiger wird.
Das Symposiumprogramm setzte sich aus drei Diskussionsrunden zusammen. Die erste Diskussionsrunde griff den allgemeinen Sicherheitswandel auf sowie den gestiegenen Rückgriff auf Reservisten, um den aktuellen Sicherheitsanforderungen gerecht zu werden. Militärvertreter aus der Schweiz, Frankreich und den Niederlanden trugen mit kurzen Impulsvorträgen zu einer abwechslungsreichen Debatte bei. Das Ergebnis der ersten Runde lässt sich kurz und pragmatisch zusammenfassen. Im 21. Jahrhundert ist die Unterteilung von innerer und äußerer Sicherheit nicht mehr aufrecht zu erhalten. Der Entwicklung zu Folge wandelt sich die klassische Sicherheitsanalyse zu einer interdependenz-basierten Analyse, die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrisen, Marktinstabilitäten, Migrationsströme und Zulieferungsausfälle berücksichtigt.
Nach der generellen Einführung in die derzeitige globale Sicherheit, behandelte die zweite Diskussionsrunde das Thema des Symposiums intensiv. Im Zentrum stand der Reservist als ziviler Angestellter, der von militärischer und ziviler Seite analysiert wurde. Für beide Seiten wird es zunehmend wichtiger, das Thema Work-Life-Balance zu berücksichtigen. Dazu ist die Kommunikation zwischen beiden Seiten entscheidend. Die militärische Seite hat diese Herausforderung erkannt und Programme gestartet, die als "Employer Support" bekannt sind. Ein Thema, das auch verstärkt in Deutschland diskutiert wird. Der Reservistenverband hat auf diese Entwicklung bereits reagiert und Dr. Hans-Jürgen Schraut zum Vizepräsidenten für Berufsleben und Wirtschaft berufen. Auch er nahm am Symposium teil. Die Diskussionsrunde war mit militärischen und zivilen Vertretern aus Australien, den USA, Kanada besetzt. Ebenso berücksichtigte die Runde die Interessen der Teilnehmer des Young Reserve Officers Workshops (YROW). Als Hauptzielgruppe von Rekrutierungsmaßnahmen vereinen Junge Reserveoffiziere eine akademische Ausbildung und Führungsfähigkeiten.
In der dritten Diskussionsrunde wurden die Ergebnisse der vorangegangenen Runden zusammengefasst. In einer "Frage und Antwort"-Runde interagierten die Diskussionsteilnehmer aus Norwegen, Dänemark, Großbritannien und Frankreich mit dem Publikum. Die Aussagen führten zu ausführlichen Diskussionen.
Das Symposium hat wieder einmal die Relevanz des CIOR-Verbandes und seiner Aufgabe verdeutlicht, eine Verbindung zwischen Reservisten, militärischen Vertretern und Arbeitgebern herzustellen. Die Ergebnisse des Symposiums werden in Kürze in einem Bericht auf der CIOR Homepage veröffentlicht.

Text: Oberleutnant d.R. Jörg Schnurre, Mitglied CIOR Public Affairs Komitee
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