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Neue Aufgaben für Reservisten zum Vorteil auch der Arbeitgeber




In der Bundesgeschäftsstelle Bonn fand am Freitag ein viel beachtetes Pressegespräch statt. Präsident Roderich Kiesewetter und sein Stellvertreter Michael Groschek sprachen über die neue Konzeption der Reserve (KdR) sowie die Verbandsmitgliedschaft von NPD-Mitgliedern. Die bundesweite Presse berichtet in diesen Tagen ausführlich über den Ausschluss aller NPD-Mitglieder aus dem Verband. Alles Weitere aus dem Pressegespräch gibt es hier.

"Beim nächsten Katastrophenfall wird man schmerzlich feststellen, was es heißt, dass die Wehrpflichtigen nicht mehr beim Sandsackfüllen und -schleppen vorhanden sind", sagt Michael Groschek, Stellvertreter des Präsidenten des Reservistenverbandes. Der Bundestagsabgeordnete machte auf die fehlende Manpower aufmerksam, seit die Wehrpflicht ausgesetzt worden ist. "Wir sind bereit, in diese Bresche zu springen." Und dafür biete die neue Konzeption der Reserve (KdR) gute Grundlagen. Verbandspräsident Roderich Kiesewetter ging ausführlich auf die neuen Chancen für Reservisten ein. Der Bundestagsabgeordnete sagt: "Die Reserve wird in der neuen Konzeption als unverzichtbar für den Bereich der weiteren Sicherheitsvorsorge unseres Landes gesehen. Deshalb erweitert die Bundeswehr die Aufgaben der Reservisten."

Ab 2012 werden neue Reservisteneinheiten bei der Bundeswehr aufgebaut
Ganz neu ist die Einführung von bundesweit 25 sogenannten Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskräften (RSUKr). In jedem Bundesland sind ein bis zwei davon vorgesehen. Ihr Aufbau beginnt ab 2012 in Zugstärke à 30 bis 40 Reservisten. "Dann werden wir sehen, was genau benötigt wird. Daraus kann sich ein Ausbau auf Kompanie- oder Bataillonsstärke entwickeln." Die RSUKr sollen für den Heimatschutz die Lücke füllen, die die Aussetzung der Wehrpflicht gerissen hat. Hierfür stehen zuerst die über 120.000 Mitglieder des Reservistenverbandes zur Verfügung, aber auch jeder der 1,2 Millionen Reservisten, die der Wehrüberwachung unterliegen. Kiesewetter: "Wir können dabei unterstützen, diese Reservisten gezielt für ein Engagement anzusprechen und sie auszubilden. Die Verantwortung liegt jedoch beim Verteidigungsministerium." Für die Ausbildung von Reservisten könnten künftig an Truppenschulen der Bundeswehr in Nord und Süd Ausbildungsmöglichkeiten geschaffen werden. Die Ausbildung sollen dort in erster Linie Reservisten übernehmen. Die Truppe sieht vor Ort, wie ausgebildet wird und zertifiziert die Lehrgangsteilnehmer. "Der Reservist erhält nach Abschluss eines Lehrgangs ein Zeugnis, das in der Truppe etwas wert ist", so Kiesewetter. Und diese Qualifikationen könnten auch dazu führen, dass Arbeitgeber etwas von dem freiwilligen Engagement der Reservisten haben. "Wenn ein Reservist zum Beispiel einen Gefahrgutschein, einen Führerschein oder die Qualifikation zum Helfer im Sanitätsdienst erwirbt, ist das auch für Arbeitgeber nützlich. Freiwilligkeit zu fördern, schaffen wir nur dann, wenn beide Seiten profitieren", sagt der Oberst a. D. Kiesewetter.

Bei schlechter Wirtschaftslage können Reservisten Wehrdienst leisten
Überhaupt sei es verstärkt nötig, bei der Wirtschaft für die Freistellung von Reservisten für Ihren Einsatz fürs Vaterland zu werben. Es gebe viele gute Beispiele aus der Vergangenheit, die verstärkt genutzt werden könnten. "Wenn mal die Konjunktur nicht so gut läuft, könnten Unternehmen ihre Mitarbeiter zwei, drei Monate für Wehrübungen freistellen oder wenn ein Hochwasser den Betrieb stilllegt, braucht der Unternehmer den Lohn nicht fortzuzahlen, wenn die Mitarbeiter als Reservisten bei der Deichsicherung helfen. So profitieren alle", sagt der Verbandspräsident.

Reservisten prägen Bild der Bundeswehr, stehen auf Boden des Grundgesetzes
Für die neuen Aufgaben sei Platz für Jung und Alt, für Frau und Mann. "So werden wir die Bundeswehr auch bei der Nachwuchsgewinnung unterstützen. Unsere Reservisten werden künftig verstärkt das Bild der Bundeswehr in der Öffentlichkeit prägen, denn sie sind Staatsbürger mit Uniform und überall in der Fläche präsent. Das setzt aber auch voraus, dass alle Reservisten auf dem Boden des Grundgesetzes stehen. Und deshalb trennen wir uns konsequent von allen NPD-Mitgliedern. Bis Jahresende sollen alle erkannten Mitglieder der NPD aus dem Reservistenverband ausgeschlossen sein." Kiesewetter stellt fest, dass eine Mitgliedschaft in der NPD mit einer Mitgliedschaft im Reservistenverband unvereinbar ist. "Das haben wir bereits am 4. November dieses Jahres beschlossen – also noch bevor die Ereignisse um die Zwickauer Nazi-Terrorzelle bekannt wurden." In den vergangenen zehn Jahren seien 57 erkannte NPD-Mitglieder ausgeschlossen worden. "Gerade haben Michael Groschek und ich zwölf weiteren Mitgliedern außerordentlich die Mitgliedschaft per Einschreiben gekündigt: acht in Sachsen, zwei im Saarland, und je einem in Hessen und Baden-Württemberg." Um jedoch alle Extremisten im Verband ausschließen zu können, sei der Reservistenverband auf die Zuarbeit der Verfassungsschutzorgane angewiesen. "Deshalb fordere ich eine Auskunftspflicht der Verfassungsschutzbehörden uns gegenüber. Und ich würde mir wünschen, wenn andere Vereine und Verbände es uns nachtun würden", so Roderich Kiesewetter.

Zu weiterer Berichterstattung

Welt Online

Spiegel Online

23-Sekunden-RTL-Fernsehbeitrag, Beginn ab 13:07 Minuten


Detlef Struckhof

Bild oben: Das Pressegespräch in der Bundesgeschäftsstelle
im Fokus eines Fernsehjournalisten (Foto: Sören Peters)

Bild unten: Michael Groschek MdB (links) und Roderich Kiesewetter MdB
beim Fototermin vor einem Weihnachtsbaum mit gelben Schleifen
als Symbol der Solidarität mit den Soldaten
in den Auslandseinsätzen (Foto: Sören Peters)

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