Neue Org-Leiterin in Hammelburg: Jung, weiblich, frische Ideen
"Ich wollte schon immer zur Bundeswehr. Aus Überzeugung. Das hat mich schon als Kind fasziniert", sagt die 28-Jährige. Und man nimmt es ihr ab. Wer sich mit ihr über die Reservistenarbeit unterhält, der merkt: Ihr liegt quasi schon aus Familientradition die Bundeswehr und deren Verankerung in der Gesellschaft am Herzen.
Luisa Stogner ist Feldwebel der Reserve und engagiert sich seit zwölf Jahren im Reservistenverband. Im Alter von 16 Jahren trat sie als Fördermitglied bei, nachdem sie ihr Vater vom Kindesalter an zu den Veranstaltungen des Verbandes mitgenommen hatte. Nach der Mittleren Reife und einer Ausbildung zur Arzthelferin erfüllte sie sich endlich ihren Traum und trat zum 1. Oktober 2003 ihre Grundausbildung in Weißenfels (Sachsen-Anhalt) an. Was folgte, waren der Feldwebellehrgang an der Sanitätsakademie der Bundeswehr in München und eine Verwendung als Rettungsassistentin am Bundeswehrkrankenhaus in Ulm.
US-amerikanischen Soldaten geheiratet
Fünf Jahre lang trug Stogner Uniform, bis sie die Streitkräfte 2008 aus privaten Gründen verließ. Drei Jahre zuvor hatte sie ihren heutigen Ehemann Jimmy kennengerlernt, einen Militärpolizisten der US Army. "Er war mehrmals im Irak", sagt die 28-Jährige. "Wir mussten auch an unsere private Planungssicherheit denken. Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen." Es war aber die richtige: Inzwischen sind die beiden verheiratet und im Juli 2011 erblickte Tochter Lilly das Licht der Welt.
Die Nähe zur Bundeswehr aber ist geblieben. Zuletzt unterrichtete sie alle vier Module im Einsatzersthelfer-Lehrgang. Auch bei dienstlichen und Verbandsveranstaltungen ist sie – soweit es geht – mit dabei. Zuletzt bei einer Orts- und Häuserkampf-Ausbildung in Bonnland, bei der Jung und Alt drei Tage lang gemeinsam übten. "Gerade die Jüngeren waren begeistert. Das zeigt einmal mehr, dass wir als Reservistenverband vom Wissen und von der Erfahrung der Älteren profitieren können, um junge Leute für uns zu gewinnen."
Beim Bund Grenzen überwinden ist tolles Gefühl
Nicht nur für den Verband, sondern auch für die Bundeswehr. "Wenn mich jemand fragt, was beim Bund so abgeht, dann sage ich ihm klipp und klar: Es ist schon hart, nachts um drei im Alarmposten zu liegen und zu frieren. Aber wenn man wieder drinnen ist, und man weiß, man hat seine eigenen Grenzen wieder überwunden und den inneren Schweinehund besiegt, dann ist das ein tolles Gefühl", sagt Stogner.
Bis zum 31. März 2013 vertritt die 28-Jährige den krankheitsbedingt ausgefallenen Kreisorganisationsleiter in der Geschäftsstelle in Hammelburg, unter Umständen auch darüber hinaus. In ihrer Schaffenszeit möchte Stogner neue Ideen verwirklichen und die Nachwuchswerbung im Reservistenverband vorantreiben. Auch hier gilt: Von der Erfahrung der Älteren profitieren, um Junge zu gewinnen.
Bild oben: Luisa Stogner ist die neue Organisationsleiterin des
Reservistenverbandes in Hammelburg. Voller Überzeugung trägt
sie die Gelbe Schleife (Foto: Sören Peters).
Bild unten: Bürosachbearbeiterin Beate Herzog (links) arbeitet
in der Geschäftsstelle Hammelburg mit der neuen Organisationsleiterin
Luisa Stogner (rechts) eng zusammen (Foto: Sören Peters).