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Neues Tätigkeitsabzeichen – der Vater ist ein Reservist

Die Uniformen von Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr zieren oft bronzene, silberne und goldene Aufnäher. Sie sind auf der rechten Brusttasche des Feldanzuges aufgenäht. Es handelt sich dabei um das Tätigkeitsabzeichen. Ob Kampfschwimmer, Pioniere oder Angehöriger des Sanitätsdienstes, Soldatinnen und Soldaten tragen ihr Tätigkeitsabzeichen mit Stolz. Seit Juli dieses Jahres ist das Tätigkeitsabzeichen Zivil-Militärische Zusammenarbeit (ZMZ) neu an den Uniformen zu sehen. Die Bundeswehr hat es nach einer Initiative eines Reservisten aus dem Sanitätsdienst eingeführt.

So sieht das neue Tätigkeitsabzeichen Zivil-Militärische Zusammenarbeit aus.

Foto: Benjamin Vorhölter

cimicZivil-Militärische ZusammenarbeitZMZ

Dass Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Oktober 2017 das Tätigkeitsabzeichen ZMZ genehmigte, war für den Erfinder des Abzeichens eine Überraschung. Offenbar habe man sich bei der Bundeswehr doch inspirieren lassen, sagt Oberstarzt d.R. Dr. Christian Gamel. Zwei Jahre zuvor hatte er das Tätigkeitsabzeichen ZMZ vorgeschlagen. Er richtete seine Initiative an den damaligen Stellvertreter des Inspekteurs und Beauftragten für Reservistenangelegenheiten der Streitkräftebasis, Generalleutnant Erich Pfeffer. Dieser habe zunächst in einer schriftlichen Antwort keine großen Hoffnungen gemacht, schildert Dr. Gamel. Man habe zu dieser Zeit über ein Pauschalabzeichen für Reservisten nachgedacht. Dennoch ging der Vorschlag des Oberstarztes der Reserve aus Landshut seinen Weg durch das Bundesministerium der Verteidigung, den Bundestag und Bundesrat bis zum Bundespräsidenten. Nun dürfen die Soldatinnen und Soldaten das ZMZ-Abzeichen in den verschiedenen Abstufungen Bronze, Silber und Gold auf der Brust tragen.

„Offensichtlich hat das Konzept überzeugt“, freut sich Dr. Gamel. Das Tätigkeitsabzeichen ZMZ soll allen im Bereich der Zivil-Militärische Zusammenarbeit tätigen Soldatinnen und Soldaten eine gemeinsame Identität geben. „Bei Übungen, Treffen und Fortbildungen wurde klar, dass sehr viele Kameraden ihre Beorderung in den Strukturen der ZMZ haben. Beinahe in Divisionsstärke. Aber es gab bisher kein gemeinsames Zeichen für die Tätigkeit. Das war die Triebfeder für meinen Vorschlag“, berichtet Dr. Gamel. In den Kreis- und Bezirksverbindungskommandos und im Zentrum Civil Military Cooperation (Cimic, Zentrum für Zivil-Militärische Zusammenarbeit) der Bundeswehr gibt es zusammen mehr als 8000 Stellen. Davon sind etliche Tausend besetzt, in den Kreis- und Bezirksverbindungskommandos mit beorderten Reservisten. Das Tätigkeitsabzeichen macht den Bereich ZMZ jetzt deultlich sichtbar. Das ist nicht nur für das Verständnis innerhalb der Truppe von Vorteil. Die Soldatinnen und Soldaten der Verbindungskommandos können mithilfe des Abzeichens gegenüber den Bürgermeistern und Landräten in den Kommunen auf ihre Aufgaben hinweisen.

Silberner ZMZ-Globus auf der Brust

Somit trägt auch der Erfinder des Abzeichens voller Stolz einen silbernen ZMZ-Globus auf der Brust. Darüber prangt das Tätigkeitsabzeichen des Sanitätsdienstes. Die Bundeswehr-Karriere von Dr. Gamel begann 1978 mit dem Wehrdienst im Panzerbataillon 244 in seiner Heimatstadt Landshut. Er lernte Panzerschütze, blieb als Grundausbilder und Beauftragter für den Selbstschutz. Nach dem Studium der Medizin an der Ludwigs-Maximilian-Universität München diente er als Hörsaalleiter und Ausbilder an der Sanitätsakademie der Bundeswehr und später als Stabsarzt d.R. im Lazarettregiment 76. Als Beauftragter des Sanitätsdienstes engagierte sich Dr. Gamel seit 2005 im Kreisverbindungskommando Landshut und im Bezirksverbindungskommando Niederbayern in der zivil-militärischen Zusammenarbeit. Seit über einem Jahr ist er jetzt im Sanitätslehrregiment „Niederbayern“ auf den Speigeldienstposten Kommandeur beordert, Vorgesetzter der „Beauftragten San-Feldwebel und – Stabsoffiziere ZMZ“ in Bayern.

Für die im Bereich ZMZ tätigen Reservisten ist das neue TätigkeitsAbzeichen ein Symbol der Anerkennung für ihren Einsatz. Es ist dem des militärgeographischen Personals der Bundeswehr nachempfunden, besteht aus einem Globus und dem Schriftzug ZMZ. Dieses Symbol war für Dr. Christian Gamel zunächst nicht naheliegend. Der Oberstarzt dachte zunächst über helfende Hände nach. Er verwarf diese Idee, weil Hilfs- oder Nichtregierungsorganisationen das Symbol der helfenden Hände schon benutzen. „Dann habe ich mir die Tätigkeitsabzeichen der Bundeswehr angeschaut. Das Mil-Geo-Symbol hat gepasst“, sagt Dr. Gamel. Es steht für die Zivil-Militärische Zusammenarbeit auf der ganzen Welt, bundesweit und lokal. Das Cimic-Zentrum der Bundeswehr in Nienburg ist international aufgestellt und heißt seit Ende September Multinational Cimic Command, offizielle Ausbildungsstätte auf Nato- und EU-Ebene unter deutscher Führung. Die Bundeswehr leistet bei Katastropheneinsätzen im In- und Ausland im Rahmen der im Grundgesetz geregelten Amtshilfe Unterstützung oder Hilfe bei einer Naturkatastrophe oder bei einem besonders schweren Unglücksfall, zuletzt bei der Schnee-Notlage in Bayern oder nach der Hurrikan-Katastrophe auf den Bahamas.

Tätigkeitsabzeichen über Dienststelle anfordern

Wer sich das Tätigkeitsabzeichen ZMZ an die Brust heften möchte, kann es über seine Dienststelle, in der Regel in seinem Landeskommando, anfordern. Das Abzeichen werde stark nachgefragt, ist sich Dr. Gamel sicher. Die ersten Prägungen seien vergriffen. Dass nun das Engagement der Soldatinnen und Soldaten im Bereich ZMZ sichtbarer wird, ist sein Verdienst. Aus diesem Grund zeichnete das Landeskommando Bayern den Oberstarzt d.R. mit der Ehrenmedaille des Kommandos aus. Während der Jahrestagung der Reserve des Sanitätsdienstes erhielt Dr. Gamel, der sich auch im Reservistenverband und im Regionalstab Ost des Landeskommandos Bayern unter anderem um die Sanitätsausbildung kümmert, von Generalstabsarzt Dr. Stephan Schoeps eine weitere Auszeichnung. Der Kommandeur Gesundheitseinrichtungen und Stellvertreter des Inspekteurs des Sanitätsdienstes der Bundeswehr überreichte Dr. Gamel den Coin des Sanitätsdienstes und eine Dankesurkunde.

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