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Professionalisierte Ausbildung für die Reserve

Ziel des Landesregiments Bayern ist es, eine neue Struktur der Reserve zu erproben. Ende September 2020 kommt das Regiment erstmals mit allen Kompanien an den regionalen Ausbildungsstützpunkt Wildflecken. Felicia Englmann hat mit Generalleutnant Jürgen Weigt, Stellvertreter des Inspekteurs der Streitkräftebasis (SKB) und Beauftragter für Reservistenangelegenheiten der SKB, über die Ausbildungsziele und erste Ergebnisse gesprochen.

Generalleutnant Jürgen Weigt, Stellvertreter des Inspekteurs der Streitkräftebasis und Beauftragter für Reservistenangelegenheiten der Streitkräftebasis

Foto: Bundeswehr/Bransmöller

Herr Generalleutnant, ist das Landesregiment Bayern ein Erfolgsprojekt?
Ja! Das hat vor allem damit etwas zu tun, dass mit Hilfe dieses Pilotprojekts viele Dinge ins Laufen gekommen sind. Dinge, die zum Teil in der Strategie der Reserve definiert worden sind – als Anspruch, als Aufgabe, auch als Anforderung. Der Pilotversuch Landesregiment hilft, dieses in einem überschaubaren Zeitrahmen tatsächlich umzusetzen.

Gibt es schon Pläne, das Projekt auf andere Bundesländer zu übertragen?
Es ist ja Sinn und Zweck dieses Truppenversuchs, es auf andere Bundesländer und Landeskommandos zu übertragen. Über Pläne und Zeitlinien zu sprechen, wäre zum jetzigen Zeitpunkt verfrüht.

Zusätzlich zur Stabs- und Versorgungskompanie wird nun noch eine Unterstützungskompanie aufgestellt. Was wird deren Aufgabe sein?
Es ist unstrittig, dass wir Aufklärungselemente und pioniertechnische Unterstützung brauchen. Darunter fällt im Wesentlichen die Nutzung von handelsüblichen Spezialmaschinen wie Raupen oder Bagger, um Gelände zu verstärken oder Geländeabschnitte zu sperren. Der Einsatz von solchen Maschinen ist auch durchaus vom Großschadensereignis bis zum Heimatschutz im Rahmen der Bündnisverteidigung vorstellbar.

Ab wann können sich Interessenten auf Stellen in der Unterstützungskompanie bewerben?
Wir planen, im vierten Quartal dieses Jahres mit den Ausschreibungen zu beginnen. Wir wollen Anfang 2021 mit der Befüllung des Personals beginnen, um eine Grundstruktur innerhalb der Unterstützungskompanie aufbauen zu können. Ich bin mir aber nicht sicher, ob wir das aufgrund der Verzögerung, die wegen des Coronavirus eingetreten ist, einhalten können.

Für das Landesregiment Bayern steht trotz Coronavirus-Krise Ende September die erste gemeinsame Ausbildung aller Kompanien in Wildflecken an. Worum geht es dabei?
Dort ist eine Stationsausbildung vorgesehen, die die II. Inspektion des Vereinte Nationen Ausbildungszentrums in Wildflecken durchführt. Am Ende dieses Ausbildungsparcours sollen die drei RSU-Kompanien Ober-, Mittel-, und Unterfranken in der Lage sein, in einigen ausgewählten Szenarien selbst feststellen zu können: Sind wir in der Lage, unseren Auftrag zu erfüllen? Was müssen wir in der weiteren Ausbildung vertiefen? Es geht bei der Herbstausbildung nicht darum, zu zertifizieren. Sondern darum, herauszufinden, ob die bisher eher theoretisch festgelegten Themenfelder, Schwerpunkte und Methoden geeignet sind, um in der verfügbaren Zeit – es sind pro Person und Jahr etwa 109 Stunden – einen notwendigen Ausbildungsstand zu erreichen.

Wie soll mit den Erkenntnissen aus dem Landesregiment die Ausbildung in den RSU-Kompanien angepasst werden?
Es wird so bleiben, dass RSU-Kompanien die Abholpunkte der Ausbildung, die Grundlagenausbildung, selbst durchführen. Sie können dann auf dem Ausbildungsstützpunkt zweckgerichtet und ohne Zeitverzug weitermachen. Dadurch erreichen wir ohne erkennbare Brüche in Methodik und Themenauswahl tatsächlich eine standardisierte und professionalisierte Ausbildung.
Wenn eine Kompanie den Namen Regionale Sicherungs- und Unterstützungskompanie führt, darf es keine Rolle spielen, ob sie in Bayern, in Schleswig-Holstein oder in Brandenburg beheimatet ist, denn alle verfügen über einen standardisierten Fähigkeitsmix. Das ist die Idee. Von daher geht es auch nicht darum zu sagen, Reservisten bilden in Zukunft nicht mehr Reservisten aus, oder nur Aktive bilden Reservisten aus, sondern wir werden versuchen, es so zu gestalten, dass das bestmögliche Ergebnis dabei herauskommt.

Viele Reservedienstleistende möchten gerne nach dem Neuen Schießausbildungskonzept (nSAK) ausgebildet werden. Ist das für Landesregiment oder RSU-Kompanien künftig vorgesehen?
Wir müssen uns immer davon leiten lassen: Was ist der Auftrag einer RSU-Kompanie? Es ist unumstritten, dass eine RSU-Kompanie niemals außerhalb von Deutschland eingesetzt werden wird. Wesentliches Rational für das nSAK-Schießen ist die Erfahrung, die wir in internationalen Einsätzen machen mussten. RSU-Kompanien haben einen anderen Auftrag, und im Rahmen der Ausbildung geht es darum, Fähigkeiten zu vermitteln, die für die Auftragserfüllung notwendig sind. Wenn das nSAK-Schießen oder Teile davon beinhaltet, dann werden wir das tun, ansonsten nicht. Wir wollen das noch untersuchen.

Wie zufrieden sind Sie mit der Zusammenarbeit mit dem Reservistenverband im gemeinsamen Projekt Landesregiment?
Die bestehende Zusammenarbeitsbeziehung zwischen dem Verband und der Bundeswehr funktioniert. Wir sehen den Verband im Wesentlichen als Multiplikator im Bereich der bislang noch ungebundenen Reservisten und der entsprechenden Interessenten. Wir schätzen die Möglichkeit sehr, aus diesem Pool heraus weiteres Personal zu regenerieren, in Zukunft sogar noch etwas gezielter. Die klassische Aufgabenteilung ist nach wie vor vorgegeben: Der Verband bietet eine Heimat für diejenigen, die im Moment noch nicht beordert werden können.

Herr Generalleutnant, vielen Dank für das
Gespräch!

Bewerben Sie sich auf eine Stelle als Reservistendienstleistender in der Projektgruppe Landesregiment Bayern im Kommando Territoriale Aufgaben. Die Ausschreibung finden Sie hier.

Reservistinnen und Reservisten, die an einer Beorderung in der Unterstützungskompanie oder im Landesregiment Bayern interessiert sind, wenden sich unter Lkdobyprojgrplrgtpersonal@bundeswehr.org oder telefonisch an das Landesregiment Bayern S1: 089-3168-6512.

Weitere Infos zu Stellen oder einer Beorderung im Landesregiment Bayern finden Sie unter www.reservistenverband.de und www.bewerbung.bundeswehr-karriere.de

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