Psychologische Studie: Doktorandin befragt Reservisten
Mit ihrer Doktorarbeit will sie dazu beitragen, dass sich die Situation in der Nachbetreuung für Reservisten verbessert. Denn Reservisten kehren nach einem Einsatz direkt ins zivile Berufsleben zurück. Das Verhalten des Dienstherrn Bundeswehr empfinden viele Reservisten deshalb so: "Aus dem Auge aus dem Sinn". Wer sich nicht selbst kümmert und sich im Falle von Beschwerden nicht bei der Bundeswehr meldet, steht mit eventuellen psychischen Problemen und deren Spätfolgen alleine da.
Zurzeit ist Hennig an der medizinischen Fakultät der Technischen Universität Dresden tätig. Kürzlich erschien dort – wie berichtet – die Dunkelzifferstudie zu den sogenannten posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS). In einem Online-Fragebogen werden von Hennig vor allem Antworten zum aktuellen Befinden und zu Gedanken an den oder die zurückliegenden Einsätze abgefragt. "Dabei ist es unerheblich, wie lange der Einsatz zurückliegt und ob der Einsatz während der aktiven Dienstzeit oder als Reservist erfolgte", sagt die angehende Ärztin. Es sollen sich auch Reservisten an dem Fragebogen beteiligen, die keine bewussten psychischen Probleme haben oder wahrnehmen. Der Fragebogen ist in etwa 15 bis 30 Minuten beantwortet und vollkommen anonymisiert. "Für Nachfragen können sich die Leute gerne an mich per E-Mail wenden“, sagt Leutnant Hennig.
Zum Onlinefragebogen – Das Losungswort lautet: Kameradschaft
(dest)
Symbolbild oben: Ein Auslandseinsatz beschäftigt
viele Reservisten auch noch nach Jahren
(Fotomontage: Sören Peters,
Fotos: live your life, flickr.com /
Lena Startseva)
Bild unten: Sara Hennig ist Leutnant
des Sanitätsdienstes der Bundeswehr
(Foto: privat)