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Die Reservistenarbeitsgemeinschaft Cyber hat sich in Berlin am 29. und 30. Juni zu ihrer ersten Arbeitstagung getroffen. Im Cyber Innovation Hub der Bundeswehr (CIH) kamen auf Einladung des Verbandes der Reservisten der Bundeswehr (VdRBw) und des Kommandos Cyber- und Informationsraum (KdoCIR) knapp 100 Interessenten zusammen und informierten sich über die Cyber-Community.

Betritt man den Cyber Innovation Hub der Bundeswehr in Berlin, hat man nicht unbedingt das Gefühl, eine militärische Liegenschaft zu besuchen. Abgesehen davon, dass der Besucher keine Wache oder Kasernentor passiert und kein Passwechselverfahren durchlaufen muss: Auf dem Weg in das zweite Obergeschoss des in einem hippen Berliner Hinterhof gelegenen Lofts schlängelt man sich zunächst vorbei an einem Baugerüst auf einer schmalen Treppe hoch in den zweiten Stock des Gebäudes. Die Szenerie erinnert eher an eine Werkstatt denn an eine militärische Wirkungsstätte und steht doch sinnbildlich für genau das, was derzeit hier geschieht, Aufbruch und Entwicklung. Der militärische Organisationsbereich Cyber- und Informationsraum (milOrgBer CIR) und das dazugehörige Kommando befinden sich zwar auch im zweiten Jahr ihres Wirkens an einigen Stellen noch im geplanten Aufbau, und doch wurden bereits eine Reihe von Entwicklungen, wie die Cyber Community, um die es an diesem Tage ging, angestoßen. Der CIH fungiert dabei als innovative Brücke in die Start-up-Szene und hat, um künftig Interessenten der Cyber Community besser einzubinden, gemeinsam für Bundeswehr und Verband eine Online-Plattform etabliert, die im Rahmen der Veranstaltung vorgestellt wurde.

Bekannte Pfade verlassen
Bereits 2017 hat die Bundeswehr mit dem Konzept für die personelle Unterstützung der Cyber-Community neue Wege beschritten und die Weichen gestellt, um zivile Fachexpertise zur Cyber-Verteidigung zu gewinnen. Das Konzept ist bewusst sehr weit gefasst und geht deutlich über eine nur aus "klassischen" Reservisten bestehende Reserve hinaus. Die Cyber-Community öffnet sich neuen Zielgruppen und steht einem umfangreicheren Personenkreis als bisher offen. "Sie als Reservisten sind schon immer ein wesentlicher Bestandteil der Bundeswehr und unverzichtbar für die Sicherheitsvorsorge der Bundesrepublik Deutschland", so der Stellvertreter des Präsidenten des Reservistenverbandes, Tobias Zech, zu den Anwesenden. "Der Verband der Reservisten versteht sich hierbei als ein Mittler zwischen der Bundeswehr und Ihnen." Neben den bereits bekannten Wegen gilt es neue Wege zu gehen, um sich auch anderen Interessenten zu öffnen. Das betonte auch Generalmajor Jürgen Setzer, der als Stellvertreter des Inspekteurs Cyber- und Informationsraum und Beauftragter für Reservistenangelegenheiten des Organisationsbereichs die Reservisten aus ganz Deutschland begrüßte. "Wir befinden uns gewissermaßen in einer Werkstatt, die wir jetzt ausstatten müssen mit den benötigten Werkzeugen und den Menschen, die diese bedienen können", sagte er eingangs und ergänzte: "Mit dieser Online-Plattform wollen wir neue Wege gehen und das Potential der Cyber-Community noch besser nutzen."

Austausch fördern
Um für Networking und das gemeinsame Erarbeiten von Lösungen einen virtuellen Raum zu schaffen, haben der VdRBw und das KdoCIR gemeinsam diese Online-Plattform ins Leben gerufen. "Die Plattform soll dabei nicht die gängigen Wege, wie Sie sich als Reservisten in der Bundeswehr engagieren können, in Frage stellen, sondern sie sinnvoll ergänzen", so der Projektverantwortliche im Verband der Reservisten, Oberst der Reserve Mario Hempel. Als Leiter der Reservistenarbeitsgemeinschaft Cyber im Reservistenverband kann er seine Erfahrung aus der zivilen Tätigkeit bei SAP und bei der Bundeswehr optimal einbringen. "Wir starten mit unserer Community klein, smart und schnell, um dann mit Ihnen und an unseren Aufgaben zu wachsen", sagte Hempel.

Die Plattform
Als Enabler konnte der Cyber Innovation Hub mit einem zivilen Start-Up die Plattform www.bundeswehr.community innerhalb kürzester Zeit zur Verfügung stellen. Sowohl aus dem Browser als auch als App nutzbar, stellt die Plattform, ähnlich wie andere Social Media Plattformen, den Nutzern einen News Feed bereit. Zudem steht ein Marktplatz für mögliche Einsätze von Reservisten zur Verfügung sowie ein Eventbereich, in dem die Nutzer selbst eigene Veranstaltungen eintragen können. "Der wichtigste Bereich ist jedoch der Bereich der Gruppen. Hier kann entweder in geschlossenen oder offenen Gruppen gemeinsam an verschiedenen Projekten online gearbeitet werden", so Hempel. Auf diese Weise können Fachleute ihre Expertise auch außerhalb des Reservistendienstes zielgerichtet einbringen. Für die nutzergerechte Weiterentwicklung gibt es einen Feedback-Bereich, in dem jeder User zur zukünftigen Entwicklung des Portals beitragen kann. Denn, so betonte Generalmajor Setzer während der Tagung, die große Stärke der Community sei ihre Diversität im Hinblick auf Fähigkeiten, Perspektive, Zeit und die räumliche Verfügbarkeit.

Kameradschaftsgeist und Innovation
Der Obergefreite der Reserve Lambert Schultz war als Teilnehmer dabei. Der Student hat nach dem Grundwehrdienst zunächst die Verbindung zur Bundeswehr verloren und wurde erst vor wenigen Monaten durch einen Bekannten auf die sich neu bildenden Strukturen aufmerksam. "Ich habe hier interessante Menschen kennengelernt und den Kameradschaftsgeist aus meiner Zeit bei der Bundeswehr wieder gespürt. Es ist toll, dass es bereits eine Plattform für den Austausch gibt. Das ist ein spannendes Projekt und ich freue mich, von Beginn an dabei zu sein", sagte der Student aus Kiel am Ende der Veranstaltung.

Startschuss gefallen
Das Ziel der Veranstaltung, die Plattform den interessierten Anwesenden vorzustellen und sie als engagierte Teilnehmer zu gewinnen, wurde auch nach Ansicht des Stellvertreters des Inspekteurs CIR erreicht. "Ich bin sehr froh, dass die Plattform heute vom Band läuft und wir nun loslegen können“, so Generalmajor Setzer. "Wir haben jetzt bereits nach so kurzer Zeit alle Funktionalitäten, die wir brauchen um Ihnen eine Möglichkeit zum Austausch zu geben", sagte er in Richtung der Zuhörerschaft. Künftig wird es darum gehen, die Zusammenarbeit zwischen der Bundeswehr als Auftragsgeber und dem Verband der Reservisten als Mittler zu intensivieren. "Letztendlich lebt die Plattform aber einzig von Ihrem Engagement", so der abschließende Appell des Generals.
 


Sebastian Wanninger / Nadja Klöpping

Bild oben:
Rund 100 Teilnehmer kamen zur ersten Tagung der
Reservistenarbeitsgemeinschaft Cyber des Reservistenverbandes.
(Foto: Bw/Sebastian Wanninger)

Bild Mitte:
Tobias Zech, Stellvertreter des Präsidenten des Reservistenverbandes,
trug bei der Auftaktveranstaltung für den Verband vor.
(Foto: Bw/Sebastian Wanninger)

Bild unten:
Oberst d.R. Mario Hempel ist der Beauftragte des Präsidiums des Reservistenverbandes
für den Arbeitsbereich Cyber. Er leitet die bundesweit agierende RAG mit viel Herzblut.
(Foto: Bw/Sebastian Wanninger)

 

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