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Reservisten üben zum ersten Mal virtuell

Die erste Kompanie des Gebirgspanzerbataillons 8 übte die Versorgung eines Panzerbataillons in der Verteidigung auf der logistischen Ebene 1 am Gefechtssimulationszentrum Heer in Wildflecken. Das war die erste virtuelle taktische Ausbildung für eine Reserveeinheit überhaupt.

Das virtuelle Üben des Munitionstrupps auf dem Marsch war fordernd

(Foto: Tobias Rohr)

Wolken ziehen über den Truppenübungsplatz Hammelburg auf. Der Motorenlärm nimmt zu. Ein Bergepanzer Büffel und ein Allschutz-Transport-Fahrzeug Dingo nähern. Sie sind auf dem Weg zu einem Leopard 2 der zweiten Kompanie. Eine Kompanie feindlicher Kräfte beschießt den Kampfpanzer während seines Marsches in den Verteidigungsraum. Er ist beschädigt und bleibt liegen. Die Soldaten der ersten Kompanie des Gebirgspanzerbataillons erhalten nun den Auftrag, die Lage zu erkunden und den Kampfpanzer Leopard 2 zu bergen.

Szenenwechsel: Stabsfeldwebel Winkelmann, einer der Simulationsfeldwebel der Einrichtung, meldet dem Leitenden der Übung, Major d.R. Rohr: „GSI und Bergetrupp stehen kurz vor dem Standort des Schadpanzers.“ Winkelmann sitzt vor einem Computer. Über den Bildschirm läuft die Simulation Virtuelle Taktik der Software Virtual Battlespace 3. Dieses Programm ermöglicht das virtuelle taktisches Handlungs- und Prozesstraining. In Wildflecken können bis zu 70 Soldaten an der Simulation teilnehmen. Dabei besetzt jeder Übungsteilnehmer über einen Rechnerarbeitsplatz einen Avatar, mit dem er in einer virtuellen Umgebung agieren und interagieren kann und von der Gesprächsführung bis zur Führung seines Großgerätes und dem Einsatz seiner Handwaffen viele Handlungsmöglichkeiten hat. Als erste Reserveeinheit überhaupt absolvierte die erste Kompanie des Gebirgspanzerbataillons 8 den 19. Übungsdurchgang. Und ebenfalls als erste übte sie Versorgungs- und Instandsetzungsprozesse auf Bataillonsebene.

Technischer und logistischer Hochwertlehrgang

„Die Idee wurde bereits vor einiger Zeit geboren, konnte jedoch bislang leider noch nicht umgesetzt werden“, sagt Kompaniechef Major d.R. Tobias Rohr. Die Ausbildung der Soldaten über Lehrgänge gestaltet sich schwierig, weil diese als technische und logistische Hochwertlehrgänge häufig durch aktive Soldaten ausgebucht oder zeitlich durch einen Reservisten nebenberuflich nicht einfach zu absolvieren sind. Die Vorausbildung bestand aus Grundlagenlehrgängen wie „Raumordnung und Grundlagen der Verteidigung“ und „das logistische Konzept der Bundeswehr mit Schwerpunkt Log-Ebene2 und Log-Ebene1“, gezielten Einweisungen in die Beschaffung und den Nachweis von Mengenverbrauchsgütern, Sandkastenausbildungen im Hinblick auf die in der Übung gestellten Bilder und eine lagebezogene Geländeorientierung, sowie eine Geländebegehung des Verteidigungsraums des Bataillons auf dem Truppenübungsplatz Hammelburg.

Einprägsame Bilder trotz virtueller Übung

„Die Bilder, die hier virtuell gestellt werden, sind sehr einprägsam, so dass man eine gute Vorstellung davon bekommt, wie zum Beispiel ein Betankungspunkt bei einer Panzerkompanie im Verteidigungsraum auszusehen hat oder eine Folgeversorgung durch das Versorgungsbataillon ablaufen soll“, erläutert Hauptfeldwebel d.R. Häpp, der während der Übung als Betriebsstoff-Truppführer eingesetzt war. „Die Leistungsfähigkeit des Systems hat mich überrascht. Es ist gut geeignet, grundsätzliche Abläufe zu üben und außerdem die Führer aller Führungsebenen in der Entschlussfassung und Befehlsgebung zu schulen“, sagt Rohr. „Die Männer waren während der gesamten Übung hochmotiviert und hochkonzentriert bei der Sache. Anfangsschwierigkeiten mit der Steuerung der Avatare, gerade bei den lebensälteren Kameraden, wurden schnell überwunden. Auch für uns war dies sozusagen ein Pilotprojekt mit Reservetruppe und logistischer Übung. Dabei hat die Kompanie ein sehr gutes Bild abgegeben, dass vielen aktiven Einheiten in nichts nachstand“, lobt der Kommandeur des Gebirgspanzerbataillons 8 seine Reservisten.

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