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Reservistenverband hat zwei neue Landesgeschäftsführer




Das neue Jahr bringt für die Landesgruppen Hamburg und Schleswig-Holstein mehr als nur vorübergehendes Tauwetter mit sich: Der Reservistenverband heißt seine zwei neuen Landesgeschäftsführer Harald Zeng und Benedikt Hoff willkommen.


Wenn sie nebeneinander stehen, könnten Zeng und Hoff (beinahe) Vater und Sohn sein. Doch sie sind es nicht – auch wenn der Ältere tatsächlich eine konservativere Haltung an den Tag legt, was seine neuen Tätigkeit betrifft, während der Jüngere progressivere Ideen vertritt – genau wie man es von Angehörigen der älteren und der jüngeren Generation erwarten würde.


Der Ältere
Harald Zeng ist Oberstleutnant der Reserve, 54 Jahre alt und hat vier Kinder – zwei Töchter und zwei Söhne – "so, wie es sich gehört", sagt Zeng. Nach der Realschule hat er als Agrochemiker zunächst gelernt, welche Nährstoffkombinationen auf Feldern den besten Ertrag bringen. Dann studierte er nach einem nachgeholten Abiturabschluss an einer Militärhochschule. "Wie man es in der DDR damals tat, wenn man Offizier werden wollte." So wurde Zeng Major im Bereich ABC-Abwehr in der Nationalen Volksarmee (NVA). Und blieb auch nach der Wende ein solcher, wenn nun auch in den Diensten der Bundeswehr. Bis 1993. "Dann war es Zeit, sich beruflich zu verändern", erinnert er sich. Doch er hielt es gerade einmal zwei Jahre fern des Militärs aus – bevor er 1995 Kreisorganisationsleiter des Reservistenverbandes wurde. Zunächst in Halle an der Saale und dann in Oberfranken. Bis
ihn eine Bewerbung zu Hamburgs Landesgeschäftsführer machte.


Wünsche und Ziele …
"Ich wollte Berufssoldat werden, solange ich denken kann", erinnert sich Zeng. "Und in der NVA habe ich ausgebildet." An Zengs Ton ist hörbar, dass dies eine gute Zeit war. "Organisation kann aber auch befriedigend sein, wenn man es schafft, seine Ziele zu erreichen. Daher habe ich mich in Hamburg beworben." Dass Zeng kein schlechter Ausbilder gewesen sein kann, ist daran ersichtlich, dass sein Ältester seinen Wehrdienst bei der Marine geleistet hat und temporär Fernmelder beim Heer wurde. Die bisherigen Schwerpunkte seiner Arbeit? "Der Aufbau der Reservistenarbeit in den neuen Bundesländern und die Struktur der Reservistenkameradschaften", antwortet Zeng. "Mein künftiges Ziel ist aber, alles dafür zu tun, dass die Reservistenarbeit erfolgreich weiterentwickelt wird und Vorgaben umgesetzt werden. Ich möchte in ein bis zwei Jahren das gleiche Level erreichen, dass ich schon bei den Oberfranken erzielt hatte", stellt er fest.


Der Jüngere
Benedikt Hoff, Hauptmann der Reserve, ist 37 Jahre alt, seit elf Jahren liiert und seit dreieinhalb Jahren Vater.

Nach dem Abitur wurde Hoff Reserveoffiziersanwärter – machte eine Pause davon, um Jura und Politikwissenschaften zu studieren – und folgte dann erneut dem Ruf der Bundeswehr, um Luftwaffenoffizieranwärter zu werden.  2002 schloss er das Fach Politikwissenschaften an der Bundeswehruniversität mit einem Diplom ab. Daraufhin war er Zugführer in der Heide, dann hauptamtlicher Jugendoffizier. In Appen wurde er verantwortlich für die Medienausbildung. "Von dort habe ich mich aber ungeheuer kurzfristig nach Hause nach Schleswig Holstein versetzen lassen", fällt ihm ein. "Als meine Frau schwanger wurde." Dies hatte eben Vorrang.


Werte und Vorhaben …
Soldat hatte er werden wollen, da dies so viele Tätigkeiten in einem Beruf vereint: "Es ist eher eine Berufung! Und anders kann ich es auch nicht sehen, bei den vielen Entbehrungen und Risiken. Da ist es nicht möglich, nur auf das Geld zu achten." Am meisten hat es ihm jedoch bedeutet, Ausbilder gewesen zu sein. "Ich konnte Leute prägen und damit die Zukunft der Truppe gestalten." Zu manchen seiner Schüler hat er sogar heute noch Kontakt. "Es ist eine Verbundenheit, die man nur mit dem Wort Kameradschaft umschreiben kann", sagt er. Doch wegen Entwicklungen der Truppe, die er nicht unterstützte – und vor allem wegen seiner Familie – orientierte er sich schließlich neu und verließ die Bundeswehr. Ein halbes Jahr hat er als freier Public-Relations-Berater gearbeitet, war dann als Personalleiter in einem Kinderkrankenhaus tätig. Irgendwann fertigte er eine Broschüre für den Reservistenverband an – und daraufhin wurde ihm der Posten des Landesgeschäftsführers angetragen.
 

"Ich stamme aus Schleswig-Holstein – und kann nun auch noch dort arbeiten, wo mir die Mentalität der Menschen vertraut ist. Außerdem hat mir die Truppe gefehlt, denn mein Herz hat ja doch dran gehangen", sagt Hoff. "Darüber hinaus stehen die Reservisten gerade in den nächsten Monaten vor einer Herausforderung. Es gibt viele neue Chancen. Denn wo Lücken bei der Bundeswehr entstehen, da müssen wir hineinspringen und mitgestalten." Public Relations findet er sehr wichtig: "Man muss den Katastrophenschutz künftig mit den Reservisten verbinden – wir müssen zu einer Marke werden!" Daher wird der Schwerpunkt seiner Arbeit die Außenwirkung – und somit Öffentlichkeitsarbeit. Darin sieht er den Schlüssel zum Erfolg.

Eine Gemeinsamkeit
Ein Ziel gibt es, das beide gemein haben: Die studentische Reservistenarbeit stärker zu entwickeln. Denn die nächste Generation ist wichtig – darin sind sich die ungleichen neuen Landesgeschäftsführer einig.

Eva Jakubowski

Bild 1: Benedikt Hoff  (links) und Harald Zeng
(Foto: Eckhard Schwabe)

Bild 2: Harald Zeng (Foto: Eckhard Schwabe)

Bild 3: Benedikt Hoff (Foto: Eckhard Schwabe)

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