Robert Löwenstein: Ein General im Unruhestand
"Als es soweit war, habe ich meinen Ruhestand mit Bedauern zur Kenntnis genommen", sagt Löwenstein schmunzelnd. Und so wurde der gebürtige Rheinländer im November 2017 zum Vorsitzenden des Beirats gewählt (wir berichteten). Wir haben Robert Löwenstein getroffen und mit ihm über seine neue Aufgabe im Beirat gesprochen.
Herr Löwenstein, wie kamen Sie dazu, Vorsitzender des Beirats Reservistenarbeit zu werden?
"Den Zugang zum Thema Reservisten habe ich natürlich als verantwortlicher Truppenführer schon früh bekommen. Vor ungefähr drei Jahren traf ich dann bei einer sicherheitspolitischen Tagung des Reservistenverbandes Generalmajor a.D. Rainer Fiegle, meinen Vorgänger als Beiratsvorsitzender. Wir kannten uns aus der gemeinsamen Zeit im Verteidigungsministerium in den 90er Jahren. Er erzählte mir von der Arbeit des Beirats, dem breiten Engagement der einzelnen Verbände und dass er für die nächste Wahl einen Nachfolger sucht. Dann hörte ich lange nichts mehr von ihm. Als ich 2016 in den Ruhestand ging, merkte ich schnell, dass ich noch etwas tun will für die Bundeswehr. Und da sprach mich Rainer Fiegle erneut an. Ich stellte mich zunächst in einer Sitzung des Beirats im Frühjahr 2017 den Verbänden vor – und im November wurde ich schließlich gewählt."
Welche Rolle spielt der Beirat Reservistenarbeit und dessen Vorsitzender für Verband und Bundeswehr?
"Der Beirat koordiniert die Reservistenarbeit der Mitgliederverbände und -vereinigungen, stimmt deren Durchführung der sicherheitspolitischen Arbeit sowie der Förderung der militärischen Ausbildung ab und vertritt die gemeinsamen Ziele und Interessen nach innen und nach außen. Als Vorsitzender nehme ich dabei u.a. die Rolle des Sprechers und Repräsentanten der Mitgliederverbände gegenüber dem Verteidigungsministerium, in- und ausländischen Reservisten- und Veteranenverbänden sowie als Mittler zwischen den Beiratsmitgliedern und dem Reservistenverband wahr."
Was sind Ihre nächsten Ziele für die Arbeit im Beirat?
"Für mich gilt es jetzt erst einmal, die Themen meines Vorgängers aufzunehmen. Ich reise derzeit viel durch die Lande, um mich als neuer Vorsitzender vorzustellen, Stimmungen aufzunehmen und mir ein eigenes Bild zu machen. Das ist eine zeitintensive Aufgabe, die aber Grundvoraussetzung für meine Arbeit im Beirat ist. Darüber hinaus gilt es, sich in den nächsten Monaten im Beirat darauf vorzubereiten, die in der Folge der in 2018 erwarteten neuen Konzeption der Bundeswehr im BMVg neu zu schreibende Konzeption der Reserve durch Impulse mitzugestalten, um somit die Interessen der in den Beiratsverbänden organisierten Mitglieder einzubringen sowie die Rolle und die Erfordernisse des Beirats zukunftsträchtig abzubilden."
Zur Person
Generalmajor a.D. Robert Löwenstein kam 1972 zur Bundeswehr und studierte dort zunächst Elektrotechnik in München. Nach mehreren Verwendungen in der Flugabwehrraketentruppe in den Siebziger und Achtziger Jahren folgte der Generalstabslehrgang in Hamburg. Von da an durchlief Löwenstein verschiedene Stationen im Verteidigungsministerium in Bonn und Berlin, im Supreme Allied Headquaters Europe (SHAPE) in Belgien und in den Divisionen der Luftwaffe. Als Kommandeur des deutschen Einsatzkontingentes EUFOR und Chef des Stabes im Hauptquartier führte er 2008 und 2009 den deutschen Einsatz in Sarajewo und kehrte schließlich 2010 ins Rheinland zurück. Hier begleitete er die Luftwaffe bis zu seinem Ruhestand in verschiedenen Führungspositionen durch die schwierige Zeit der Neuausrichtung. Löwenstein beendete seine aktive Karriere im Juli 2016 als Stellvertreter des Kommandierenden Generals und Chef des Stabes im Luftwaffentruppenkommando in Köln.
Bild oben:
Generalmajor a.D. Robert Löwenstein ist
neuer Vorsitzender des Beirats Reservistenarbeit.
(Foto: privat)