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Sanitätsdienst mit seinen Reservisten „fit for mission“




In kaum einem Organisationsbereich der Bundeswehr ergänzen sich zivile und militärische Fähigkeiten so gut wie im Sanitätsdienst. Im Rahmen des "Lehrgangs für Offiziere der Reserve des Sanitätsdienstes in herausgehobenen Verwendungen" gingen Reservisten und Aktive gemeinsam der Frage auf den Grund, wie Reservedienstleistende künftig verstärkt für den Sanitätsdienst der Bundeswehr gewonnen und auf Einsätze vorbereitet werden können. Vieles können Reservistinnen und Reservisten selbst in die Hand nehmen. "Fit for mission – Reservisten auf dem Weg in die Einsätze" war Thema des mehrtägigen Lehrgangs, der traditionell an der Sanitätsakademie der Bundeswehr in München stattfand.

Um die Rolle der Reserve im Sanitätsdienst definieren zu können, leitete der Inspekteur des Sanitätsdienstes der Bundeswehr, Generaloberstabsarzt Dr. Michael Tempel, mit einem Vortrag zum aktuellen Lagebild des Sanitätsdienstes ein, der, wie andere Organisationsbereiche auch, zurzeit stark gefordert ist. Die Einsätze, unter anderem in Afghanistan, Kosovo und Mali, gegebenenfalls bevorstehende Aufgaben in anderen Krisenregionen der Welt und die Unterstützungsleistungen in der Flüchtlingshilfe verlangen dem Sanitätsdienst personell wie auch materiell einiges ab. Umso wichtiger ist es, dass die Zusammenarbeit mit der Reserve reibungslos klappt. Die aktuellen Herausforderungen seien nur leistbar, weil Aktive und Reservisten heute im engen Schulterschluss zusammenarbeiten, betonte Tempel. Die aktiven Kameradinnen und Kameraden wissen, dass es ohne Reservisten nicht geht. Das sei nicht immer so gewesen, gab der Generalarzt offen zu. "In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Wahrnehmung geändert, und ich hoffe, das spüren Sie auch."

Reservisten nehmen ihr Schicksal in die Hand
Künftig sollen Reservisten die Zusammenarbeit aktiver mitgestalten und als Berater der Beauftragten für Reservistenarbeit in allen Organisationsbereichen der Bundeswehr die Schnittstelle zur Reserve verbessern. "Sie haben hier die Möglichkeit, Ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. So rücken wir noch näher zusammen. Denn wir dürfen keinen einzigen von Ihnen verlieren", erklärte Generalstabsarzt Dr. Stephan Schoeps, amtierender Stellvertreter des Inspekteurs des Sanitätsdienstes der Bundeswehr. Er nutze den Rahmen der Tagung, um Oberfeldarzt der Reserve Dr. Edgar Strauch, stellvertretender Vorsitzender des Arbeitskreises Sanitätsdienst im Reservistenverband, in der Funktion eines Beraters für den Beauftragten für Reservistenangelegenheiten des ZSanDstBw vorzustellen.

Beorderungsstand in der Truppe sinkt stetig
Wie wichtig die Anstrengungen sind, die Beorderungsquote bundeswehrweit zu erhöhen, wurde in der Vorstellung des neuen Referats für Reservisten und Veteranen im Bundesministerium der Verteidigung deutlich. Referatsleiter Oberst i.G. Peter Haupt nannte handfeste Zahlen: 3.134 Reservisten ließen sich 2014 neu beordern. 6.678 aber verließen die Bundeswehr, nur zwölf Prozent der rund 25.500 im selben Jahr ausgeschiedenen Berufs- und Zeitsoldaten und -soldatinnen engagieren sich als Reservisten und Reservistinnen weiter in der Bundeswehr. Ein Grund dafür sei sicher die Umstrukturierung in der Bundeswehr, die natürlich auch vor der Reserve nicht Halt macht. Doch der stetig sinkende Beorderungsstand dürfe so nicht weiter hingenommen werden, so Haupt. Von den rund 60.000 Beorderungsdienstposten ist heute nur noch knapp die Hälfte besetzt, allein im Sanitätsdienst sind 4.000 Posten in der strukturgebundenen Verstärkungsreserve und der ungebundenen Personalreserve unbesetzt.

Qualifikationen nutzen
In den offen angelegten Diskussionsrunden des Lehrgangs wurde jedoch auch deutlich, dass eine Beorderung nicht immer an der fehlenden Bereitschaft zur Übung scheitert, sondern auch an den fehlenden Ansprechpartnern oder an militärischen Fähigkeitsanforderungen, die nicht eins zu eins ins zivile Berufsleben übersetzt werden können. Daran arbeite man, versicherte auch Fregattenkapitän Alexander Willutzki, Unterabteilungsleiter VI/2 im Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr in Koblenz. Mit seinem erst kürzlich neu aufgestellten Team war er nach München gekommen, um im Plenum und im direkten Gespräch Fragen zu beantworten und Perspektiven mit den Teilnehmern und Teilnehmerinnen zu entwickeln.

Gemeinsam anstrengen, gemeinsam profitieren
Eine Reihe wissenschaftlicher Vorträge und Podiumsdiskussionen aus den Bereichen der Medizin, zur körperlichen und mentalen Fitness von Soldatinnen und Soldaten und zur Personalführung boten dem Teilnehmerkreis darüber hinaus viel Raum für fachlichen Austausch und Gespräche. "Ihre zivilen Fähigkeiten sorgen dafür, dass der Sanitätsdienst der Bundeswehr den Kontakt zur Außenwelt nicht verliert", hatte Generalarzt Dr. Erika Franke die rund 110 Teilnehmerinnen und Teilnehmer als Kommandeurin an der Sanitätsakademie der Bundeswehr in München begrüßt. Reservistendienst ist immer ein Geben und Nehmen, von dem beide Seiten profitieren können. Damit das reibungslos funktioniert, müssen und wollen sich beide Seiten mehr denn je anstrengen.

Nils Drews erhält Ehrenkreuz
Für seine besonderen Verdienste beim CIOR/CIOMR/NRFC-Sommerkongress im hessischen Fulda im August 2014 wurde Oberstabsarzt der Reserve Nils Drews nun mit dem Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold ausgezeichnet. Im Rahmen des Lehrgangs an der Sanitätsakademie der Bundeswehr in München überreichte Dr. Michael Tempel, dem Reservisten die Auszeichnung. Drews hatte als Chairman des Scientific-Committee der Vereinigung der Sanitätsoffiziere der Reserve (CIOMR) den Kongress in Fulda inhaltlich mit vorbereitet und so auch die deutsche Sanität repräsentiert.


Nadja Klöpping

Bild oben: Generaloberstabsarzt Dr. Michael Tempel ist Inspekteur
des Sanitätsdienstes der Bundeswehr. Ihm hörten die Teilnehmer des
Lehrgangs aufmerksam zu (Foto: Nadja Klöpping).

Bild unten: Oberstabsarzt der Reserve Nils Drews (rechts) erhält vom
Inspekteur des Sanitätsdienstes der Bundeswehr, Generaloberstabsarzt Dr. Michael Tempel,
das Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold (Foto: Nadja Klöpping).

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