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"Achtung, Minen – Halt!": Auf der Lageskizze hat Taktiklehrer Oberstleutnant a.D. Johannes Wermuth den Spähtrupp auf die Minensperre auffahren lassen und fordert die Lagebeurteilung und den Entschluss von 19 Unteroffizieren im Lehrsaal. Sie sind Teilnehmer am ersten Taktik-Grundlagenseminar des Reservistenverbandes für Reserveunteroffiziere.

"Die Zusammenarbeit auf Zug- und Kompanieebene mit Pionieren beim Sperren von Gelände" steht auf dem Dienstplan des Taktikseminars am zurückliegenden Samstag. Was macht der Spähtruppführer, wie reagiert der Verteidiger? "Feuer – Nebel – rückwärts!" entwickelt Wermuth die Lage anschaulich, spannend und nicht ohne Dramatik weiter. Sein Filzschreiber flitzt quietschend über die Lageskizze. Und weil der Verteidiger pfiffig war, hat er noch Scheinminensperren angelegt. "Denken Sie daran", mahnt der Stabsoffizier beim Fortführen der Lage, "Sperren und Scheinminensperren dürfen nie neben-, sondern müssen hintereinander angelegt werden!"

Taktikseminare jetzt auch für Reserveunteroffiziere
Seit vielen Jahren bietet der Reservistenverband für alle Verbandsgliederungen Taktikseminare für Reserveoffiziere an. Einem vielfach geäußerten Wunsch kam nun der Bundesverband nach und bot erstmals ein "Taktik-Grundlagenseminar für Portepeeunteroffiziere der Reserve" an. Die Ausbilder stellte der Arbeitskreis Taktik- und Logistiklehrer, in dem sich ehemalige Berufsstabsoffiziere mit entsprechender Lehrerfahrung an Truppenschulen zusammengeschlossen haben. Auch Wermuth arbeitet in diesem Arbeitskreis mit, er war Taktiklehrer an der Panzertruppenschule in Munster und an der Offiziersschule des Heeres in Dresden.

Unterschiedliche Voraussetzungen
Seine Schüler im Lehrsaal auf dem Heeresflugplatz Celle sind Feldwebeldienstgrade und Stabsunteroffiziere die Feldwebel werden sollen. Sie bringen sehr unterschiedliche Eingangvoraussetzungen mit: Die reichen vom Zugführerlehrgang einiger ehemaliger Längerdiener über den 48-Stunden-Block "Allgemeine Aufgaben im Gefecht" der Soldaten auf Zeit bis hin zur Aussage "Fehlanzeige" auf dem Anmeldebogen. Das ist ein echter Spagat", sagt Wermuth.

Taktik muss Spaß machen
Wegen der unterschiedlichen Eingangsvoraussetzungen muss Wermuth bei den Grundlagenunterrichten ziemlich Gas geben. Trotzdem stellt er sich auf die Teilnehmer und ihre Erwartungen ein: 16 der 19 Anwesenden sind in Reserveeinheiten eingeplant, vier davon in Kreis- oder Bezirksverbindungskommandos (KVK/BVK). So legt er beim Thema "Operationen verbundener Kräfte" Gewicht auf die "Operationen zur Hilfeleistung", den Hauptaufgaben der KVK/BVK. Und seine Präsentationen sind vielseitig: Wann immer möglich, stellt er die Operationen und Waffensysteme mit ihren taktischen Zeichen dar und illustriert sie mit Spaß und Videos. "40 Kilometer Eindringtiefe sind schon eine Hausnummer", kommentiert er die Leistung des Bodenüberwachungsradars.

Sehen, was neu ist
"Taktik hat mich schon immer interessiert", sagt Oberfeldwebel der Reserve Hans-Jürgen Carstensen. Hier in Celle will er "reinschnuppern und sehen, was neu ist." 1994 ist er nach zwölf Jahren beim Panzerbataillon 184 aus dem aktiven Dienst ausgeschieden, jetzt hat ihn die Landesgeschäftsstelle angeschrieben, ob er in einer der beiden schleswig-holsteinischen Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskompanien (RSUKp) mitmachen will. "Da mache ich gerne mit", sagt der 53-Jährige. Er will gefordert werden, und hat das Motto des Reservistenverbandes "Tu was für Dein Land!" sei förmlich auf ihn gemünzt. Jetzt blickt der Reservist erwartungsvoll auf den 24. Mai: An diesem Tag wird in Kiel die erste der beiden RSUKp aufgestellt, und er wird dabei sein.

"Der kleine Clausewitz kommt hier nicht raus"
Der Stoffplan ist umfangreich, die Zeit knapp: "Der kleine Clausewitz kommt hier nicht raus", sagt Oberstleutnant Wermuth, „die Teilnehmer müssen nacharbeiten. Dazu erhalten sie die Studienunterlagen des Seminars." Aber er ist zuversichtlich, dass die meist jungen Kameraden das bis zum Aufbaulehrgang im Oktober geschafft haben werden: "Ich sehe große Erfolgsaussichten, die sind engagiert und wollen etwas lernen."


Wilhelm R. Schreieck

Bild oben: Nacharbeiten an der Lageskizze:
Stabsunteroffizier (FA) der Reserve Paul Wolf (links) und
Hauptfeldwebel der Reserve Thomas Weiffen
(Foto: Wilhelm R. Schreieck).

Bild Mitte: Vielseitige Präsentationen und spannende Lagen:
Taktiklehrer Oberstleutnant a.D. Johannes Wermuth beim Unterricht
(Foto: Wilhelm R. Schreieck).

Bild unten: Oberfeldwebel der Reserve Hans-Jürgen Carstensen
will bei den Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskräften
mitmachen. Dafür ist eine taktische Ausbildung hilfreich
(Foto: Wilhelm R. Schreieck).

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