Trilaterales Bündnis: Bezirksgruppe Unterfranken weitet Partnerschaft aus
Verbindungen zwischen Soldatenverbänden seien "etwas ganz Besonderes", sagte Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer, Schirmherr der Kooperation. "Solche Partnerschaften zeigen, dass Gräben und Schützengräben aus früheren Kriegen endgültig überwunden sind." Dabei erinnerte er auch an die Partnerschaft zwischen Unterfranken und der Normandie, die mittlerweile seit einigen Jahrzehnten besteht und in die sich auch die jeweiligen Reservisten vor über 21 Jahren erfolgreich eingebracht haben. Mit der erweiterten Verbindung nach Ungarn soll nun diese Friedensarbeit weitergeführt werden.
Persönliche Freundschaften mit Franzosen
Mit großem Optimismus starten die Reservisten aus der Normandie in diese Dreier-Partnerschaft. Der Präsident des "Jumelage Basse Normandie – Basse Franconie", Jean-Louis Delahaye, erinnerte daran, dass die bisherige Partnerschaft auf dem Fundament des von General Charles de Gaulle und Bundeskanzler Konrad Adenauer ausgehandelten Vertrages aufgebaut ist und dadurch viele Partnerschaften und persönliche Freundschaften entstanden sind. In die werden nun auch die ungarischen Freunde einbezogen, was in einen regen Austausch münden soll.
Ungarn wollen Partnerschaft mit Leben füllen
"Wir Ungarn tun alles dafür, dass es eine gute Freundschaft und Partnerschaft wird", versprach Sándor Munkácsi, Bezirksvorsitzender des ungarischen Reservistenverbandes Matasz (Magyar Tartalékosok Szövetsége). Dabei erinnerte er an die mittlerweile seit sechs Jahren bestehende Partnerschaft zwischen den Bezirksgruppen aus Heves und Unterfranken. Neben einem regen Besuchsaustausch sind es vor allem die Hilfstransporte unterfränkischer Reservisten für sozial Schwache, für Schulen und Krankenhäuser in Ost-Ungarn, die mittlerweile einen Wert von "mehreren Milliarden Forint" erreicht haben, so Munkácsi. Sie stellen einen großen Teil der Arbeit der bisherigen Partnerschaft dar. (Anm. d. Red.: 1.000 Forint haben derzeit einen Gegenwert von rund 3,43 Euro.)
Dem Motto des Reservistenverbandes, "Gemeinsam für den Frieden in der Welt", sah sich Bezirksvorsitzender Kurt Berger mit der Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunden ein großes Stück näher gekommen. Er brachte die Hoffnung zum Ausdruck, dass die erweiterte Partnerschaft mit Leben erfüllt wird.
Mit großem Interesse verfolgten Vertreter der Bundeswehr und des Reservistenverbandes die neue dreifache Partnerschaft. So besuchte Oberst i. G. Bernd Schütt die Veranstaltung in Vertretung des Kommandeurs der Division Luftbewegliche Operationen (DLO) in Veitshöchheim, Generalmajor Erhard Drews. Oberstleutnant Gernot Hammon nahm als Vertreter des Landeskommandos Bayern teil. Der Verband wurde durch dessen Vizepräsident Manfred Soltwedel und Landesvorsitzenden, Professor Dr. Friedwart Lender vertreten.
Beim Festbankett am Abend betonte Oberst d. R. Professor Dr. Rudolf Weigand, wehrübender Chef des Stabes der DLO, dass "eine Partnerschaft davon lebt, dass alle gleichberechtigte Partner sind". Er selbst gehörte über mehrere Jahre dem unterfränkischen Partnerschaftskomitee für die Kooperation mit den Reservisten aus der Normandie an. In seiner Ansprache hob Weigand die herausragende Rolle der Reservisten in der Bundeswehr hervor. Mit der Umstruktuierung der Streitkräfte werde sich auch die Rolle der Reservisten in der Bundeswehr verändern, betonte er.
Bild oben:
Besiegeln die neue Dreier-Partnerschaft von
Reservistenverbänden aus der Normandie,
Unterfranken und Heves: Jean-Louis Delahaye,
Kurt Berger und Sándor Munkácsi (v.l.n.r.).
Bild Mitte:
Die drei Partnerschaftsurkunden
nebeneinander in der Würzburger Residenz.
Bild unten:
Mit einem Handschlag demonstrierten die drei
Bezirksvorsitzenden Zusammenhalt.
(Fotos: Herbert Hausmann)