Ursula von der Leyen macht einen Schnitt

Ursula von der Leyen hat ihren Staatssekretär Stéphane Beemelmanns sowie den Abteilungsleiter für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung Detlev Selhausen entlassen. Die Verteidigungsministerin hatte bereits direkt nach ihrem Amtsantritt wichtige Posten im Ministerium neu besetzt – Signal für einen klaren Schnitt, wie tagesschau.de kommentiert. Laut Spiegel Online galt das Vertrauensverhältnis zwischen von der Leyen und Beemelmanns seit mehreren Wochen als gestört. Kostensteigerungen und Verzögerungen bei Rüstungsprojekten hätten "sein Schicksal nun besiegelt".

Die seit Monaten in der Kritik stehenden Rüstungsprojekte holen von der Leyen ein. Wie heute.de berichtet, sei sie "stinksauer" auf ihre Spitzenbeamten gewesen. Ausschlaggebend: Das Ministerium hatte am Bundestag vorbei 55 Millionen Euro an den Flugzeug-Turbinen-Hersteller MTU für den Eurofighter gezahlt – laut Opposition ein Gesetzesbruch. Bei einer Stichprobe seien der Ministerin außerdem falsche und geschönte Zahlen vorgelegt worden. In diesem Zusammenhang hat von der Leyen laut allgemeiner Medienberichte nun auch die Lieferung von 37 Euro-Fightern Typhoon gestrichen. Ursprünglich wollte die Bundeswehr insgesamt 180 Kampfjets kaufen (Stand 1997). Laut Luftwaffe sind bisher tatsächlich bei der Bundeswehr 107 angekommen und im Einsatz.

(dh)

Bild oben: Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen
(Foto: Bundeswehr, Sebastian Wilke, flickr).

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