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Vom Zivil-Garn zum Flecktarn

Reservisten lernen und trainieren an der Unteroffizierschule der Luftwaffe das soldatische Handwerk. Viele Teilnehmer haben in Appen schon ihre Ausbildung abgeschlossen.

Die Reservisten bei der Ausbildung mit dem Gewehr G36.

(Foto: Julian Hückelheim)

Der Wehrdienst schweißt zusammen. Das gilt auch für die 21 Teilnehmer des Lehrganges der Allgemeinen Streitkräftegemeinsamen Soldatischen Ausbildung (ASSA) an der Unteroffizierschule der Luftwaffe in Appen bei Hamburg. Die Reservisten treten an, marschieren, lernen und schießen gemeinsam. Die Stimmung ist gut. Obwohl die Reservistinnen und Reservisten gerade einmal zehn Tage gemeinsam ihren Dienst verrichten, hat sich schon so etwas wie ein Kameradschaftsgefühl entwickelt. Die gegenseitige Hilfsbereitschaft ist groß und auch nach Dienstschluss verbringen viele von ihnen die Freizeit zusammen.

Seit 2015 werden Zivilisten bei dieser Ausbildung in Appen zu Soldaten gemacht. Seitdem haben etwa 100 Teilnehmende – 20 von ihnen weiblich – die ASSA-Ausbildung durchlaufen. Grundsätzlich gilt: Die ASSA-Module bereiten auf eine Beorderung vor. Eine Teilnahme am ASSA-Programm ist daher nur für Personen möglich, die einen entsprechenden Beorderungsdienstposten nachweisen können. Die Unteroffizierschule selbst ist dabei lediglich der Dienstleister, nicht Beorderungsstelle. Deswegen weisen die Felduniformen der Lehrgangsteilnehmer so einige Unterschiede auf, denn Reservistinnen und Reservisten aller Teilstreitkräfte und Laufbahnen beteiligen sich.

Von Zivilisten zu Reservisten

Es handelt sich bei ihnen ausnahmslos um Zivilisten, die sich freiwillig dazu entschlossen haben, sich mit ihren Fähigkeiten in die Bundeswehr einzubringen. Die Motivation dafür ist ganz unterschiedlich: Einige profitieren von der Ausbildung bei der Bundewehr auch in ihrem zivilen Arbeitsleben. Andere suchen Gesellschaft oder eine Herausforderung. Viele interessieren sich für Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik und gehen ihrer Neigung auch mit ihrem freiwilligen Engagement nach. Alle möchten einen Beitrag zur Sicherheit und Stabilität Deutschlands leisten. Kein geringer Anteil der Anwesenden hält die Aussetzung der Wehrpflicht für einen Fehler. Auch deswegen möchten sie in Zukunft der Bundewehr im zivilgesellschaftlichen Leben ein Gesicht geben.

Der ASSA-Lehrgang besteht aus zwei Modulen mit je zehn Präsenztagen. Genauso, wie die Beorderung für die Teilnahme am ASSA-Lehrgang zwingend erforderlich ist, besteht eine Teilnahmepflicht an der ASSA im Zuge der Beorderung. In Modul eins werden den Teilnehmern die Grundlagen des soldatischen Handwerks vermittelt, während im zweiten Modul die Waffen- und Schießausbildung in den Fokus rückt. Die Reservistinnen und Reservisten werden so in die Lage versetzt, sich in der Bundeswehr sicher zu bewegen.

Nach Möglichkeit werden die zwei Module binnen eines Halbjahres durchgeführt. Im Idealfall können also zwei Lehrgänge pro Jahr geschult werden. Aktuell besuchen 21 Teilnehmer den ASSA-Lehrgang, darunter fünf Frauen. Viele sind Quereinsteiger und tragen einen vorläufig höheren Dienstgrad, zum Beispiel Oberstleutnant d.R. Kai Goller. Die dauerhafte Verleihung eines Dienstgrades müssen sich die Teilnehmer über ihren Beorderungsdienstposten erarbeiten. Andere wiederum durchlaufen regulär die entsprechende Reservelaufbahn, wie die Gefreiten d.R. Tim Schönborn und Marius Schmidt.

Die Anzahl der Bewerber für den Lehrgang ist hoch

Hauptmann Tobias Meßinger, Hörsaalleiter der 1. Inspektion und Zuständiger für die Reservistenausbildung in Appen, bewertet die Einrichtung des Lehrganges in Appen als Erfolg: „Wir haben regelmäßig mehr Bewerber als Plätze.“ Die Bundeswehr kann mithilfe des Programms zivile Spezialisten gewinnen. „Unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben unterschiedlichste Hintergründe.“ Damit meint Meßinger Ärzte, Polizisten, Feuerwehrfrauen, Oberstaatsanwälte, Universitätsdozenten, Informatiker, Rettungssanitäter und Studierende, wie sie neben weiteren Berufen im laufenden Lehrgang vertreten sind.

Eine Herausforderung stelle jedoch die Vermittlung der Inhalte dar. „Zweimal zehn Tage sind knapp bemessen“, sagt er. Dem stimmen die Lehrgangsteilnehmer zu. Meßinger macht seine Arbeit trotz dieser Herausforderung – oder vielleicht auch gerade deswegen – Spaß. Den Teilnehmern auch. Das merkt man.

Wer an einer Beorderung interessiert ist, wendet sich an das jeweilige örtliche Karrierecenter, das Amt für Personalmanagement der Bundeswehr oder das Kompetenzzentrum für Reservistenangelegenheiten. Voraussetzungen für einen Dienst in der Bundeswehr sind die deutsche Staatsbürgerschaft und die Wehrtauglichkeit.

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