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Vorbereitung und Qualifikation für Nimwegen




Der 100. Nimwegen-Marsch findet in diesem Jahr vom 19. bis 22 Juli statt. Um auf die 160 Kilometer lange Strecke gut vorbereitet zu sein, trainierten 30 Reservisten aus dem Norden in Nienburg. Dort hieß es: "Im Gleichschritt – Marsch!" Vom Obergefreiten bis zum Oberst, vom jungen Soldaten bis zum erfahrenen Reservisten – sie alle wollen in verschiedenen Marschgruppen der Bundeswehr ihren Platz finden und die Strecke des Nimwegen-Marsches in vier Tagen in geschlossener Formation absolvieren.

Es ist die 59. Delegation der Bundeswehr: Beim 100. Jubiläum des Vier-Tage-Marsches im niederländischen Nimwegen sind in diesem Jahr 5.500 militärische Teilnehmer zugelassen – 350 darunter von der Bundeswehr. Marschiert wird 40 Kilometer pro Tag mit 10 Kilogramm Gepäck und in geschlossener Formation. Eine Marschgruppe ist traditionell eine reine Reservisten-Gruppe. Für den Bereich Nord trafen sich die Teilnehmer zum ersten Training in der Clausewitz-Kaserne in Nienburg. Der erfahrene Marschgruppenführer, Oberstleutnant der Reserve Gero Alexander Riedel, freut sich auf die 100. Auflage und die Vorbereitungszeit. Für ihn ist es schon die zehnte Teilnahme am Marsch. Drei Trainingswochenenden sind für das Reservisten-Nord-Team in Zusammenarbeit mit dem Landeskommando Niedersachsen geplant. Dann geht es mit den anderen Marschgruppen der Bundeswehr zum entscheidenden Vorbereitungsmarsch ins dänische Viborg.

Organisations-Team sorgt für reibungslosen Ablauf
Stabsfeldwebel Stephan Tieben hat auch in diesem Jahr als Feldwebel für Reservistenarbeit im Kreisgebiet Nienburg/Diepholz den Auftrag vom Landeskommando erhalten, das Nord-Team während der Trainingstage im Rahmen einer sogenannten dienstlichen Veranstaltung (DVag) zu betreuen. "Mein Ziel ist es, einen möglichst unbürokratischen Ablauf zu gewährleisten und den Marschierenden das Gefühl zu vermitteln, dass ihr freiwilliges Engagement und ihr Einsatz von der aktiven Truppe geschätzt wird", so Berufssoldat Tieben. "Ich werde mit meinem vierköpfigen Team und dem Marschgruppenführer sicherstellen, dass neben dem Training der Wohlfühlfaktor in den Pausen und Erholungsphasen nicht zu kurz kommt." Mit der Clausewitz-Kaserne am Standort Nienburg haben die rund 30 Marschteilnehmer eine hervorragende Infrastruktur vorgefunden: Hier werden sie von den ortsansässigen militärischen Einheiten und der Kreisgruppe des Reservistenverbandes Nienburg/Diepholz unterstützt.

Sanitäter der Reserve sprangen ein
Einen Wehrmutstropfen gab es jedoch während der Veranstaltungsplanung. So verhinderte die neue Soldatenarbeitszeitverordnung die erforderliche Unterstützung der Bundeswehrsanitäter aus Munster. Ohne diese konnten zum Beispiel keine Gesundheitschecks durchgeführt oder die Marschtauglichkeit getestet werden, was für eine Teilnahme obligatorisch wäre. Die Verantwortlichen konnten jedoch eine Lösung finden: Zwei beorderte Sanitätssoldaten der Reserve und ein aktiver Marinearzt sprangen kurzfristig ein. Die Reservisten-Marschgruppe bedankte sich stellvertretend für den gesamten Sanitätstrupp bei Oberstabsarzt Dr. Sebastian Klapa, der aus Lübeck zum Trainingswochenende anreiste.

Marschtempo: Sechs Kilometer pro Stunde
"Mit einem Tempo von etwa sechs Kilometern pro Stunde – in Formation, im Gleichschritt, mit Gesang – stellt dies eine Herausforderung dar", sagt am nächsten Trainigstag der Marschgruppenführer Oberstleutnant der Reserve Gero Alexander Riedel. Die individuellen Rituale der Marschteilnehmer während der Pausen sind wohl so unterschiedlich wie ihre Dienstgrade. Über die Jahre hat sich im Norden ein fester Teilnehmerkreis gebildet. Viele sind mittlerweile erfahrene Marschierer. Dennoch gilt es, sich jedes Jahr aufs Neue zu empfehlen – "Eine Teilnahmegarantie", so Riedel, "gibt es hier nicht! Alle haben jedes Jahr dieselbe Chance." Der Samstag und Sonntag wurden für je einen kompletten Trainingsmarsch genutzt. Erst zum Nachmittag reisten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wieder zu ihren Heimatorten.

20 Reservisten aus dem Norden können mit nach Nimwegen
Nach dem aktuellem Stand des Trainings wird es wohl zwei deutsche Reservisten-Marschgruppen beim diesjährigen Nimwegen-Marsch geben: eine Marschgruppe Nord und eine Marschgruppe Süd mit jeweils 20 Teilnehmern. Nur ein ausgewählter Kreis der 30 in Nienburg teilnehmenden Reservisten wird es also letztlich in die Marschformation schaffen. Doch für die meisten steht fest: Auch, wenn es mit der Teilnahme nicht klappen sollte, so war der Aufwand nicht umsonst. Im Kreise der marschierenden Leidensgenossen konnte dienstgradübergreifende, zielorientierte Kameradschaft gelebt und erlebt werden.


Mirko Klisch

Bild oben: Mit rund sechs Stundenkilometern
Marschgeschwindigkeit: In Formation marschiert die
Reservistenmarschgruppe Nord durch den Frühnebel
im Landkreis Nienburg (Foto: Mirko Klisch).

Bild 2: "Danke!" Marschgruppenführer Oberstleutnant der Reserve
Gero A. Riedel übergibt Oberstabsarzt Dr. Sebastian Klapa
ein kleines Geschenk (Foto: Mirko Klisch).

Bild 3: Mit Gesang und in Formation: die Gruppe kurz vor
dem Versorgungspunkt in einem Dorf (Foto: Mirko Klisch).

Bild 4: Mittagsverpflegung am Versorgungspunkt: Stabsunteroffizier (FA)
der Reserve Michael Jandera, Leutnant zur See der Reserve Juliane Witt,
Stabsfeldwebel der Reserve Stefan Tost (von links) (Foto: Mirko Klisch).

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