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Um den Einsatz neuer Medien im politischen Ehrenamt ging es beim Medienseminar für Landespressereferenten und -internetbeauftragte am vergangenen Wochenende in Brühl. Dabei erhielten die Teilnehmer einen Einblick in das Surfverhalten von Internetnutzern und lernten journalistisches Schreiben in verschiedenen Darstellungsformen.

"Die Medien sind komplexer geworden, nicht komplizierter", sagte Referent Thorsten Greiten, Geschäftsführer der Kölner NetFederation, ein Dienstleister für digitale Kommunikation. Das Internet habe sich in den vergangenen Jahren vom Nachrichten-Zweitverwerter zum Treiber entwickelt. Facebook, Twitter und Youtube haben die klassischen Kommunikationswege aufgebrochen. Jeder kann im öffentlichen Raum auf alles antworten, etwas kommentieren oder seine Meinung verbreiten. "Die Kontrolle ist nicht mehr möglich. Das Konzept lautet: Zuhören, Mitmachen, Reagieren", so Greiten. Die zunehmende Nutzung von Smartphones ermöglicht es, jederzeit und an jedem Ort aktiv zu werden.

"Wer gehört werden will, muss bei Google gefunden werden"
Und: Wer gehört werden will, muss bei Google gefunden werden. "Die Nutzer gehen davon weg, die Internetadresse einzugeben, sondern suchen nach dem Begriff", so Greiten. Beispiel: Wer etwas über den Reservistenverband erfahren möchte, schaut nicht unbedingt unter reservistenverband.de nach, sondern "googelt" oder sucht gleich bei Facebook nach dem Begriff. Wichtig sei die Vernetzung der Homepage mit Facebook und Twitter, so dass die Nutzer Nachrichten weiterverteilen können in ihre Netzwerke. "Die reine Homepage-Kommunikation ist längst Geschichte", stellte Greiten fest.

Eine weitere Beobachtung: Die anonymen Nutzerprofile nehmen ab. Die Menschen haben ein wachsendes Bedürfnis, sich an Prozessen zu beteiligen und verstecken sich nicht mehr. Das trägt laut Greiten zu einer gewissen Schwarmintelligenz bei.  Die einzelnen Plattformen verglich der Social-Media-Experte dabei mit Städten. "Twitter ist wie Köln: Schneller Schwatz in 140 Zeichen. Facebook ist wie Düsseldorf, da geht es um Fotos, Gesichter und etwas "chi chi". Google+ ist wie Berlin, da geht es um Kreise und Lobbyismus."

Die W-Fragen zuerst beantworten
Marco Seliger, Chefredakteur der Zeitschrift loyal, frischte mit den Landespressereferenten und -internetbeauftragten das journalistische Schreiben auf. Dabei lernten die Teilnehmer, wie sie einen Text für die eigene Internetseite oder für die Lokalpresse aufbauen. Dabei ist das Rezept relativ einfach: In den ersten Sätzen müssen alle W-Fragen beantwortet werden. Wer hat was, wann, wo, warum gemacht. "Wenn eine Reservistenkameradschaft einen neuen Vorstand wählt, interessiert den Leser, wer das ist. Ob bei der Wahl der Ehrenvorsitzende oder der Bürgermeister anwesend war, ist für den Leser uninteressant und sorgt dafür, dass er aus dem Text aussteigt. Fragen Sie sich stets: Was ist das  Neue? Was ist die Nachricht?", so Seliger.

Das Seminar am vergangenen Wochenende in der Bundesfinanzakademie in Brühl war bereits die zweite gemeinsame Fortbildung für Presse- und Internetbeauftragte. Dahinter steht die Absicht, die Öffentlichkeitsarbeit des Verbandes weiter crossmedial zu vernetzen. "Die Landespressereferenten sollen in der Lage sein, Nachrichten für das Internet zu liefern. Im Gegenzug sollen aber auch die Internetbeauftragten fähig sein, angelieferte Texte zu redigieren und aufzubereiten. Ein Online-Redakteur beschäftigt sich zu 95 Prozent mit Inhalten und zu fünf Prozent mit Technik", sagt Tanja Saeedi, Leiterin des Sachgebiets Presse und Information.

Ob Online oder Print: Auf den Inhalt kommt es an
Gemeinsam mit den Landespressereferenten erörterte sie zudem, wie die Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen weiter verbessert werden kann. Ein Ergebnis ist die Erarbeitung eines Leitfadens für die Medienarbeit. Ferner sollen sie den Kontakt zu den Landeskommandos und zur lokalen Presse halten, um so die Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zu schaffen. Die Landesinternetbeauftragten sprachen derweil mit einem Vertreter der Software-Firma Grün aus Aachen über Schwachstellen des Content-Management-Systems eVewa. Dieses ermöglicht zwar, Nachrichten zu publizieren und Seiteninhalte zu pflegen. Allerdings – so die Feststellung – seien zahlreiche Programmfehler noch immer nicht behoben.

"Die Vorträge haben deutlich gezeigt, worauf es in der Außendarstellung des Verbandes ankommt", sagte Sascha Rahn, Vizepräsident für Information und Kommunikation. "Nachrichten verbreiten sich rasend schnell. Umso wichtiger ist es, die neuen Medien im Auge zu haben. Potenzielle Neumitglieder kommen nicht nur am Infostand oder über die Homepage mit dem Verband in Kontakt, sondern in wachsender Zahl über Facebook. Diese junge Zielgruppe müssen wir erreichen. Das geht nur über die crossmediale Vernetzung unserer Informationen."

Sören Peters

Bild oben:
Die Teilnehmer des Medienseminars
mit Vizepräsident Sascha Rahn (l.).
(Foto: Ralf Wittern)

Zweites Bild:
Mobil vernetzt: Referent Thorsten Greiten erklärte
den Teilnehmern das Surfverhalten der Internetnutzer.
(Foto: Ralf Wittern)

Drittes Bild:
Den Aufbau eines journalistischen Textes übten die
Landespressereferenten und –internetbeauftragten
mit Marco Seliger, Chefredakteur des Magazins loyal.
(Foto: Ralf Wittern)

Symbolbild unten:
Das journalistische Schreiben war elemantarer Bestandteil des
Medienseminars und ist für Print und Online gleichermaßen bedeutsam.
(Foto: Ralf Wittern)

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