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Wenn der Blanke Hans kommt, braucht’s viele helfende Hände




50 Jahre nach der großen Flut ist die Hilfe der Bundeswehr in Hamburg unvergessen. Nur der Einsatz der Truppe und ihres Geräts verhinderte eine noch schlimmere Katastrophe. Das Beispiel zeigt: Im Fall der Fälle braucht Deutschland vor allem viele helfende Hände, die schnell mobilisiert werden können. Deshalb setzt sich der Reservistenverband für die Aufstellung der neuen Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskräfte (RSUKr) ein und ruft alle Reservisten dazu auf, sich daran zu beteiligen.
 
In der neuen Konzeption der Reserve (KdR) sind die RSUKr fester Bestandteil der Bundeswehrreform nach Aussetzung der Wehrpflicht. Beispielgebend hierfür waren die bereits vorhandenen freiwilligen Regionalen Initiativen von Reservisten (RegIniRes). Noch jüngst ist eine in Schleswig-Holstein – wie berichtet – gegründet worden. In Hamburg gibt es bereits seit 15 Jahren eine Reservistenarbeitsgemeinschaft Katastrophenschutz, die fester integraler Bestandteil des Hamburger Katastrophenschutzes und der Deichverteidigung ist.

Niedersächsischer Landtag will RegIniRes fördern
"Die Auswirkungen von Sturmfluten und anderen Katastrophen müssen auch nach der Bundeswehrreform im Mittelpunkt der Gefahrenabwehr und des Heimatschutzes stehen", sagt Rainer Erdel, Stellvertreter des Präsidenten des Reservistenverbandes. "Reservisten der Bundeswehr werden künftig eine wichtige Ergänzung der zivilen Hilfskräfte sein. Im Wesentlichen besteht ihr Beitrag in der sogenannten Territorialreserve", so der Bundestagsabgeordnete und Verteidigungsexperte.

Diese Erkenntnis setzt sich immer mehr bei Landes- und Bundespolitikern durch. Gerade haben die Regierungsparteien in Niedersachsen einen Antrag an ihren Landtag erarbeitet. Darin wird die Einführung und Etablierung von RegIniRes ausdrücklich befürwortet. Es zeichnet sich eine breite Zustimmung im Landtag ab, heißt es aus dem Büro von Jan-Christoph Oetjen. Der Landtagsabgeordnete ist Mitinitiator des Antrages von CDU und FDP.

Blanker Hans traf Hamburg vor 50 Jahren unvorbereitet
Die aktuelle Initiative wurde nicht zuletzt mit Blick auf die Erfahrungen der Vergangenheit rund um Flutkatastrophen an Nordsee und Elbe gestartet. Am heutigen Donnerstag jährt sich die Flutkatastrophe von Hamburg zum 50. Mal. Sie zeigt, wie die Folgen des Blanken Hans‘ nur mithilfe der Bundeswehr bewältigt werden konnten. Als in der Nacht vom 16. auf den 17. Februar 1962 eine Sturmflut die Nordseeküste traf, starben 340 Menschen, 315 davon in Hamburg. Die Millionenstadt wurde unerwartet getroffen, denn die Nordsee ist immerhin über 100 Kilometer entfernt. Niemand rechnete mit einem Rückstau der Elbe.

Ein damals unbekannter Innensenator nahm im Angesicht der Überschwemmungsschäden kurz entschlossen das Zepter in die Hand und mobilisierte – an allen Befehlsketten vorbei – die Bundeswehr. Damit gewann Helmut Schmidt die Herzen von Millionen Deutschen und wurde zum Macher, später zum Verteidigungsminister und Bundeskanzler. Die Bundeswehr ist seitdem auch für die Hamburger zum Freund geworden – davor standen die meisten Hamburger der Truppe eher ablehnend gegenüber. Das wirkt nach und dürfte die Akzeptanz in der Bevölkerung für ein freiwilliges Engagement von Reservisten in den RSUKr fördern.

Filmtipp: Der NDR sendet am Donnerstag, 16. Februar, ab 21 Uhr Reportagen rund um die Sturmflut von 1962.

Detlef Struckhof

Bild oben: Ein Volkswagen unter Wasser.
Symbol für die Hilflosigkeit einer aufstrebenden
Industrienation während der Sturmflut vom
16./17. Februar vor 50 Jahren
(Foto: Gerhard Pietsch, Creative Commons).

2. Bild: Rainer Erdel MdB ist Stellvertreter des
Präsidenten des Reservistenverbandes
(Foto: Hans-Christian Plambeck, Loyal)

3. Bild: Die Reservistenarbeitsgemeinschaft Katastrophenschutz
aus Hamburg trainiert den Deichschutz
(Archivfoto: Karsten Bebensee)

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