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Reservisten und zivile Helfer optimieren die Stabsarbeit

Nahezu jedes Wochenende üben Bezirks- und Kreisverbindungskommandos gemeinsam mit zivilen Behörden und Hilfsorganisationen die Zivil-Militärische Zusammenarbeit. Besonders vor dem Wintereinbruch wollen Organisationen und Akteure ihren Ausbildungsstand überprüfen - wie jüngst in Unterfranken.

Einweisung in die Rahmenlage bei der Stabsrahmenübung "Regex 2017".

(Foto: Landeskommando Bayern / Sauer)

Nahezu jedes Wochenende üben Bezirks- (BVK) und Kreisverbindungskommandos (KVK) gemeinsam mit zivilen Behörden und Hilfsorganisationen die Zivil-Militärische Zusammenarbeit. Meist findet das in Form einer Stabsrahmenübung statt – also anhand fiktiver Lagen, bei der möliche Szenarien durchgespielt werden. Besonders vor dem Wintereinbruch wollen Reservisten, Technisches Hilfswerk, Rotes Kreuz, Polizei und viele weitere Akteure ihren Ausbildungsstand überprüfen – wie jüngst in Unterfranken.

Dort haben die sechs Kreisverbindungskommandos (KVK) aus Kitzingen, Würzburg Stadt, Schweinfurt Stadt und Landkreis, Haßberge sowie Bad Kissingen Hand in Hand mit zivilen Behörden und Hilfsorganisationen den Katastrophenschutz geübt. Oberstleutnant der Reserve Eduard Braun hatte gemeinsam mit seinem Team des Kreisverbindungskommandos Aschaffenburg Stadt und Landkreis diese Übung für den Regionalstab Territoriale Aufgaben Nord angelegt. Die Lage: Während zehntausende Menschen in der Region Aschaffenburg ohne Strom bei Kälte und Regen frieren und hungern, laufen bereits die ersten Maßnahmen der zivilen Behörden, Rettungs- und Blaulichtorganisationen sowie der Bundeswehr. Die Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) ist im Lagezentrum der Regierung von Unterfranken bereits aktiv.

Zu den Schwerpunkten der dreitägigen Übung „Regex 2017“ gehörten unter anderem das Optimieren der Stabsarbeit, die Überprüfung der Kommunikations- und Entscheidungswege, die Beratungsleistung in der Führungsgruppe Katastrophenschutz sowie der Umgang mit Medien. So konnten die rund 100 engagierten Reservistinnen und Reservisten ihr Handwerkszeug unter optimalen Bedingungen verbessern und das Zusammenspiel mit den zivilen Funktionsträgern trainieren.

Unterschiede zwischen den zivilen Behörden und der Bundeswehr

Die Übungsintensität nahm sukzessive zu: Nach anhaltender schlechter Wetterlage und stark sinkenden Temperaturen bis zu weitreichenden Stromausfällen entwickelte sich die Lage zu einer „Jahrhundert-Katastrophe“. Die Aufgaben wurden komplexer und entwickelten sich zu echten Herausforderungen für die einzelnen KVKs. Schnell wurden die Unterschiede zwischen den zivilen Behörden und der Bundeswehr deutlich. Die zivile Seite nutzte ausschließlich den digitalen Funk, was vor allem für die Beteiligten der Bundeswehr anfänglich zu erheblichen Problemen führte. Die unterschiedlichen Gruppierungen organisierten aber sehr schnell Alternativen für gemeinsame Kommunikationswege. Die Regierung von Unterfranken ist trotz allem zuversichtlich. Sprecher Wolfgang Raps: „Wir sind gemeinsam für die Bevölkerung da und bei Hindernissen finden wir immer kreative Lösungen und wenn es sein muss, hängen wir uns zwei Funkgeräte über die Schulter!“

Ein besonderes Highlight war für die anwesenden Leiter und Stellvertreter das Interviewtraining. Hierbei wurden ihnen die Grundzüge der Zusammenarbeit mit Medien im Übungsverlauf vermittelt. Außerdem wurden ihnen Statements zur aktuellen Übungslage vor „laufender Kamera“ abverlangt.

Oberstleutnant Peter Streitenberger, stellvertretender Kommandeur Regionalstab Nord, sagte zum Abschluss: „Wir haben mit dieser Übung, den sehr guten Arbeitsergebnissen sowie dem guten Auftreten und Erscheinungsbild aller Beteiligten Reklame für die Reserve gemacht.“ Zuletzt dankte er alle zivilen Partnern, die die militärische Seite gefordert und durch ihr überdurchschnittliches Engagement das Übungsspiel kontinuierlich vorangetrieben haben.

BVKs und KVKs bundesweit

Die in den Regierungsbezirken, Kreisen und kreisfreien Städten aufgestellten Verbindungskommandos sind ausschließlich mit ortsansässigen Reservisten besetzt. Diese leisten ihren Dienst in einem Reservewehrdienstverhältnis. Jedes Verbindungskommando umfasst zwölf Dienstposten, so dass bundesweit rund 5.300 Reservisten, davon 3.500 Offiziere, die Aufgaben in den Kommandos wahrnehmen. Die Verbindungskommandos beraten im Fall der Hilfeleistung die zivilen Katastrophenschutzstäbe über Möglichkeiten und Grenzen der Unterstützung durch die Bundeswehr. Sie übertragen die zivilen Schadenslagen in ein militärisches Lagebild und führen das Lagebild der eingesetzten Bundeswehrkräfte zu. Die zivilen Unterstützungsforderungen nehmen sie auf und melden sie an das Landeskommando.

 

Thomas Sauer / (red)

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