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Zu Guttenberg: „Höchstmaß an Engagement“




Verteidigungsminister lobt im exklusiven Interview die Reserve und ihren Verband.

Am Samstag und Sonntag öffneten die Ministerien in Berlin ihre Türen. Dabei tritt das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) in diesem Jahr sparsamer und bescheidener auf. Im Jahr der Sparmaßnahmen hat es sein Programm deutlich reduziert. "Es ist richtig, dass der Verteidigungsminister damit ein Zeichen setzt", sagt Jörg Furch, Vizepräsident für Verbandspolitik des Reservistenverbandes, "allerdings kann man mit Großgerät und einem Bühnenprogramm, wie es in den letzten Jahren präsentiert wurde, mehr junge Leute für die Bundeswehr und die sie unterstützenden Verbände begeistern".

Verteidigungsminister Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg besucht als Gastgeber das Gelände vor dem historischen Bendlerblock. Er scheint entspannt, obwohl seine angekündigten Empfehlungen zum Umbau der Bundeswehr in den kommenden Tagen und Wochen im Brennpunkt des öffentlichen Interesses stehen werden. Er kommt gutgelaunt an den Stand des Reservistenverbandes zum Interview.

reservistenverband.de: Herr Minister, ich weiß, dass Sie in diesen Tagen bei spezifischen Fragen charmant lächeln und nichts verraten. Dennoch: Bei den denkbaren Reformmodellen, wie der Aussetzung der Wehrpflicht oder der Reduzierung der Truppenstärke, wird die Reserve immer wichtiger. Wie sehen Sie die Zukunft der Reserve und was möchten Sie den Reservisten mit auf den Weg geben?

Zu Guttenberg: Ich sehe ihre Rolle gestärkt und ich glaube, wir müssen sie notwendigerweise stärken. Die Reservisten sind ein unverzichtbarer Bestandteil aller künftigen Strukturen – unabhängig von den Modellen, die wir zurzeit diskutieren. Ich kann immer wieder nur Danke sagen für das, was geleistet wird, möchte aber auch um Offenheit bitten, sich der neuen Strukturen anzunehmen, weil damit der Verantwortungsgrad der Reservisten in meinen Augen steigt. Ich glaube, das ist eine gute Nachricht.

reservistenverband.de: Das Reservistenmodell muss neu überdacht und tragfähig gestaltet werden. Wann dürfen wir mit einem neuen Konzept für die Reserve rechnen?

Zu Guttenberg: Es gibt ja bereits konzeptionelle Vorschläge vom Reservistenverband selbst, die ich dankbar entgegengenommen habe, die in die strukturellen Überlegungen des Hauses einfließen und insbesondere von der Strukturkommission mit einbezogen werden. Demzufolge ist die konzeptionelle Arbeit in vollem Gange und ich hoffe sehr auf ein weiteres Miteinander.

reservistenverband.de: Sie haben im Januar dieses Jahres, beim Festakt zum 50-jährigen Bestehen des Verbandes im Palais Schaumburg, in Ihrer Festrede gesagt "der Reservistenverband ist unverzichtbar". Sie selbst sind Mitglied. Wieso ist die Verbandsarbeit in Ihren Augen so wichtig und was erwarten Sie vom Verband?

Zu Guttenberg: Ich sehe ein Höchstmaß an Engagement, die Brückenfunktion in die Gesellschaft selbstverständlich auch, aber auch die Wahrnehmung von ganz spezifischen Aufgaben. Ich glaube, der letzte Punkt wird immer bedeutungsvoller. Gerade wenn wir sehen, welche Bandbreite an Aufgaben heute schon abgedeckt wird. Es gibt eine nicht unerhebliche Zahl an Reservisten, die im Einsatz gefordert werden und solche, die den Einsatz begleiten, im Ausland wie im Inland. Und es gibt eine ebenfalls nicht unerhebliche Zahl an Reservisten, die jetzt und künftig gefordert sein wird, auch die Heimatschutzkomponente abzudecken. Auch da wird es an der einen oder anderen Stelle Veränderungen geben – da sind die Reservisten gefragt.

reservistenverband.de: Wir sind gespannt auf die nächsten Tage, Wochen und Monate.

Zu Guttenberg: Na gut, wir wollen das jetzt mal ein bisschen runterschrauben. Ich lasse zwar in dem Bericht, den ich vorlege, meine Präferenzen erkennen, aber es ist eben nur ein vorläufiger Bericht.

reservistenverband.de: Eine letzte Frage – aus purer Neugier: Wie kommt es zu dem Plüsch-Esel, der auf dem Schreibtisch in Ihrem Büro sitzt? Ist das Ihr Maskottchen?

Zu Guttenberg: (lacht) Den haben mir meine Kinder geschenkt. Sie haben gesagt "der Esel macht lustige Bewegungen, wenn man auf ihn drückt – guck‘ Dir den an, wenn Du zu gewissen Zeitpunkten an ganz bestimmte Personen denkst."


Das Gespräch führte Barbara Damm

Bild: Verteidigungsminister Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg (Mitte),
Jörg Furch, Vizepräsident für Verbandspolitik
des Reservistenverbandes (rechts)
und Barbara Damm, Pressereferentin
des Reservistenverbandes im Gespräch
(Foto: Dieter Friebe)

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