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Zwischen Dienst und Freizeit: Ministerium veröffentlicht Studie




Die Bundeswehr soll attraktiver werden. Dazu gab das Verteidigungsministerium eine Studie in Auftrag. Von März 2012 bis Juni 2013 untersuchte die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG die Attraktivität des Dienstes für Soldatinnen und Soldaten. Auch die Reserve findet einen Platz in der Studie – kurz in zwei kleinen Absätzen. Beitrag mit einem Kommentar von Detlef Struckhof.

In der Analyse der KPMG zu Dienstzeit- und Dienstzeitausgleichsmodellen wurden Soldaten aller Teilstreitkräfte zu ihrer zeitlichen Arbeits- und Einsatzbelastung befragt. Zusätzlich sollten attraktive und rechtlich zulässige Dienstzeitmodelle entwickelt werden.

Nach dem Auslandseinsatz schonen
Die Studie beschäftigt sich unter anderem mit der Schonung von Einsatzrückkehrern. Auf Seite 92 heißt es, dass die Einsätze von Reservisten bereits durch die sogenannte Karenzzeitregelung eingeschränkt werden. Das bedeutet: Einem Auslandseinsatz muss eine Schonzeit folgen, die mindestens von gleicher Dauer ist wie der vorangegangene Einsatz.

Reservist statt Teilzeitsoldat
Zur Teilzeit von ausscheidenden Soldaten heißt es weiter auf Seite 114, dass beispielsweise der Reservistenstatus ein "bereits hinreichend nutzbares Modell" für die Soldaten sei, die nach ihrer aktiven Zeit eine Weiterbeschäftigung in der Bundeswehr anstrebten. Im Klartext: Reservist sein ist eine geeignete Alternative zur Teilzeit nach dem aktiven Dienst, so die KPMG.

Zur vollständigen Studie zu Dienstzeit- und Dienstzeitausgleichsmodellen für Soldaten geht es hier.


(ank)

Reservistendienst ist kein Teilzeitmodell

Kommentar von Detlef Struckhof

Auf 151 Seiten beschreiben externe Berater ihre Ideen, um den Dienst bei der Bundeswehr attraktiver zu machen. Die Reserve findet sich in nur zwei kurzen Absätzen. Die Experten der KPMG sehen letztlich speziell für die Reservisten keinen Handlungsbedarf, weil für sie alles geregelt sei.

Reservisten dienen von morgens bis abends
Das lässt vermuten, dass die Autoren sich nicht mit allen Facetten täglicher Probleme von Reservistendienstleistenden auseinandergesetzt haben. Besonders die Aussage, der Reservistendienst sei ein bereits hinreichend nutzbares Modell, um in Teilzeit zu dienen, zeigt es deutlich. Den Beratern ist offensichtlich entgangen, dass ein Reservist genauso von 7.30 Uhr bis 16.30 Uhr seinen Dienst verrichten muss, wenn er die Uniform anzieht. Das ist nicht Teilzeit, das ist Vollzeit! Wohin mit den Kindern, wenn die Kita erst um 8 Uhr öffnet? Also die gleichen Probleme, wie sie Zeit- und Berufssoldaten haben.

Reservisten brauchen auch andere Angebote
Deshalb müssen Reservisten ebenso die Möglichkeit bekommen, ihre Kinder in einer Bundeswehr-Kita abzugeben. Sie müssen ebenfalls auch halbtags Dienst leisten dürfen. Oft ist der Dienstort eines Reservisten nicht der Heimatort. Das bringt noch mehr Probleme mit sich, wenn Kinder zu betreuen sind. Reservisten erhalten dafür im Gegensatz zu Zeit- und Berufssoldaten kein Trennungsgeld.

Die Bundeswehr baut immer mehr auf die Unterstützung der Reserve. In den Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskompanien (RSUKp) werden ausschließlich Reservisten eingesetzt, die ganz kurzfristig zum Einsatz gerufen werden können, wenn zum Beispiel das Land unter Wasser steht. Wohin denn dann mit den Kindern? Kurzfristig lässt sich Kinderbetreuung nur selten zuverlässig organisieren. Ein besonderes Problem für RSU-Reservisten!

Und nach Auslandseinsätzen gibt es besondere Reservistensorgen. Denn meist ist es so: Auslandseinsatz beendet, Reservistendienst beendet und wieder ab ins volle Arbeitsleben eines Zivilisten – ohne Erholungszeiten mit der Familie nach einem solch fordernden Einsatz. Deshalb müsste es nach einem Auslandseinsatz auch für Reservisten Ruhezeiten im Status Soldat geben.

Das sind nur drei von vielen Reservistensorgen, die den externen Beratern wohl nicht bekannt waren als sie sich an die Studie machten. Es gibt also konkret noch viel zu tun, um auch Reservisten einen familienfreundlichen Dienst zu ermöglichen.

Bild oben: Beruf und Freizeit unter einen Hut bekommen –
das wollen Soldaten und Reservisten. Die Bundeswehr soll
für sie noch attraktiver werden.(Foto: Bundeswehr /
Jessica Leopold)

Bild unten: Deckblatt der Studie zu Dienstzeit und
Dienstzeitausgleichsmodellen für Soldatinnen
und Soldaten. (Quelle: Bundeswehr)

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